Jean Baptiste Colbert
 
 
 
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Jean Baptiste Colbert

 

 

 

 

29.8. 1619 - 6.9. 1683

Die absolutistisch regierten Staaten des 17. und 18. Jahrhunderts hatten einen ungeheuren Geldbedarf, der durch das bisher gebräuchliche Wirtschaftssystem nicht gedeckt werden konnte.

Frankreich, dessen Finanzen durch die Prachtentfaltung und militärischen Abenteuer des "Sonnenkönigs" Ludwig XIV. besonders in Anspruch genommen wurden, beschritt als erstes Land neue Wege der Geldabschöpfung zugunsten der Staatskasse.

Unter Leitung des Oberintendanten Colbert - eines bürgerlichen Emporkömmlings - ging man daran, eine Art nationaler Wirtschafts-Autarkie (Merkantilismus) zu schaffen.

Die Einfuhr fremder Fabrikationsgüter wurde gesperrt, die eigene Industrie künstlich hoch gezüchtet und exportfähig gemacht, Monopolgesellschaften für den Außenhandel gegründet und die Zollschranken im Innern möglichst aufgehoben.

In diesen Jahrzehnten wurde der Keim zu dem modernen Kapitalismus gelegt.

Die allgemeinen Steuern stiegen in unerträglicher Weise, sie trafen vor allem die Landbevölkerung, da die Getreidepreise mit Gewalt niedrig gehalten wurden.

Das Volk murrte laut und verwünschte den Oberintendanten, wenn seine Staatskarosse über die neu angelegten Straßen rollte.

Aber der König hatte Geld, um Luxusschlösser zu bauen und Angriffskriege zu führen.

Colberts Einfluss erstreckte sich allmählich auf fast alle Gebiete des öffentlichen Lebens. Er reorganisierte das Rechtswesen, schuf eine aktionsfähige Handels- und Kriegsflotte und förderte die geistige Entwicklung seines Landes.

Als er aber die Verschwendungssucht des Königs eindämmen wollte, fiel er in Ungnade und verlor allen Einfluss.

Bei seinem Tode hinterließ er ein Vermögen von 10 Millionen Livres. Der pompöse Leichenzug des Verstorbenen musste durch ein großes Truppenaufgebot vor der Wut des gepressten und verarmten Volkes geschützt werden.