Johann Calvin
10.7. 1509 - 10.5. 1564
Johann Calvin hat der "Reformierten Kirche" ihr geistiges Gepräge gegeben.
Sein Leben war bedingungslose Hingabe an das Werk, ein zähes, unnachgiebiges Ringen um Form und Inhalt der von ihm als richtig und göttlich erkannten Ideen.
Der Herkunft nach war er Franzose aus der Pikardie.
Er studierte Theologie, ging aber schließlich zur Jurisprudenz über und wurde Dozent an der Pariser Universität.
Dann zog ihn der Humanismus, die antike Weisheit und Weltkenntnis in seinen Bann.
Doch die wahre Befriedigung fand er in der Beschäftigung mit den Wissenschaften nicht. Das Suchen nach dem letzten Sinn des Daseins führte den jungen Gelehrten zur Religionsforschung zurück.
Er beschäftigte sich intensiv mit der Bibel, deren Worte ihm im Widerspruch mit den Lehren und Dogmen der Kirche zu stehen schienen.
Die Gefahr kirchlicher Verfolgung zwang ihn zur Flucht in die Schweiz, dem alten Refugium der Revolutionäre und Reformatoren Europas. 1535 traf er in Basel ein. Hier veröffentlichte er seine Schrift "Unterricht in der christlichen Religion", die seinen Namen in weiten Kreisen bekannt machte.
Ein Jahr später ging er als Lehrer und Prediger in das reformierte Genf. Innere Streitigkeiten führten zur Ausweisung der evangelischen Pastoren.
Calvin übernahm darauf die Seelsorge für die französische Flüchtlingsgemeinde in Straßburg.
1541 riefen ihn die Genfer zurück, und nun begann sein eigentliches, umfassendes, organisatorisches Werk.
Er machte aus Genf den religiösen Musterstaat eigenster Prägung, gegen den heftigen Widerstand der Gegner, die sich der harten Zucht des allen Weltfreuden abgewandten "Consistoriums" nicht beugen wollten.
Die Einigung mit den Anhängern Zwinglis im Jahre 1549 vollendete den Bau der Reformierten Kirche.
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