Leonardo da Vinci
15.4.1452 - 2.5.1519
König Franz I. von Frankreich, der Leonardo da Vinci für die letzten Lebensjahre ein Schlösschen bei Amboise als Wohnsitz überließ, hat einmal geäußert, er glaube nicht, dass je ein Sterblicher so viel gewusst habe wie Leonardo, nicht nur in den drei bildenden Künsten, sondern auch, weil er als Philosoph umfassend groß gewesen sei.
Auch heute noch gilt Leonardo, der uneheliche Sohn eines Notars aus dem florentinischen Dörfchen Vinci, als unübertroffenes Universalgenie, der selbst die mächtigen Geistes- und Kunstheroen seiner Zeit, der italienischen Renaissance, weit überragt.
In der Werkstatt des Verrocchio zu Florenz ausgebildet - hier entstanden seine Jugendwerke "Anbetung der Könige" und "Hieronymus" -, bot er 1483 dem Herzog von Mailand seine Dienste als Maler, Bildhauer, Architekt, Ingenieur und Waffentechniker an.
Viele Jahre arbeitete er in dem reichen Mailand an dem Entwurf eines riesigen Reiterstandbildes Francesco Sforzas, von dem nur Skizzen erhalten sind.
Das zweite Meisterwerk dieser Zeit ist das stark verfallene und später restaurierte "Abendmahl" im Kloster Santa Maria delle Grazie.
Leonardo wechselte mehrmals den Auftraggeber und den Wohnort.
In Mantua malte er "Isabelle d'Este", in Florenz "Anna Selbdritt" und die "Mona Lisa", aus der jenes Wissen um das rätselhafte Sein des Menschen leuchtet, das Leonardos Kunst als eine der wichtigsten Stufen in der Entwicklung des abendländischen Formens und Denkens erscheinen lässt.
Wenn Leonardo sich auch in seiner letzten Lebenszeit vorwiegend mit Bauentwürfen, Kanalbauten, prophetisch genialen Flugversuchen und Erfindungen von Maschinen befasst hat, so blieb er doch im Kern seines Wesens Künstler, durchdrungen von der Wahrheit seines Wortes:
"Das Schöne, das sterblich ist, vergeht, aber nicht ein Kunstwerk".
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