Moliere
 
 
 
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Moliere

 

 

 

 

15.1. 1622 - 17.2. 1673

In dem großen Jahrhundert der französischen Klassik, zur Zeit Ludwigs XIV., hatte in dem Dreigestirn der Dramatik der Komödiendichter Moliere gegenüber den Tragikern Corneille und Racine einen schweren Stand.

Während die anderen nach strengsten poetischen Maßen die zeitlosen Tragödien des Heldentums und der Leidenschaft dichteten, war Moliere mutig genug, seiner Zeit den Narrenspiegel vorzuhalten, unnachsichtig, aber nicht lieblos und pharisäisch.

Wenn er die Aufgeblasenheit, Scharlatanerie und Heuchelei gewisser Typen von Zeitgenossen lächerlich machte, so tat er es mit überlegenem, mitfühlendem Humor; er wollte die menschliche Unzulänglichkeit "auf dem Theater angenehmer machen".

Seine Stücke von dem frömmelnden Heuchler Tartuffe, von der Familienintrige um den "eingebildeten Kranken", von dem finster-egoistischen Geizhals, von den einfältigen Vornehmtuern oder von den "Blaustrümpfen" des Salons waren der höfisch-adligen Gesellschaft ein Dorn im Auge.

Doch verstand es der Schauspieldirektor Moliere immer wieder, durch sein würdiges, gefälliges Auftreten die Gunst des Königs zu gewinnen.

Jean Baptiste Poquelin war Hoftapezierer und Kammerdiener gewesen, bevor er auf einer Reise mit dem Hofe, angeregt durch eine Schauspielerin, mit deren Tochter er später eine wenig glückliche Ehe schloss, in plötzlichem Entschluss sich dem Theater verschrieb und den Künstlernamen Moliere annahm.

 

Als er, wenig mehr als fünfzig Jahre alt, in einer Vorstellung zusammenbrach und sterbend von der Bühne getragen wurde, hinterließ er ein reiches Werk von scharfsinnig aufgebauten, wirksamen und anmutigen Komödien, von deren "vollendetem künstlerischem Verfahren" Goethe ebenso entzückt war wie von dem "liebenswürdigen Naturell und dem hoch gebildeten innern" des Dichters.