Modigliani, Amedeo (* Livorno 1884, gest. in Paris 1920).

Er ist der Sohn eines ruinierten Bankiers jüdischer Herkunft und wird von seiner Mutter schon früh zum Studium der Malerei ermutigt.

Seine erste Ausbildung erfährt er in seiner Heimatstadt, dann schickt man ihn zur Besserung seines Gesundheitszustandes auf Reisen, die er auch für seine Fortbildung nutzt, doch bleibt er zeit seines Lebens ein kranker und äußerst sensibler Mensch.

1906 läßt er sich in Paris nieder; dort knüpft er zwar eine Reihe von Kontakten zu bedeutenden zeitgenössischen Malern und Bildhauern (Brancusi) an, gerät aber, von Krankheit und Alkohol gezeichnet, dennoch in eine zunehmend schwierigere Lage und in wachsende Isolation. Modigliani stirbt im Alter von nur 36 Jahren an Tuberkulose.

Trotz sehr genauer Kenntnis der zeitgenössischen Malerei entwickelt Modigliani einen eigenen, sehr persönlichen Stil. Thematisch befaßt er sich beinahe ausschließlich mit Porträts und (meist weiblichen) Akten in stilisiert schlanken, streng linearen Formen, bei gleichzeitiger Beschränkung der Farbskala.

Mit der zur Abstraktion neigenden Defor-mierung soll eine genauere Charakterisierung der physiognomischen Besonderheiten und der geistigen Eigenschaften der Persönlichkeit erreicht werden, wobei beim Akt die individuelle Charakterisierung durch den Ausdruck des Körpers erfolgt.