Balthus, eigentl. Balthasar oder Baltusz Klossowski der Rola (* Paris 1908 gest. in Rossinière, Kanton Waadt, Schweiz; 18. 2. 2001).
Er ist Franzose polnischer Abstammung und verbringt einen Teil seiner Jugend in der Schweiz, wo Rainer Maria Rilke ihn zur Malerei ermutigt.
Als er sich in Paris niedergelassen hat, erregt die ungewöhnliche, ästheti-sierende Malweise seiner Bilder mit ihren träumerischen, wie in einer Phantasiewelt lebenden Gestalten sehr schnell die Aufmerksamkeit der Surrealisten („Die Straße", 1933), aber Balthus schließt sich keiner Gruppe an, sondern nimmt eine isolierte Position unter den zeitgenössischen Künstlern ein.
Auch während des Triumphs der Abstraktion malt er weiterhin überwiegend Interieurs und vor allem Bildnisse von jungen Mädchen mit versteckter Erotik, in wohlgeordneten Kompositionen und gedämpften Farbtönen.
1961 wird Balthus von André Malraux zum Leiter der Académie de France an die Villa Medici in Rom berufen.
1991 erhielt er für sein Lebenswerk den Praemium Imperiale.