Natoire, Charles Joseph (* Nimes 1700, gest. Castel Gandolfo 1777).
Nachdem er bei Galloche und Lemoine studiert hat, gewinnt er 1721 mit „Opfer Manoahs" (Paris, Ecole des Beaux-Arts) den Rompreis.
Von 1724 bis 1727 ist er in Rom, nach seiner Rückkehr wird er 1734 mit „Venus bestellt Waffen bei Vulkan" (Montpellier, Museum Fabre) in die Akademie aufgenommen.
Danach arbeitet er in Versailles („Jugend und Tugend stellen die Töchter Frankreichs dar", 1734, Zimmer der Königin) und malt große, dekorative Zyklen für Private: „Die Geschichte der Psyche" im Hotel Rohan-Soubise (1737-1739).
Als Meister des großen Rokoko-Dekors gelangt er mit seiner warmen Farbskala zu großer, manchmal blendender Virtuosität, die aber nicht oberflächlich ist.
Er macht auch Entwürfe für die Manufaktur von Beauvais: „Geschichte des Don Quijote" (um 1735, Gobelins in Aix-en-Provence, Musee des Tapisseries). 1751 geht er als Direktor der französischen Akademie wieder nach Rom. Mehr und mehr gibt er die Malerei auf und macht lebendige, unmittelbar wirkende Zeichnungen von Rom und Umgebung (Paris, Louvre; Museum Atger in Montpellier; Uffizien, Florenz).