Claude Monet
 
 
 
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Claude Monet

 

 

 

 

 

Wenn der Malstil des Impressionismus erwähnt wird, so denkt man unwillkürlich an den Maler Claude Monet. Wie kein anderer Maler hat er diesen hellen, lebensbejahenden Malstil geprägt und beeinflusst.

Claude Monet wurde am 14. November 1840 in Paris geboren, begann seine künstlerische Karriere als Karikaturist und Landschaftsmaler und lernte ab 1862 die Maler Auguste Renoir, Frederic Bazille und Alfred Sisley kennen, mit denen er sich dem Malen in der freien Natur, der Freilichtmalerei, zuwandte.

Claude Monet

Unter dem Einfluss der Arbeiten John Constables und vor allem des späten William Turner wurde Monet ab 1871 zum Vorkämpfer dieser Freilichtmalerei.

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Sein 1874 ausgestelltes Marinebild "Impression, soleil levant" gab dieser Stilrichtung ihren Namen, der zunächst von der Kritik als Spottname vergeben wurde.

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1883 zog Monet in sein endgültiges Domizil, ein weitläufiges Areal mit Landhaus und Gärten im japanischen Stil in Giverny bei Paris, wo er 1899 einen Seerosenteich anlegte, der bis zu seinem Tod am 6. Dezember 1926 sein einziges Motiv für seine Bilder darstellen sollte. In seinen späten Bildern (Themse, Seerosen, Venedig) löste er das Dingliche immer mehr zugunsten einer alles umfassenden Lichtdurchdringung auf. Zuvor hatte er schon in seinen Bilderserien die Oberflächenwirkung des Lichtes zu verschiedenen Tageszeiten auf ein immer gleiches Bildmotiverkundet (Heuschober, Kathedrale von Rouen).

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Die Wahrnehmung der Natur und ihre farbigen Veränderungen durch Tageslichteinwirkungen war für ihn das entscheidende Phänomen bei der Ausgestaltung seiner Arbeiten.

en Detail

Monet stammt aus einer Familie kleiner Pariser Kaufleute und lebt seit 1845 mit seinen Eltern in Le Havre. Die Küsten des Atlantiks reizen ihn mehr als seine Studien, er beginnt sehr früh zu zeichnen und verkauft seine ersten Arbeiten an einen Papierhändler und Einrahmer.

Bei ihm begegnet er 1848 Boudin, der ihn ermutigt, „Landschaften nach der Natur zu machen", und ihm Ratschläge erteilt. Im folgenden Jahr begibt Monet sich nach Paris, um die Academie Suisse zu besuchen, wo er Pissarro trifft. Nach seinem Militärdienst in Algerien (1860-1862) geht er wieder nach Le Havre und arbeitet hier in Gesellschaft von Boudin und Jongkind.

1862 beschließt er, sich in das Atelier Gleyre in Paris einzuschreiben; aber mit Bazil-le, Renoir und Sisley zusammen, die den Akademismus ihres Meisters nicht mögen, gewöhnt er sich daran, im Wald von Fontainebleau (Chailly) und in Honfleur nach der Natur zu malen.

1863 entdeckt er in der Galerie Martinet Manet, und in den folgenden Jahren macht er sich daran, ein großes Bild zum Thema „Dejeuner sur PHerbe" (1865 -1866) zu malen (Fragment in Paris, Museum des Impressionismus); aber das Licht, das Monet malt, ist das der Sonnenflecken im Unterholz, eine Erinnerung an seine Arbeiten in Chailly.

Was den Maler interessiert, ist die leuchtende Helligkeit des „plein-air", die Effekte von Licht und Dunkel. Sein Bild „Frauen im Garten" (Paris, Museum des Impressionismus) von 1867 ist vollkommen außerhalb des Ateliers entstanden. Übrigens erregt die Ausstellung seiner „Camille, oder Das grüne Kleid" (Bremen, Kunsthalle) im Salon von 1866 einen ersten Skandal, weil man nicht die Modellierung des Körpers unter dem Gewand erraten kann.

Ohne Mittel und als Zielscheibe einer boshaften Kritik wird Monet 1867 gepfändet und versucht einen Selbstmord. Unter Depressionen leidend, malt er außerhalb von Paris in Sainte-Adresse so oft wie möglich im Freien („Terrasse in Sainte-Adresse", 1887, New York, Metropolitan Museum), besonders gemeinsam mit Renoir und Bougival.

Er gibt die Porträtmalerei auf und malt fast ausschließlich Landschaften, die ihm eine bessere Möglichkeit bieten, sich mit den rein malerischen Fragen zu beschäftigen, die Zerlegung und Wiedergabe des Lichtes mit Hilfe kleiner Fleckchen ungemischter Farben („La Grenouillère", 1869, New York, Metropolitan Museum).

Der Krieg von 1870 zwingt ihn zur Flucht nach London, wo er den Kaufmann Durand-Ruel kennenlernt, der ihn künftig unterstützt. Er ist von Turner fasziniert und wird sich stets an diesen englischen Meister erinnern („Der Hafen von Westminster", London, Privatbesitz).

Nach einem Umzug über Holland kommt Monet 1872 nach Argen-teuil. Um die Lichtreflexe auf dem Wasser und die Transparenz der Atmosphäre besser erfassen zu können, läßt er sich ein Atelier-Boot bauen, von dem aus er die „Regatta in Argenteuil" (um 1872) und „Hafen von Argenteuil" (1874) großartig beobachten kann (beide Paris, Museum des Impressionismus). Er geht wieder auf Reisen und malt in Le Havre „Impression aufgehende Sonne" (1872, Paris, Museum Marmottan).

Unter dem starken Eindruck von Turner deutet er die unter der orangefarbenen Sonnenscheibe im Nebel schwimmenden Formen kaum an. Dieses berühmte Werk, das der Journalist Leroy dazu wahrnimmt, das Wort „Impressionismus" zu prägen, wird auf der Ausstellung von 1874 von der Kritik übel aufgenommen, desgleichen die Arbeiten, die er 1876 vorstellt.

Im Jahre 1877 beginnt Monet mit einer neuen Arbeitsweise, nämlich der „Serie". Er malt ein und dieselbe Landschaft zu verschiedenen Tageszeiten, um die Impressionen festzuhalten, die das Auge mit dem Wechsel von Licht und Atmosphäre empfängt („Der Bahnhof Saint-Lazare", sieben Bilder, Paris, Museum des Impressionismus und Museum Marmottan; Chicago, Art Institute; Cambridge/USA, Fogg Art Museum).

Nachdem er die „beflaggte Rue Montorgueil" gemalt hat, worin die vibrierenden Flecken der Trikoloren den ganzen, nur skizzenhaft angedeuteten Bildraum ausfüllen in dem einzigen Bestreben, die Farben effektiv zu machen, zieht Monet nach Vetheuil in der Nähe von Mantes-la-Jolie.

Nach dem Tod seiner Frau Camille und der Ablehnung, an der Ausstellung der Impressionisten von 1880 teilzunehmen, ist er sehr vereinsamt und verfällt in eine düstere Malweise (Serie „Eisgang auf der Seine", 1880-1881, Exemplar in Washington, Nationalgalerie), die er auch in Belle-Ile bis 1886 beibehält mit seinem fast expressionistischen Gemälde „Aiguilles de Port-Coton" (Moskau, Puschkin-Museum).

Monet reist wieder (1884 an die Riviera, dann nach Holland) und kehrt 1886 nach Giverny zurück, wo er schon 1883 versucht hatte sich niederzulassen.

Hier erlebt er eine glücklichere Zeit („Frau mit Sonnenschirm", 1886, Paris, Museum des Impressionismus). Im Jahre 1888 geht er wieder nach Antibes, dessen Licht ihn gefangennimmt („Der alte Hafen von Antibes," Boston, Museum of Fine Arts).

1889 malt er dann in Giverny die Serien der „Mühlsteine" und der „Pappeln am Ufer der Epte". Er treibt seine Suche voran, konstruiert und zerbricht die Formen einzig mittels der Farben und gelangt fast zur Abstraktion. Die Exponate von 1895 mit der Serie der „Kathedrale von Rouen" (Paris, Museum des Impressionismus; Washington, Nationalgalerie; Boston, Museum of Fine Arts) sind für Kandinsky eine wahre Offenbarung.

Zum Studium des Nebels und des Wassers begibt sich Monet noch dreimal (1899, 1900 und 1901) nach London („Waterloo-Brücke" 1902, Zürich, Stiftung Bührle), dann von 1908 bis 1909 nach Venedig.

Um 1900 packt ihn die letzte Leidenschaft seines Lebens, die Serie der „Seerosen", die er in seinem Garten in Giverny malt (25 werden 1900, 49 werden 1909 ausgestellt). „Diese Landschaften aus Wasser und Lichtreflexen sind eine Besessenheit geworden", gesteht er.

Trotz beidseitigen grauen Stars läßt er ein riesiges Atelier bauen, um Werke großer Dimension (zwei mal vier Meter) auf bewegbaren Gestellen malen zu können, bei denen er von einem zum anderen wechselt. Es ist die Serie der „Seerosen" in der Orangerie der Tuilerien, die nach den Wünschen des Malers angeordnet sind.

In diesem Farbenrausch erreicht Monet den Gipfel seiner malerischen Erfahrung, wobei er schon die poetische Abstraktion vorwegnimmt.