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Prominente Personen aus Gegenwart und Vergangenheit in Frankreich

 

 

 

 

 
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Gustave Courbet
 
 

Courbet, Gustave (* Omans 1819, gest. in La-Tour-de-Peilz 1877).

Courbet stammt aus einer wohlhabenden Winzerfamilie und studiert zunächst in Besancon bei Flajoulot, einem alten Schüler Davids, die Zeichnung. 1839 geht er nach Paris und belegt die Kurse der schweizerischen Akademie.

Er besucht ausdauernd den Louvre und kopiert dort Veronese, Veläzquez und Zurbarän, besonders aber Frans Hals und Rembrandt. Seine ersten Versuche sind von einer unbestimmten Romantik geprägt, und er versucht sich auf allen Gebieten: Landschaft, biblische Szenen („Lot und seine Töchter", 1840-1841, Paris, Privatbesitz) und in vielen Selbstporträts, worin man eine Äußerung seines Narzißmus sehen wollte.

Der ist offensichtlich im „Selbstbildnis mit schwarzem Hund", mit dem er im Salon von 1844 debütiert (Paris, Petit Palais). 1846 macht Courbet eine Reise nach Holland. Dort entdeckt er Rem-brandts, die er noch nicht kennt („Nachtwache", „Anatomiestunde"), und die ihn endgültig für den Realismus gewinnen.

Da Courbet von seinem Großvater mit republikanischen Ideen vertraut gemacht wurde und ein Freund Proudhons geworden war, will er das Volk malen und das, „was es sieht". Man sollte diese Einflüsse nicht allzu mechanisch interpretieren, aber tatsächlich blieb Courbet immer bemüht, dem Alltag Adel zu verleihen.

Die „Hängematte" (Sammlung Reinhart, Winterthur), von der Manier her noch romantisch, aber vom Thema her realistisch, war schon im Salon.von 1844 abgelehnt worden.

Nach seiner Rückkehr aus Holland malt Courbet „Nachmittag in Omans" (Salon von 1849, Museum von Lille) und „Die Steinklopfer" (beim Bombardement von Dresden 1945 zerstört), um „die Kunst herabzuwürdigen". Im gleichen Jahr entsteht „Begräbnis von Omans" (Paris, Louvre), das im Salon von 1850 einen Skandal erregt.

Courbet zeichnet darin die Bewohner von Omans in streng frontaler Stellung, was vielleicht auf eine volkstümliche Malerei zurückgeht, die so einer an sich alltäglichen Szene Monumentalität verleihen will. Die gleiche Auffassung verrät auch „Heimkehr der Bauern vom Markt in Flagey" (1850, Museum von Besançon) und „Die Sieberinnen" (1854, Nantes).

1855 veranlaßt ihn die Ablehnung von „Das Atelier" (Louvre) und „Das Begräbnis" auf der Weltausstellung zu einer eigenen Ausstellung an einem Platz, den er „Pavillon des Realismus" nennt, und zur Veröffentlichung eines „Manifest des Realismus".

Gleichzeitig beschwört er mit seinen Aktbildern einen Skandal herauf, besonders mit den „Badenden" (1853, Montpellier, Museum Fabre), die in Hinsicht auf die akademische Aktmalerei eine erhebliche Provokation darstellen. In der Folge greift er das Thema wieder auf, jedoch auf weniger aggressive, feinfühligere Art: „Frau mit Papagei" (1866, New York, Metropolitan Museum), „Die Schläferinnen" (1866, Paris, Petit Palais).

Aus Anlaß eines Besuchs bei dem Sammler Alfred Bruyas (1854) .entdeckt er das Licht des Südens. Daraufhin malt er die lichtdurchströmte „Begegnung" (oder „Das Glück grüßt das Genie" oder „Bonjour, Monsieur Courbet", Montpellier, Museum Fabre). Ab 1865 reist er durch die Normandie und studiert das Licht („Junges Mädchen mit Möwen", New York, Privatbesitz; „Die Klippen von Etretat", 1870, Paris, Louvre).

Nach einem Aufenthalt in Deutschland beginnt er 1858 Jagdszenen zu malen („Der erlegte Hirsch", 1861, Museum der Schönen Künste, Marseille). Wegen seiner Sympathie für die Kommune wird er bis 1873 in Sainte-Pélagie eingesperrt.

Man klagt ihn an, die Zerstörung der Vendome-Säule mitgemacht zu haben; er ist gezwungen, in die Schweiz zu flüchten. Im Gefängnis hat er noch ein letztes „Selbstbildnis" (Museum von Omans) gemalt, jetzt ist er ruiniert, durch das Exil gebrochen und malt vorwiegend Wiederholungen (Landschaften, Jagdszenen).

Durch sein vorausgehendes Werk bleibt Courbet trotzdem einer der größten Maler des 19. Jahrhunderts, den schon seine Zeitgenossen sehr schätzten.

Während der Ausstellung von 1867 waren die Besucher seines persönlichen Pavillons besonders zahlreich, er war der Freund Corots, Boudins, Manets, Jongkinds und Whistlers.

Durch seine Untersuchungen des Lichtes ist er über den Realismus hinausgelangt und kündet schon den Impressionismus, manchmal sogar den Expressionismus an („Stürmisches Meer", 1870, Paris, Louvre).