Hartung, Hans (* Leipzig 1904, gest. in Antibes 1989 ).
Im Jahre 1922 malt Hartung spontan nicht-figürliche Aquarelle und macht ebensolche Zeichnungen, obwohl er von abstrakter Kunst nichts weiß. Nachdem er dann in Leipzig und Dresden die Schönen Künste studiert hat, entdeckt er auf einer 1926 in Dresden stattfindenden Ausstellung die moderne französische Malerei.
Von 1927 bis 1931 besucht er in Paris das Institut des Kubismus. 1932 geht er auf die Balearen und nimmt die Versuche seiner Jugend mit seinen „Tintenflecken" (1934) wieder auf. Er beschließt, all seine Werke mit dem Buchstaben „T" (Tableau), der Jahreszahl und der fortlaufenden Nummer zu kennzeichnen. 1935 ist er wieder in Paris und setzt die Serie der „taches d'encre" fort.
Während des Krieges geht er zur Fremdenlegion, um gegen den Nazismus zu kämpfen. Er wird verwundet, ein Bein wird amputiert, 1945 erhält er die französische Staatsbürgerschaft. Er beginnt wieder zu malen und hat 1947 in Paris seine erste Ausstellung.
Der geometrischen Abstraktion gegenüber verteidigt er die subjektive Geste; in Vorahnung des „Action Painting" (Tachismus) liebt er es, „auf der Leinwand zu agieren".
In seiner Malerei ist weniger eine Entwicklung zu erkennen als vielmehr Variationen, die von einer Farbskala mit betontem Schwarz ausgehen („T 1967/H 25", Paris, Nationalmuseum moderner Kunst; „T 1973/R 15", Privatbesitz). Hartung hat außerdem zahlreiche Zeichnungen und Lithographien geschaffen (200 Nummern, besprochen im Katalog von 1965).