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Prominente Personen aus Gegenwart und Vergangenheit in Frankreich

 

 

 

 

 
prominente
Henri Marie Raymond de Toulouse-Lautrec
 
 

(* Albi 1864, gest. in Schloß Malromé 1901).

Das ganze Leben Toulouse-Lautrecs ist von der Tragödie seiner Kränklichkeit beherrscht. Ohne Zweifel infolge einer angeborenen Schwäche der Knochen bricht er sich im Alter von vierzehn Jahren die Beine, und nur sein Körper entwickelt sich normal weiter.

Aber gerade dieses Mißgeschick entscheidet über seine Karriere als Maler, zugleich über seine Neigung zum Alkohol.

Henri Marie Raymond de Toulouse-Lautrec

Der einer großen aristokratischen Familie entstammende Henri zeigt - wie übrigens sein Großvater und seine Onkel - schon früh seine zeichnerische Begabung. Da er auf die Vergnügungen des Reitens und der Jagd verzichten muß, widmet er sich unter Anleitung seines Onkels, dann des Tiermalers René Princeteau dem vertieften Studium des Zeichnens und der Malerei.

Im Jahre 1882 schreibt er sich an der École des Beaux-Arts von Paris ein und arbeitet im Atelier Bonnats, dann bei Cormon. Er trifft Anquetin, Emile Bernard und Van Gogh.

Dann unterliegt er dem Einfluß der Impressionisten („Comtesse de Toulouse-Lautrec in Malromé", 1883, Museum von Albi) und dem Van Goghs, von dem er ein wundervolles „Porträt" in Pastell anfertigt (1887, Amsterdam, Museum Van Gogh), in dem er die Schraffur seines Modells anwendet.

Seine Wohnung in der Rue Fontaine hat entscheidende Bedeutung für sein Werk. Sie gibt ihm die Möglichkeit, Kontakt mit der Welt des Montmartre aufzunehmen, und wird eines der wesentlichen Themen seiner Kunst.

Außerdem hat Degas im gleichen Haus sein Atelier, und Toulouse-Lautrec hegt für ihn bedingungslose Bewunderung. Als geborener Zeichner entfernt er sich von den Impressionisten und läßt die Linie zu ihrem vollen Recht kommen.

Die starken Farben (Grün, Rot) werdenflächig aufgesetzt, eine Art, die von den japanischen Drucken, aber auch von den Malern der Gotik und von Cranach beeinflußt ist.

Henri Marie Raymond de Toulouse-Lautrec

Er interessiert sich nicht für die Landschaft, sondern einzig für Leute und ihren Alltag („Die Wäscherinnen", 1889, Paris, Privatsammlung). Wie Degas malt er die Nachtlokale und öffentlichen Häuser in einem grausam eindeutigen Stil, aber ohne Geringschätzung: „Im Moulin de La Galette, Auftritt der Goulue" (1892, New York, Museum of Modern Art), „Jane Avril tanzend" (1891-1892, Paris, Museum des Impressionismus), „Im Salon der Rue des Moulins" (1894, Museum von Albi).

Zugleich lockt ihn der Zirkus an: „Der weibliche Clown Cha-U-Kao" (1895, Winterthur, Sammlung Reinhart). Häufig malt er auf Karton, indem er die Farben mit Terpentin aufwäscht und die Konturen mit dem Pinsel nachzieht („Eine Frau befestigt ihren Strumpf", 1894, Museum von Albi).

Durch seinen Umgang kommt er zur Plakatmalerei, in welcher die Bestimmtheit seiner Zeichnung und die Kühnheit der Komposition zur Geltung kommen.

„La Goulue im Moulin Rouge" (1891) und „Aristide Bruant" (1891) erregen eine Sensation. Danach malt er „Der japanische Divan" (1892), „Jane Avril im Jardin de Paris" (1893), „May Beifort" (1895-1896) . . .

Von 1892 bis 1896 macht er außerdem mehr als 300 Lithographien über Theater, Zirkus und Pferderennen, außerdem satirische Zeichnungen für die Journale. Trotz seines Erfolges in der Ausstellung der Galerie der Maison-Goupil im Jahre 1893 trinkt er immer mehr und verfällt 1899 zum erstenmal ins Delirium.

Er wird in Neuilly untergebracht und zeichnet aus dem Gedächtnis die erstaunliche Serie des „Zirkus", danach beginnt er in einer fast expressionistischen Manier zu malen („Rattengift", 1899, London, Courtauld Institute; „Messalina", 1900, Zürich, Stiftung Bührle).

Vom Alkohol zerstört, stirbt er 1901 im Alter von nur siebenunddreißig Jahren. Seine Mutter, die ihn immer unterstützt hatte, übergibt sein großartiges Gesamtwerk dem Museum Toulouse-Lautrec in Albi. Der Einfluß des Malers wird bestimmend für die Nabis, den jungen Picasso und die Fauves.