Rigaud (eigentl. Rigau y Ros), Hyacinthe (* Perpignan 1659, f Paris 1743).
Nachdem er in Montpellier und Lyon Malerei studiert hat, arbeitet Rigaud seit 1680 im Atelier von Le Brun in Paris. Auf den Rat des ersten Malers des Königs gibt er den Gedanken an eine Italienreise auf und widmet sich der Porträtkunst, obwohl er mit einer „Kreuzigung" 1684 in die Akademie aufgenommen wurde.
Er gelangt schnell zu Ansehen bei Hofe, 1688 malt er „Monsieur" und 1690 seinen Sohn „Philippe von Orleans", schließlich 1694 „Ludwig XIV." (Madrid, Prado) und 1701 „Ludwig XIV. im Krönungsornat" (Paris, Louvre).
Da er berühmt geworden ist, malt er mehr als zweihundert pompöse Porträts mit breiter Komposition und sorgfältiger Ausführung, aber ohne besondere psychologische Tiefe.
Mitarbeiter in seinem Atelier sind der Schlachtenmaler Parrocel, der Blumenmaler Mon-noyer und der Landschaftsmaler Desportes. Manchmal hat er auch weniger pathetische, mehr persönliche Phasen, zum Beispiel in dem fein empfundenen Bildnis von „Fontenelle" (1713, Montpellier, Museum Fabre) und in dem Doppelporträt der „Mutter des Künstlers" (1695, Paris, Louvre), in dem beide Profile des Modells sich in einer schönen Harmonie von Brauntönen gegenüberstehen.