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Prominente Personen aus Gegenwart und Vergangenheit in Frankreich

 

 

 

 

 
 
 
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Jean-Honore Fragonard
 
 


Fragonard, Jean-Honoré (* Grasse 1732, gest. Paris 1806).

Fragonard kam sehr früh aus dem Süden nach Paris und wurde in Bouchers Atelier ausgebildet. Er studierte einige Zeit bei Chardin, kehrte aber bald zu seinem ersten Lehrer zurück.

Schon 1752 erringt er den Rompreis mit „Jerobeam opfert den Göttern" (Paris, École des Beaux-Arts), das noch von der großen Malerei beeinflußt ist.

Im Jahre 1756 geht er nach Italien und lernt in Rom Hubert Robert, dann den Abbé de Saint-Non kennen, der ihn protegiert. In Begleitung des Abbé besucht er 1760/1761 Neapel, Bologna, Venedig und Genua. Diese Reise ist für den Maler entscheidend.

In seinen 1767 in Paris veröffentlichten Kupferstichen erkennt man seine Bewunderung für Carracci, Ve-ronese und Tiepolo, seitdem entwickelt er mit großer Schnelligkeit und Sicherheit seinen charakteristischen Strich und seinen Sinn für die Romantik: „Der Sturm" (Paris, Louvre), „Die Wasserfälle von Tivoli" (um 1760, Paris, Louvre).

Als Fragonard 1761 nach Paris zurückkehrt, wird er mit „Der Großpriester Coresos opfert sich, um Kallirrhoë zu retten", das der König selbst erwarb, zur Akademie zugelassen.

Aber er wendet sich von der großen Malerei ab und zieht mittlere Formate vor, die von Sammlern wie dem Finanzmann Bergeret, mit dem Boucher ihn bekanntgemacht hatte, oder dem Marquis de Saint-Julien besonders geschätzt wurden.

Letzterer gibt ihm übrigens 1767 ein Bild in Auftrag, das seine Berühmtheit endgültig festigt: „Auf der Schaukel" (London, Wallace Collection), ein reizvolles Bild, das noch von Boucher beeinflußt ist und dessen Erfolg Fragonard veranlaßt, viele solch kleiner erotischer Szenen im Geschmack der Zeit zu malen.

Sie bringen ihm den Ruf der Frivolität, weil er in einer frischen, nicht gekünstelten Malweise und mit manchmal etwas anstößigen Situationen besondere Erlebnisse festhalten will: „Das aufgehobene Hemd", „Der Riegel" (Paris, Louvre).

Er malt um diese Zeit auch eine Serie von Porträts („Diderot", 1769, Paris, Louvre), in denen seine Pinselführung große Freiheit und Schnelligkeit erreicht. 1770-1773 malt er im Auftrag der Madame Dubarry vier große Bilder für das Schloß Louveciennes.

Anscheinend auf den Rat von Ledoux lehnt die Favoritin sie ab und ersetzt sie durch Kompositionen von Vien, zugleich wird Fragonard in einem Pamphlet wegen dieser Bilder heftig angegriffen.

Sie sind noch nahe an Bouchers Manier und tatsächlich nicht sehr modern, weil sich der Neoklassizismus immer stärker durchsetzt. Sie wirken affektiert.

1773-1774 verläßt Fragonard Paris, um nach Italien und Osterreich zu reisen. Als er Ende 1774 wieder in der Hauptstadt ist, hat man ihn fast vergessen.

Er versucht sich in einer letzten Erinnerung an die Feste Watteaus noch einmal in der Landschaftsmalerei: „Fest in Saint-Cloud" (Paris, Bank von Frankreich), dann in einer intimeren Porträtmalerei und Familienszenen: „Die gute Mutter" (Boston, Museum der schönen Künste), „Die mütterlichen Küsse" (Sammlung E. de Rothschild).

Seit 1700 lebt seine vierzehnjährige Schwägerin Marguerite Gérard bei ihm als seine Assistentin und als Modell, und sie hat offenbar einen günstigen Einfluß auf den Künstler. Nach 1780 bringt er unter dem Einfluß der Philosophie Rousseaus ein unendlich poetisches vorromantisches Gefühl in seine Malerei, das zum Beispiel schon in „Fest in Saint-Cloud" und „Opfer der Rose" (Privatsammlung) spürbar war, und von nun an nehmen sogar die Personen eine neoklassizistische Haltung an („Liebesbrunnen", London, Wallace Collection).

Seine letzten Jahre bringen Schicksalsschläge wie den Tod seiner Tochter (1788) und den Verlust der Kundschaft nach der Revolution. Dank der Unterstützung durch David entgeht er dem Elend und kann weiter malen („Das blonde Kind", London, Wallace Collection).

Jean-Honore Fragonard in Grasse