Parrocel, Joseph (* Brignoles 1646, gest. Paris 1704).
Joseph Parrocel studiert Malerei zunächst bei seinem Bruder Ludwig, dann in Paris.
Gegen 1676 macht er eine Reise nach Italien, wo er besonders dem Einfluß des Schlachtenmalers Courtois unterliegt. Dieses Thema kommt in seinem Werk am häufigsten vor, was ihm den Beinamen Schlachten-Parrocel eintrug.
Als er 1675 nach Paris zurückkehrte, übertrug ihm Louvois die Ausmalung des Invaliden-Refektoriums: „Die Schlachten Ludwigs XIV.". Sein Bild für die Aufnahme in die Akademie (1676) schildert „Die Belagerung von Maastricht" (Museum von Draguignan).
Zwischen 1685 und 1688 malt er für den Speisesaal des Königs in Versailles elf Bilder mit gleichfalls militärischem Inhalt, von denen neun noch an Ort und Stelle, die anderen beiden in den Museen von Tours und Di-jon sind.
Er hat sich allerdings auch der religiösen Malerei gewidmet („Predigt Johannes' des Täufers", 1694, Museum von Arras), und sein „Markt in Bezons" hat die Mode der „galanten Feste" eingeleitet (1700, Museum von Tours). Obwohl er Schüler von Rubens ist, legen ihm seine klassischrömischen Erfahrungen eine gewisse Mäßigung auf.