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Prominente Personen aus Gegenwart und Vergangenheit in Frankreich

 

 

 

 

 
prominente
Jules Fernand Henri Léger
 
 

Léger, Jules Fernand Henri (* Argentan 1881, gest. in Gif-sur-Yvette 1955).

Léger studiert in Caen Architektur und kommt 1900 nach Paris. 1903 schreibt er sich für das Fach Dekorative Künste ein, wird freier Schüler im Atelier von Gérôme, dann von Gabriel Ferrier und besucht daneben die Akademie Julian.

Die Entdeckung Cézannes veranlaßt ihn (Herbstsalon 1904 und 1907), eine erste impressionistische Manier aufzugeben. Seit 1908 wohnt er in La Ruche, wo er Delaunay und den Zöllner Rousseau trifft. „Die Näherin" (1909-1910, Paris, Privatbesitz) zeigt den Einfluß Cézannes und des Zöllners und läßt schon den sehr persönlichen Stil des Malers erkennen: Körper „in Zylinderform" zu gut durchkonstruierten Kompositionen zu gestalten.

Durch seinen Händler Kahnweiler lernt er Braque und Picasso kennen, aber sein „Die Nackten im Wald" (1909-1910, Otterlo, Museum Kröl-ler-Müller) zeigt, wie weit er mit seinem „Kampf der Körper" vom Kubismus entfernt ist, und in der „Hochzeitsfeier" (1910-1911, Paris, Nationalmuseum Moderner Kunst) ist Delaunays Einfluß deutlich spürbar.

In „Die Raucher" (1911, New York, Guggenheim-Museum) und „Frau in Blau" (1912, Basel, Kunstmuseum) tauchen die eingefaßten geometrischen Flächen auf. 1913-1914 hält Léger in Berlin zwei Vorträge. Darin definiert er eine „auf der Intensität der Kontraste" beruhende Ästhetik, die er durch die „Kontraste von Körpern", abstrakte Bilder aus dem Jahr 1913 (Paris, Nationalmuseum Moderner Kunst; New York, Museum of Modern Art; Düsseldorf, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen), belegt.

Während des Krieges entdeckt er „das französische Volk, die Kollegialität der Arbeiter" und ist „geblendet vom Lauf eines 75-mm-Geschützes im Sonnenschein". Er gibt die Abstraktion auf und malt ab 1916 wieder Sujets („Soldat mit Pfeife", Düsseldorf, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen). Gleichzeitig feiert er das städtische und industrielle Leben mit der großen Leinwand „Die Stadt" (2,30m x 2,97m, 1919 bis 1920, Philadelphia, Kunstmuseum).

Während dieser „mechanistischen Periode" (bis 1922) weicht der dynamische Rhythmus immer mehr einer statischen Konstruktion, in der die auf mächtige, vereinfachte Gebilde reduzierten Figuren „nicht mehr als Empfindungswerte, sondern einzig als Bildwerte" („Mann im Trikot", 1924, Paris, Privatbesitz; „Die Lektüre", 1924, Paris, Nationalmuseum Moderner Kunst) aufgefaßt werden.

Seine Beziehungen zu „De Stijl" helfen ihm, die Probleme der malerisch-architektonischen Entsprechungen zu klären, und 1925 arbeitet er mit an Corbusiers „Pavillon de l'esprit nouveau" und am „Projet d'Ambassade" von Mallet-Stevens in der Ausstellung dekorativer Kunst.

1924 dreht Léger den ersten Film ohne Szenarium. Er nimmt zur Kenntnis, daß „eine neue Poesie des transformierten Objekts entsteht, daß sich auf diesen neuen Fakten, auf dieser neuen Wahrheit sine andere Gestaltung aufbaut". Jetzt nimmt das Objekt in seinem Werk den ersten Platz ein („Stillleben mit Arm", 1927, Essen, Folkwang-Museum).

Nach seiner „Mona Lisa mit Schlüsseln", die „in Hinblick auf kontrastierende Objekte das gewagteste Bild" ist (1930, Biot, Museum F. Léger), wendet er sich wieder der menschlichen Gestalt zu („Die Badende", 1931, Paris, Sammlung Louis Carré). Stets nach der monumentalen Komposition strebend, malt er „Adam und Eva" (1935-1939, Düsseldorf, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen), „Komposition mit Papageien" (1935-1939, Paris, Nationalmuseum Moderner Kunst) und ein großes Wandbild im Palais de la Découverte („Truppentransport", 1937).

Sie kennzeichnen die Entwicklung Légers in Hinsicht auf das Thema „der Mensch im Raum" und eine neue Etappe der Befreiung der Farbe von der Linie. Vor seiner Abreise in die USA im Jahre 1940 sah er im Hafen von Marseille badende Dockarbeiter.

Das regte ihn an zu „Taucher vor gelbem Hintergrund" (1941, Chicago, Kunstgalerie), „Taucher im Kreis" (1942 bis 1946, Biot, Museum F. Léger) und „Der Tanz" (1946, Paris, Galerie Louise Leiris). Die auf mit einer schwarzen Linie umrandeten Silhouetten reduzierten Personen bewegen sich in völliger Freiheit im Raum.

Auf dem Grund des Bildes überlagern sich große Flächen reiner Farbe. Als er 1945 nach Frankreich zurückkehrt, beweist sein Beitritt zur PCF (Parti Communiste Français) sein Interesse am zeitgenössischen Geschehen.

Er will es in einem Stil illustrieren, der „für alle verständlich und ohne Spitzfindigkeiten" ist, als handele es sich darum, die Welt der Arbeit („Die Konstrukteure", 1951, Biot, Museum F. Léger), des Vergnügens („Der Camper", 1954, Biot, Museum F. Léger) oder des Staunenswerten („Große Parade", 1954, New York, Guggenheim-Museum) in großen, lebhaften Farbflächen und scharf umrissenen Personen, die gefällig über die Komposition verteilt sind, darzustellen.