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Louis Malle

 

 

 

 

Louis Malle wurde bereits im Alter von 23 Jahren mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichnet. Seine Karriere als Filmemacher war ungewöhnlich, sowohl in seiner Heimat Frankreich als auch in den USA.

Louis Malle

Geboren wurde Malle 1932 im Norden Frankreichs als Sohn einer reichen, streng katholischen Industriellenfamilie. Mit 16 macht er sein Abitur und beginnt zunächst ein Studium der Politikwissenschaften an der Eliteschule „Sciences Po".

Doch seine Leidenschaft für den Film veranlasst ihn zu einem Wechsel an die Filmhochschule in Paris (IDEHC, heute FEMIS), die er allerdings ohne Abschluss verlässt, um als Kameramann und Assistent mit dem Tiefseeforscher Jacques-Yves Cousteau auf Forschungsreise zu gehen.

Der Dokumentarfilm Die Welt des Schweigens entsteht, der 1956 in Cannes die Goldene Palme erhält. 1957 gelingt ihm sein erster eigener Spielfilm Fahrstuhl zum Schafott, nach der Romanvorlage von Noël Calef.

Louis Malle

In dem spannungsgeladenen Thriller mit Jeanne Moreau setzt Malle erstmals eine neue Form der Hintergrundmusik ein. Miles Davis und sein Quintett improvisieren den musikalischen Part. Das Ergebnis ist so gelungen, dass er mit dem Delluc-Preis, sowie mit dem Grand prix du Disque 1958 der Académie de Charles-Cros honoriert wird.

Im folgenden Jahr entsteht Les amants (Die Liebenden). Das Drehbuch von Louise de Vilmorin lehnt sich an eine Novelle aus dem XVIII. Jahrhundert an. Auf dem Filmfestival von Venedig verursacht Les amants wegen „....der erstmaligen Darstellung einer Liebesnacht auf der Leinwand" (François Truffaut) einen Skandal.

1960 folgt Zazie dans le métro, die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Raymond Queneau. Der Film bringt ihm wegen seines frechen Tons und seiner außergewöhnlichen Form den Ruf eines Nonkonformisten ein.

Louis Malle

Nach Privatleben mit Brigitte Bardot dreht er 1963 Le Feu follet (Das Irrlicht) nach dem Roman von Pierre Drieu La Rochelle, ein Film von seltener Intensität zum Thema Selbstzerstörung und Anarchie.

Louis Malle

Der inzwischen international anerkannte Regisseur arbeitet mit den größten Stars des französischen Kinos zusammen. In der Westernkomödie Viva Maria bringt er Jeanne Moreau mit der jungen Brigitte Bardot gemeinsam vor die Kamera.

Unter seiner Regie spielen Jean-Paul Belmondo in Le Voleur (Der Dieb von Paris), Alain Delon und noch einmal Brigitte Bardot in Histoires extraordinaires (Außergewöhnliche Geschichten).

Von seiner anschließenden Reise nach Indien kehrt Malle mit 37 Stunden Filmmaterial zurück. Daraus entstehen zwei wunderbare Dokumentationen, L’Inde fantôme (7 x 52’) und Calcutta (90’). 1971 wendet er sich wieder dem Spielfilm zu.

Er greift so schwierige Themen auf wie Inzest (Le souffle au cœur – Herzflimmern) und die Zusammenarbeit eines Jugendlichen mit den Milizen im nazibesetzten Frankreich (Lacombe Lucien - 1974).

1976 geht er in die USA und dreht dort Pretty Baby (La Petite). Insgesamt dreht Malle in den USA sieben Spielfilme, darunter Atlantic City und My dinner with André. 1986 kehrt Louis Malle nach Frankreich zurück, um hier ein sehr persönliches Projekt zu verwirklichen: Au revoir les enfants, Erinnerungen aus seiner Kindheit, wird sein größter Erfolg.

Dreieinhalb Millionen Menschen sehen sich den Film im Kino an, die Jury des Filmfestivals von Venedig verleiht ihm den Goldenen Löwen und in Frankreich wird das Werk 1988 mit insgesamt 7 Césars ausgezeichnet.

In Milou en mai (Eine Komödie im Mai) schildert Malle das Leben in der französischen Provinz zur Zeit der Stundentenrevolte 1968. Im Anschluss an die Dreharbeiten fährt er wieder in die USA und dreht dort das Liebesdrama Verhängnis (Fatale) mit Juliette Binoche in der Hauptrolle, sowie Vanya auf der 42. Straße (Vanya on 42nd Street) ein Film über die Proben eines New Yorker Theaterensembles zu Anton Tschechows Onkel Wanja.

Louis Malle stirbt am 24. November 1995 in Los Angeles an Krebs.

Malles umfangreiches Werk (u.a. mehr als 30 Spielfilme) ist nicht leicht einzuordnen. Malle, der nonkonformistische sensible Beobachter war ein wichtiger Vertreter der Nouvelle Vague und dennoch stets ein Außenseiter.