Napoleon Bonaparte
 
 
 
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Napoleon Bonaparte

 

 

 

 

Kurzbiografie

Nachname: Bonaparte I
Vorname: Napoleon
Geburtsdatum: 1769-08-05
Geburtsort: Ajaccio (Korsika)
Todesdatum: 1821-05-05
Todesort: St. Helena

General schon mit 24 Jahren, mit dreißig nach dem Putsch vom 18. Brumaire (9. November) 1799 Erster Konsul und Alleinherrscher, fünf Jahre später selbstgekrönter Kaiser - Napoleons Karriere hat seine Zeitgenossen schwindeln gemacht und noch posthum Generationen in Bewunderung vor dem Usurpator Europas ersterben lassen.

Er selbst betrachtete sich als modernen Alexander, nannte Karl den Großen seinen "erhabenen Vorgänger" und zögerte nicht, einen ganzen Kontinent mit Krieg zu überziehen.

Doch mit dem Rußlandfeldzug von 1812/13 überforderte Napoleon seine Machtinstrumente dermaßen, daß die Abschiebung nach Elba, die Waterloo Niederlage und schließlich das langsame Sterben in der Ödnis der Sankt-Helena Haft schon programmiert waren.

Kritik am Empereur ist immer auch in Frankreich selbst lautgeworden. Ein Beispiel nur: Als 1927 der Regie-Star Abel Gance seinen achtstündigen Monumentalfilm "Napoleon - vu par Abel Gance" in der Pariser Oper vorführte und den Despoten als Retter Frankreichs aus dem Chaos der Revolution feierte, kam inmitten des Beifalls heftiger Protest auf. "Ein philosophisch und historisch ekelhaftes Werk", entrüstete sich "Le Temps", und die "Humanite" nannte die militaristische Heroisierung Napoleons einen "Film für faschistische Eleven".

Die Rechts- und Verwaltungsreformen Napoleons waren dagegen noch nie ein spektakuläres Filmthema. Der Code Civil oder Code Napoleon - im selben Jahr 1804 eingeführt, in dem Napoleon sich in der Kirche Notre Dame von Paris zum Kaiser krönte - sollte sich jedoch weitaus lebensfähiger erweisen als seine Monarchenwürde. Dieser Code Napoleon ist noch heute in Kraft - wenn auch zuletzt 1994 überarbeitet -, eine Festschreibung bürgerlichen Rechts wie ähnlich, aber ein Jahrhundert jünger in Deutschland das BGB, das "Bürgerliche Gesetzbuch".

Neben dem Code Civil stammen auch der Code de Commerce (Handelsrecht), der Code Penal (Strafrecht), der Code de Procedure Civile (Zivilprozeßordnung) und der Code d'instruction Criminelle (Strafprozeßordnung) aus der napoleonischen Ära.

Unmittelbar nach seinem Staatsstreich vom 18. Brumaire setzte Napoleon auch jene Gebietsreform in Gang, die der französischen Nation bis heute ihr zentralistisches Korsett anlegt: die Einteilung in Departements, Arrondissements und Gemeinden, mit Präfekten, Unterpräfekten und Bürgermeistern, deren Ernennung sich der Erste Konsul vorbehielt.

Als Genie der Verwaltung und zentralistischer Organisation erwies sich Napoleon schließlich auch mit der Neugründung der Grandes Ecoles.

Wer einen Führungsposten in Staat oder Wirtschaft erreichen will, stellt sich noch heute nach dem Abitur und einer zweijährigen Vorbereitungszeit (classes preparatoires) den harten Concours, die den Zutritt zu diesen "Großen Schulen" öffnen. In keinem anderen Land gibt es neben und über den Universitäten dieses System elitärer Bildungsstätten.

Napoleons Direktiven für die Grandes Ecoles trugen den Stempel militärischer Disziplin. Um das Erziehungsziel zu erreichen - hochqualifizierte und loyale Staatsdiener zu werden -, mußten sich die Schüler rigorosen Auswahlprüfungen unterwerfen, sie wurden fern ihrer Familien kaserniert und standen unter ständiger Aufsicht und in Konkurrenz zueinander.

Etwas von diesem spartanischen Ambiente ist den Grandes Ecoles bis heute geblieben.