Guérin, Pierre Narcisse (* Paris 1774, gest. in Rom 1833).
Er ist zuerst Schüler von Regnault, dann von David und bekommt 1797 mit „Tod des Cato Uti-censis" den Rompreis, kann aber nicht nach Italien reisen. Seine 1799 im Salon ausgestellte „Heimkehr des Marcus Sextus" (Paris, Louvre) erringt einen gewaltigen Erfolg, denn das Publikum will darin eine Parabel auf die Rückkehr der Emigranten sehen.
Von 1803 bis 1805 reist Guérin durch Italien bis nach Neapel und bringt eine poetischere Auffassung mit nach Haus, die von der Antike Vergils inspiriert ist („Die Hirten des Amyntas", Salon von 1808, Paris, Louvre).
Von seinem „Aneas berichtet Dido vom Untergang der Stadt Troja" sagt Baudelaire, es sei so wehmütig wie Chateaubriand. Unter der Restauration malt er Porträts der Vendée-Gene-rale („Louis de la Rochejaqueleine", 1819, Museum von Cholet) und betätigt sich auch weiter als Historienmaler („Klytemnästra", 1817, Paris, Louvre).
1822 wird er zum Direktor der französischen Akademie in Rom ernannt, 1829 kehrt er nach Paris zurück, wo ihn Karl X. zum Baron macht. 1833 kehrt er wieder in die Villa Medici zurück und stirbt dort, ehe er den „Tod des Priamos" (Museum von Angers) beendet hat. Er ist ein vorzüglicher Zeichner, war Lehrer von Géricault und Delacroix.