Delaunay, Robert Victor Felix (* Paris 1885, gest. in Montpellier 1941).
Er ist zunächst von Gauguin und den Neo-Impressionisten beeinflußt, die Entdeckung Cezannes führt ihn mit der Serie „Saint-Severin" (1909-1910, New York, Guggenheim-Museum; Minneapolis, Kunstinstitut; Philadelphia, Kunstmuseum; Stockholm, Nationalmuseum), in welcher er die Formen total zerbricht, zum Kubismus.
Er verfolgt diese Manier in der Serie „Eiffelturm" (1909-1911, New York, Guggenheim-Museum; Basel, Kunstmuseum) bis zur völligen Verneinung der Linie zugunsten der Farbe („Stadt Paris", 1910-1912, Paris, Nationalmuseum Moderner Kunst).
In der Serie der „Fenster" (1912, Museum von Grenoble; Philadelphia, Kunstmuseum) festigt er seine „Idee einer Malerei, die technisch nur auf Farben und Farbkontraste Wert legt, sich in einem Zeitablauf entwickelt, aber mit einem Blick ganz erfaßbar ist".
Den Gipfel seiner nicht-figurativen Versuche erreicht er 1913 mit „Sonnenscheiben" (New York, Museum of Modern Art), wo die Dynamik der Farbe betont und verstärkt wird durch das rhythmische Kreisen, das jetzt sein ganzes Werk beherrscht.
Er bedient sich dieses Themas auch manchmal bei figurativen Darstellungen („Die Läufer", 1926, Paris, Privatbesitz), aber in den Werken der dreißiger Jahre herrscht die Abstraktion vor, besonders in der großen Serie der „Rhythmen" (1930-1938, Paris, Nationalmuseum Moderner Kunst; Museum von Grenoble; Lüttich, Sammlung Graindorge; Paris, Sammlung S. Delaunay).
Die Ausstellung von 1937 erlaubt ihm endlich, mit dem 780 qm großen „Rythme coloré" für das „Palais de l'Air" zur großen, monumentalen Kunst vorzustoßen. Seine Heirat mit Sonja Terk ist gewiß nicht ohne Einfluß auf seine Liebe zu leuchtenden Farben geblieben.