Verdon-Schlucht
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Der Grand Canon in Frankreich

 

 

 

 

Selbstmorde

Selbstmörder-Schlucht entpuppt sich als Automuseum

Dutzende Autowracks rosten im südfranzösischen Grand Canyon du Verdon - stumme Zeugen der vielen Selbstmorde in den vergangenen Jahrzehnten. Ein Bergungsteam hat nun mit der Entrümpelung des Tals begonnen und ist dabei auf erstaunliche Oldtimer gestoßen.

Motorsägen und das Knattern des Hubschraubers hallten tagelang durch die bewaldete Schlucht: Mit Feuerwehrleuten und Kränen hat ein Bergungsteam nun die ersten zehn Autowracks aus dem südfranzösischen Grand Canyon du Verdon gehievt.

Über Jahrzehnte galt die Schlucht als Tal der Selbstmörder. Wie viele Menschen sich hier mit ihrem Auto in den Tod gestürzt haben, weiß keiner. Doch je intensiver die Behörden suchen, desto mehr finden sie.

"Es ist wie ein Automobilmuseum", erklärte Pierre Cartier von der regionalen Naturparkverwaltung. Und wirklich liest sich die Liste der geborgenen Autos wie der Ausstellungskatalog einer Oldtimer-Show: Neben einem Citroën 2 CV und drei Renaults - einem R6, einem R16 und einem Alpine - stieß das Team auch auf einen Austin und einen Fiat. Einen Renault Juvaquatre aus den dreißiger Jahren ließ das Bergungsteam gleich liegen. Das Wrack war vollständig von Bäumen zugewachsen.

"Das waren ein paar Unfälle, vielleicht einige Fälle von Versicherungsbetrug - aber die meisten waren Selbstmorde", sagte Cartier. Im kommenden Frühjahr soll die nächste Aufräumaktion starten - um weitere Freitod-Wracks aus der Schlucht zu ziehen.

Mit 12.000 Selbstmorden pro Jahr steht Frankreich an vierter Stelle der Suizid-Liste der Industrieländer. Seit 1980 ist die Zahl der Selbstmörder im Grand Canyon du Verdon, mit 700 Metern eine der tiefsten Schluchten Europas, jedoch zurückgegangen. Barrieren an der schmalen Straße oberhalb des Tals sichern seitdem die Fahrbahn.

Die Selbstmörder haben reagiert: Inzwischen stürzen sich die meisten Lebensmüden von der nahe gelegenen 182 Meter hohen Artuby-Brücke.