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Die Pass-strassen der französischen Alpen

 

 

 

 

Die französischen Alpen

 

Nicht nur als Verbindungswege zwischen zwei Tallagen oder als Anfahrtsroute zu entfernteren Zielen sind die Passstraßen von Bedeutung, sie eröffnen dem Autotouristen zugleich auf bequeme Weise die Schönheit der Bergwelt in gipfelnahen Hochregionen.

Auch wenn kein eigenes Fahrzeug zur Verfügung steht, braucht der Urlauber nicht auf das großartige Erlebnis einer Passfahrt zu verzichten, denn auf den wichtigsten Alpenübergängen verkehren in den Sommermonaten Postautobusse in fahrplanmäßiger Folge.

Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war eine Überquerung der Westalpen nur auf den Straßen über die Hochalpenpässe möglich.

Im Winter versperrten meterhohe Schneemassen in Lagen über zweitausend Metern den Weg nach Oberitalien.

Mit dem Eisenbahnbau wurden erste Untertunnelungen der Hochgebirgskämme durchgeführt, so am Mont Cenis und St. Gotthard, am Simplon und Lötscherg.

Im Zeitalter des Automobils gelang es zunächst, mit Spezialwaggons und Verladeeinrichtungen das Fahrzeugaufkommen zuzeiten der Sperrung der Pässe durch die Eisenbahntunnel zu schleusen, so dass auch hier eine ganzjährige Verkehrsverbindung gewährleistet war.

Als schließlich zur Erweiterung der Verkehrskapazität Straßentunnel notwendig wurden, sahen sich die Planer vor neue Schwierigkeiten gestellt, denn hier genügte nicht allein der Durchstich, sondern es musste auch ein stetiger Luftaustausch gewährleistet werden.

Mit dem Straßentunnel unter dem Großen St. Bernhard wurde erstmals eine größere unterirdische Verkehrsverbindung für Kraftfahrzeuge geschaffen (5,85 km lang).

Die Höhenlage der Portale bei ca. 1900 m machte jedoch den Bau kostspieliger Lawinenschutzgalerien entlang der Zufahrtsstraßen erforderlich.

Am 11,6 km langen Montblanc- Tunnel liegt die Zufahrtshöhe mit ca: 1300 m wesentlich tiefer.

Das Problem der Be- und Entlüftung musste durch ein neuartiges eigenes Stollensystem mit aufwendigen Umwälzanlagen gelöst werden.

Der Basistunnel unter dem San Bernardino stellte eine zusätzliche ganzjährige Verkehrsverbindung zwischen Rheintal und Tessin sicher, so dass es heute auch im westlichen Alpenraum möglich ist, ohne große Umwege den Süden Europas unter Umgehung der eigentlichen Passstrecken zu erreichen.

Dennoch werden die Bergfreunde unter den Autofahrern im Sommer den Weg über die Hochgebirgspässe wä­len, um sich so gleichzeitig an der herrlichen Landschaft der hochalpinen Regionen zu erfreuen.

Die Straßen der Hauptverkehrsrouten weisen zudem einen Zustand auf, der ein zügiges Vorwärtskommen ermöglicht (sofern keine witterungsbedingten Beschränkungen vorliegen).

Bei extremen Hochlagen (z. B. Col de I'Iseran, 2770 m) ist die Befahrbarkeit allerdings nur auf wenige Sommermonate beschränkt.

Passstraßen an Nebenstrecken, die oft den besonderen Vorzug eines großartigen Landschaftsbildes besitzen, sind gelegentlich recht schmal und steil, unter Umständen auch ausgesetzt, und erfordern ein sehr gutes fahrerisches Können sowie die strenge Einhaltung spezieller Verkehrsregeln.

Der Routinier unter den Pässefahrern zeichnet sich durch besondere Rücksichtnahme und durch Augenmaß für die Möglichkeiten der anderen Verkehrsteilnehmer aus.

Ungeübte sollten die durch höhere Schwierigkeitsgrade gekennzeichneten Bergstraßen meiden, es kann nämlich vorkommen, dass ihnen die Straße plötzlich unwegsam erscheint - an ein Rückwärtsfahren ist dann schon gar nicht zu denken.

Deshalb sei jedem Verkehrsteilnehmer die ausführliche Vorabinformation empfohlen.

Bei kritischer Beurteilung des eigenen Fahrvermögens kann jede Passfahrt zu einem einmaligen Erlebnis werden, so eindrucksvoll, dass nicht selten eine Aneinanderreihung im Routenverlauf geplant wird.

Demjenigen, der während der Wintersperre an den Passstraßen den westlichen Alpenraum durchqueren möchte, stehen von Ost nach West folgende Möglichkeiten offen: San-Bernardino­Basistunnel, Autoverladung Göschenen-Airolo, Autoverladung Kandersteg-Goppenstein und Brig-Domodossala, Gr. St.-Bernhard­Straßentunnel, Montblanc- Tunnel (bei Anfahrt über Genf).

In den Sommermonaten stehen dem Autotouristen im gleichen Abschnitt zusätzlich folgende Paßstraßen in direkter Nord-Süd-Verbindung zur Verfügung.

San-Bernardino-Paß, Lukmanierpaß, St.-Gotthard-Paß, Grimsel­Nufenenpaß, Col des Mosses, Gr. St.­Bernhard-Paß, Genfer See-Gr. St.­Bernhard-Paß.

Bei der Zufahrt zum Montblanc- Tunnel können Col de la Forclaz und Col des Montets den Umweg über Genf ersparen.

Für die Anfahrt zu den Tunnelstrecken im Winter sowie für das Befahren der Hochgebirgspässe bei extremen Witterungsverhältnissen auch im Sommer kann die Ausrüstung mit Winterreifen oder mit Schneeketten zwingend vorgeschrieben sein.