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Aquitanien in Frankreich - Historie

 

 

 

 

Aquitanien wird oft mit der Region seiner Hauptstadt Bordeaux oder mit dem einstigen Gebiet Guyenne gleichgesetzt, das Mitte des 13. bis Mitte des 15. Jahrhunderts im Besitz der Engländer war.

Aquitanien umfasst heute fünf Departements, die über ihre gemeinsame Geschichte hinaus sehr markante, spezifische Besonderheiten aufweisen:

Die Dordogne bietet den gesamten Charme des Perigord: kleine, von Flüssen durchkreuzte Täler, die von Schlössern bewacht werden, Dörfer mit Häusern aus goldfarbenem Stein, die mit hohen Dächern aus braunen Dachziegeln bedeckt sind, sowie die Trüffel, die Leberpasteten und das Confit, die dort seit Generationen hergestellt werden.

Im Departement Lot-et-Garonne, das mit Obstbäumen, vorwiegend Pflaumenbäumen, übersät ist, werden auch Tabak, Getreide und Frühobst angebaut, Produkte, die man auf den Märkten von Agen, Marmande oder Villeneuve-sur-Lot wiederfindet. Im Norden dehnen sich die lange Sandbank und die Dünen am Rande der Pinienwälder aus, bevor sich im Süden zerklüftete Hügel erheben.

In der Gironde erstrecken sich die mit Landgütern übersäten Weinberge, in denen die hervorragendsten Weine produziert werden.

Das Departement Pyrenees-Atlantiques erstreckt sich zwischen dem Bearn und dem Baskenland, zwischen Tälern und eingeschneiten Gipfeln.

Das Gebiet Peigord selbst ist ein Mosaik aus Landschaften. Der von der Dronne, der Auvere und einer Vielzahl von Bächen durchzogene grüne Perigord im Norden ist das Land des Baumes und des Wassers. In der Umgebung von Perigueux wechseln sich im weißen Perigord Kalkplateaus und mit Weiden bedeckte Täler ab.

Im von Dordogne und Vezere durchzogenen schwarzen Perigord im Osten, in der Umgebung von Sarlat, stößt man auf mehrere Reliefs. Die direkte Umgebung von Bergerac, einem Weinbaugebiet, wurde roter Perigord getauft.

Wie alle Gebiete des Südwestens, die Schauplätze von Kämpfen zwischen Franzosen und Engländern waren, hat auch die Dordogne ihre Bastionen. Die älteste unter ihnen, Villefrenche-du-Perigord, wurde 1250 von den Franzosen errichtet.

Die Befestigungsmauern sind verschwunden; auf dem von Arkaden umgebenen Platz sind jedoch schöne, von einem imposanten Balkenwerk aus Holz gekrönte Markthallen erhalten geblieben.

Zwischen den solide gebauten Häusern, die den Platz umgeben, sieht man noch Andrones, Flächen, die angelegt wurden, um die Ausbreitung von Feuer zu vermeiden. Die jüngste unter ihnen, Saint-Barthelemy, wurde 1316 von den Engländern erbaut.

Die Engländer errichteten auch Saint-Aulaye an der Grenze zur Saintonge, Vergt und Beauregard im Süden von Perigueux, und schließlich im Osten von Bergerac La- linde, das die Dordogne und Molieres säumt und von dem mächtigen, quadratischen Turm seiner Kirche überragt wird.

Unter den französischen Bastionen behielt Monpazier seinen geschützten Platz im Kern der vollkommen rechteckig angelegten Altstadt. Im 16. Jahrhundert stellte dieser Ort eine Hochburg der Revolte der Croquants dar, ein Bauernaufstand, der die Gebiete des Limousin, des Perigord und des Quercy betraf.

Die Croquants ließen auch in Domme von sich hören. Diese Bastion, die die Dordogne überragt und von Feldern und Wäldern umgeben ist, wurde zur Anpassung an das Plateau, auf dem sie steht, nach einem dreieckigen Plan erbaut.

Die Bastionen sind jedoch nicht die einzigen Schmuckstücke der Dordogne. Saint-Jean-de-Cole in der Nähe des Schlosses von Puyguilhem spiegelt sich im Wasser seines Flusses als zauberhaftes Gesamtbild wider:

Fachwerkhäuser, eine alte Brücke mit hoher Wölbung und eine Markthalle, die von einer sonderbaren romanisch-byzantinischen Kirche gesäumt wird.

Etwas weiter südlich befindet sich Brantome, das sich in eine Schleife der Dronne schmiegt. Die angeblich von Karl dem Großen im 8. Jahrhundert gegründete Abtei wurde seitdem von Grund auf neu gestaltet. Ihr freistehender Glockenturm aus dem 11. Jahrhundert gilt als einer der ältesten Frankreichs.

Bourdeilles liegt immer noch an der Dronne am Fuße des Schlosses, das Pierre de Bourdeille gehörte, einem Memoirenschreiber des 16. Jahrhunderts, der eher unter dem Namen Brantome bekannt ist.

Saint-Leon-sur-Vezere drängt sich um den Bergfried des alten Schlosses. Das Tal der Vezere, an deren Ufern zahlreiche Schlösser und Dörfer liegen, birgt einige der größten prähistorischen Stätten.

Die Prunkstücke unter ihnen sind die Grotten von Lascaux in der Nähe des Dorfes Montignac sowie die Grotten von Les Eyzies-de-Tayac oder Bara-Bahau. In der Höhle von Proumeyssac befinden sich prachtvolle Ornamente.

Der mit Zinnen versehene Bergfried des Schlosses von Beynac überragt die Dordogne von einem Felsvorsprung aus, an den sich das Dorf anlehnt.

Die Häuser von La Roque-Gageac erstrecken sich entlang der Dordogne, während das Schloss auf der bewaldeten, das Dorf überragenden Steilküste liegt. Im nahe gelegenen Schloss von Fenelon verbrachte der Mann seine Kindheit, der sich später den Zorn von Bossuet und Ludwig XIV zuzog, und zwar durch seine Zustimmung zum Quietismus und zur Freiheit des Geistes, die er in seiner Rolle als Hofmeister des Herzogs von Burgund zum Ausdruck brachte.

Die weißen Türme des Schlosses von Monbazillac erheben sich im Zentrum des Weinbergs, aus dessen Trauben ein berühmter Likörwein hergestellt wird. Bergerac liegt hier ganz in der Nähe.

Das Agenais wurde ebenfalls mit Bastionen versehen, die manchmal nicht mehr das Aussehen einer Verteidigungsanlage besitzen, wie Toumon-d‘Agenais oder Durance.

Die Befestigungsmauern von Puymirol, die der Graf von Toulouse, Raymond VII., bauen ließ, wurden unter Ludwig XIII dem Erdboden gleichgemacht. Ein Großteil der Ringmauer von Vianne blieb dagegen erhalten. Monflanquin, eine der zahlreichen, von Alphonse de Poitiers errichteten Bastionen, sowie Villereal oder Lavardac krönen einen Hügel.

Im Gebiet Armagnac wurde das hübsche Dorf Pouderas, das die Gelise in Kaskaden durchfließt, im Mittelalter mit einer Festung versehen.

Sie wurde in der Rennaissance neu gestaltet und ist heute von einem Park mit seltenen Gewächsen umgeben, die neben den alten Gebäuden und der Mühle am Ufer des Flusses ihren Charme versprühen.

Die Landes, in denen im 19. Jahrhundert Pinien gepflanzt wurden, um dem Vorrücken der Dünen am Rande des Atlantik entgegenzuwirken, bieten lange Strände, deren Wellen Liebhaber des Nervenkitzels anziehen. Seebäder und Teiche sind an der Küste zwischen Mimizan, Hossegor und Capbreton zu finden.

Die Tradition der Kuhrennen besteht in Mont-de-Marsan sowie im Thermalbad Dax fort, das seit der gallo-romanischen Epoche geschätzt wird.

In Villeneuve-de-Marsan, der Hauptstadt der Region Armagnac, in der der berühmte Branntwein hergestellt wird, steht noch immer neben der befestigten Kirche ein Turm mit Schießscharten.

In Samt- Justin erinnern ein überdachter Platz, ein Verteidigungsturm und eine Kirche, die eine Straße mit Pflastersteinen saumen, an das mittelalterliche Dorf, hier und da geschmückt durch Fenster mit steinernen Fensterkreuzen.

»Die Garonne fließt durch das alte Toulouse sowie durch das alte romanische und gotische Languedoc und entfaltet sich, während sie immer breiter wird, wie ein Meer gegenüber dem Meer, gegenüber Bordeaux«, schrieb Michelet.

Die tiefe Mündung der Gironde setzt das Medoc unter Wasser. Das Gebiet Entre-Deux-Mers zwischen Garonne und Dordogne, die Gegend um Sauternes, die dieses Gebiet im Süden verlängert, und die Region von Samt- Emilion im Norden erinnern an Orte, von denen die einen bekannter sind als die anderen.

Saint-Emilion ist ebenfalls eine reizende Stadt, die sich inmitten von Befestigungsmauern um den Marktplatz entfaltet. Dort wurde wahrscheinlich schon vor unserer Zeitrechnung Wein angebaut.

Eine der wenigen unterirdischen Kirchen in Frankreich, das Chateau-du-Roi, eine Stiftskirche und einige Klöster verstärken noch den Charme der alten Straßen.

Das Medoc ist mit glanzvollen Landgütern gespickt, die aus den Weinbergen auftauchen, von denen einige ihre Tore für Besucher öffnen:

Chateau-Lafite, Chateau-Mouton-Rothschild, Chateau-Beychevelle, Chateau-Margeaux.

Das Dorf von Sauveterre-de-Guyenne im Entre- Deux-Mers führt den Spaziergänger zurück zur Straße der Bastionen.

Der Export der Weine aus Bordeaux war schon immer der wirtschaftliche Antriebsmotor der Region.

Der Vorplatz der Quinconces oder die schönen Gebäude am Platz der Börse erinnern daran, dass die Händler der Stadt auch einen Teil ihres Vermögens dem Handel mit den Antillen im 18. Jahrhundert verdankten.

In der Bucht von Arcachon sowie in Andernos, Gujan-Mestras oder Cap- Ferret wird seit Jahrhunderten Austernzucht betrieben.

Das Gebiet um Bordeaux, ein Gastronomie- und Weingebiet, ist ebenfalls eine Gegend der Schöngeister.

Montaigne wurde einige Kilometer von Saint-Emilion entfernt geboren und studierte in Bordeaux. Er zog sich gegen Ende seines Lebens für ungefähr zehn Jahre auf sein Gut von Montaigne zurück, um Essays zu schreiben.

Montesquieu, der Autor der Persischen Briefe und Über den Geist der Gesetze, erblickte im Schloss von La Brede, südlich von Bordeaux, das Licht der Welt.

Bordeaux war auch die Wiege des Schriftstellers Franeois Mauriac.

Im Süden des Adour beginnt das Departement Pyremees-Atlantiques.

Die Landschaften von Bayonne bis nach Pau, von Bidache bis zum Gebirgspass von Somport oder zum Gebirgspass von Pourtalet bieten eine Gegend mit ganz unterschiedlichen Facetten.

Das »Euskadi«, das Baskenland, besteht bei der übersetzung seines Namens auf seine Identität als vereintes Land. Es lässt die Grenze der Pyrenäen unbeachtet und bedeckt drei Gebiete in Frankreich (Labourd, Basse-Navarre und Soule) sowie vier in Spanien (Biscaya, Guipuzcoa, Alava und Navarra).

Das Baskenland wurde durch die Wechselfälle der Geschichte zwischen zwei Königreichen aufgeteilt und hat sich das Motto »Vier und drei macht eins« bewahrt.

Die Sprache, deren Ursprung den Linguisten ein Rästel aufgibt, ist auf beiden Seiten der Grenze dieselbe geblieben.

Ebenso leben die Traditionen des Pelota-Spieles, der Tänze, wie z. B. des Fandango, oder die Bedeutung der etche, des Familienhauses, das mit viel Sorgfalt gepflegt wird, weiter. Die Farben des Baskenlandes, Grün und Rot- Braun, zieren die Balken der meisten Häuser.

Man findet diese Farben in Bayonne, der Hauptstadt des Labourd, wieder. Sie schmücken die Fassaden der hohen und engen Häuser, die die Ufer der Nive säumen.

In Saint-Jean-de-Luz fand im Jahre 1660, wie im Vertrag der Pyrenäen vorgesehen, die Hochzeit von Ludwig XIV und der Infantin von Spanien statt. Im Hafen, der sich im Schutze einer tiefen Reede befindet, hat man sich im Laufe der Jahrhunderte dem Fang sämtlicher Fischarten gewidmet; hier gab es immer Wal-, Stockfisch-, Sardinen- und Thunfischfänger.

Ciboure, der »Kopf der Brücke«, liegt gegenüber von Saint-Jean-de-Luz am anderen Ufer der Nive. Es ist die Geburtsstadt Maurice Ravels.

Von der Schönheit der Stadt, die einst vom Fort Socoa aus verteidigt wurde, waren viele Maler und Künstler verzaubert, wie beispielsweise Pierre Benoit, der hier die letzten Jahre seines Lebens verbrachte.

Die Stadt Hendaye liegt an den Ufern des Bidassoa, der die Grenze zwischen Spanien und Frankreich bildet. Im Fluss befindet sich die Fasaneninsel, die kleinste, von zwei Ländern gemeinsam regierte Insel der Welt.

Auf dem Festland stößt man auf Espelette, die Hauptstadt des Paprika-Anbaus. Ainhoa, das sich nahe des Grenzübergangs von Dancharia befindet, wurde von Mitgliedern des Premontre-Ordens als Zwischenstation auf dem Weg nach Santiago de Compostela gegründet.

La Bastide-Clairence befindet sich im Tal der Joyeuse und zeigt die gleichen weißen Häuser mit grün-rotem Fachwerk.

Die Hauptstadt des Gebietes Basse-Navarre, Saint-Jean-Pied-de-Port, war einst der Sitz der Adelsfamilie Albret. Die Häuser der Stadt spiegeln sich im Wasser der Nive.

Manche von ihnen, wie die Festungskirche Notre-Dame, zeichnen sich durch ihre roten Sandsteinfassaden aus. In der Nähe der Weinberge von Irouleguy befindet sich Saint-Etienne-de-Baigorry.

Vor dem herrlichen Hintergrund der Pyrenäen erhebt sich die Stadt aus dem Tal der Aldudes. Nach den Ziegeldächern stößt man im Gebiet Soule auf mit Schieferplatten bedeckte Häuserdächer.

In der bergigen Landschaft von Soule befinden sich so beeindruckende Schluchten wie die von Kakouetta und Holcarte.

Die Hauptstadt Mauleon befindet sich im Schatten des sie überragenden Schlosses. Auch das von Weideland umgebene Larrau, Sainte-Engrace und seine hübsche romanische Kirche oder Arette-Pierre-Saint-Martin und seine Skipisten bieten prachtvolle Landschaften.

Auch von Pau aus, Hauptstadt des Bearn und Geburtsstadt Heinrichs IV, hat man einen herrlichen Blick über die Berge, von denen sich der Gipfel des Midi d‘Ossau abhebt.