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Burgund - Beschreibung

 

 

 

 

Kaum hat man die breite Phalanx der Starkstromleitungen hinter sich, da breitet sich nach Süden das ländliche Burgund aus.

Weit entfernt von ihrem Sitz in Dijon herrschten die mächtigen Herzöge von Burgund, Philipp der Hübsche und Karl der Kühne, über ein ausgedehntes Reich, das sich praktisch bis in den Hinterhof des Königs erstreckte.

Auf beiden Seiten der stark befahrenen Straßen zum Rhonetal und in den Süden sieht man jedoch nur noch schlichte Äcker.

Bis 1622 hatte der Erzbischof von Sens die Macht über sämtliche Diözösen der Region, einschließlich der von Paris.

Die Kathedrale St.-Etienne war die erste gotische Kirche Frankreichs, die im Lauf der Jahrhunderte ihren reichen Skulpturenschmuck erhielt.

Eine eindrucksvolle Serie bemalter Fenster ziert den Hochaltar. In den angrenzenden bischöflichen Gebäuden verdienen die kostbaren liturgischen Gewänder Beachtung.

Auxerre, die unsterbliche Hauptstadt von Nord-Burgund, gehört zu Frankreichs ältesten Städten.

Die alten Häuser sind im Halbkreis um den Uhrturm gebaut, der sich im 15. Jahrhundert über die Wallanlage erhob.

Zwei Kirchen vor allem sind sehenswert: die gotische Kathedrale St.-Etienne, zu erkennen an der sich stark neigenden Fassade und dem fehlenden zweiten Turm, ist ein getreues Abbild des mittelalterlichen Christentums; man beachte das in drei Reihen angeordnete Leben Christi im Torbogen und das rot-blaue Bildnis der Heiligen auf dem bemalten Glas.

Die Abteikirche, ebenfalls ein gotischer Bau, ist St. Germain geweiht und weist eine erstaunliche Zahl unterirdischer Kapellen auf.

Manche Gebäudeteile gehen auf die Zeit Karls des Großen zurück, und die rötlichen Fresken stammen aus dem Jahr 850 nach Christus.

Von weitem erscheinen die dünnen, schwarzen Türme von St.-Fargeau wie rätselhafte Minarette am Horizont.

Sie zieren das Schloss, das die Grande Mademoiselle, die Schwester Ludwigs XIV., errichten ließ.

Die runden Türmchen umgrenzen das Schloss, das an einem Park mit eigenem See gelegen ist.

Von den Stallungen bis zum Schiffsrumpf in einer Mansarde ist jeder einzelne Raum mit Möbeln des Ancien Regime ausgestattet.

La Puisaye ist der Name einer stillen ländlichen Gegend, in die sich nur selten Touristen verirren.

Das hügelige Land bietet ebenso wie die hohen Bäume am Fluss Loing eine willkommene Abwechslung von der Großstadt.

Colette ist hier in der Burg von St.-Sauveur-en-Puisaye geboren.

Am Hauptplatz des Städtchens sticht das lebendige Cafe vom etwas schäbigen Scherzartikelgeschäft ab. Die beiden Schlösser verbreiten ungewollt einen Hauch von Dekadenz.

Ein Land von Kanälen

Nun geht es durch hübsche Landstädtchen, die ihren Kirchturm lässig in die Höhe recken, auf Nebenstraßen nach Ratilly.

Ein glänzend restauriertes, befestigtes Schloss aus dem 13. Jahrhundert steht in einem Wald voll dornigen Gestrüpps.

Von außen scheint es nur aus Türmen zu bestehen. Die Eigentümer haben in den Schlossräumen eine Töpferschule gegründet. Der Eingang befindet sich im begrünten Innenhof.

Zwischen Pontigny und Montreal dehnt sich das beschauliche Flusstal des Serein aus.

Auf halbem Wege gedeiht der berühmte weiße Chablis, wegen der schwierigen Boden- und Klimaverhältnisse allerdings nur in kleinen Mengen.

Im Städtchen Noyers mit seiner Stadtmauer und nicht weniger als 16 Türmen um die Arkaden am Hauptplatz fühlt man sich in vergangene Zeiten zurückversetzt.

Hinter dem Weinanbaugebiet ist wie eine Steppdecke der Burgund-Kanal über das hügelige Land ausgebreitet. Die Kanäle Burgunds sind dem Netz von Schifffahrtsstraßen angeschlossen, das sich über ganz Frankreich erstreckt.

Auf Burgunds Wasserstraßen sieht man immer mehr Ausflugsschiffe und Hausboote für den mobilen Urlaub. Da manche Kanäle nicht breiter als ein Peniche ­ Boot sind, hat man zum Ausweichen für den Gegenverkehr Schleusenkammern und breite Becken geschaffen.

Die Reise auf einem Kanal entführt uns in eine eigene Welt, vor allem wenn man die Schlössertour von Tonnerre bis Bussy ­Rabutin unternimmt.

Tanlay entdeckt man hinter einer Anzahl Burggräben, Arkaden und Eisengittern verborgen.

Ancy-le-Franc, ein anderes prachtvolles Schloss, besticht durch die streng sym­metrische Gesamtanlage; der Innenhof und die Ausstattung erinnern eher an glanzvolle Bauten der Renaissance.

In den "Sehwarzen Bergen"

In Avallon mit seinen Parks und gemütlichen alten Häusern betritt man den Naturpark Morvan.

Er nimmt die ersten Ausläufer des Massif Central ein und besteht aus dichtem Wald, dem er seinen Namen verdankt (Morvan ist Keltisch für "Schwarzer Berg").

Morvan galt lange Zeit als unzugängliches, rückständiges Gebiet, ist nun aber bevorzugtes Ziel von Anglern, Kanusportlern und Wochenendausflüglern.

Obwohl das Waldgebiet nicht hoch liegt, bietet es steile Schluchten und selbst Felsspalten. Vom Mont Beuvray, einer bewaldeten Hochebene, auf der sich die Armeen der Gallier den Römern zum Kampf stellten, bietet sich eine herrliche Aussicht auf Weinberge im Osten.

Das mittelalterliche Burgund war von den großen Mönchsorden geprägt, deren Glaubenseifer und weitverzweigte Organisation das geistliche Leben befruchteten und die Politik des christlichen Europa stark beeinflußten.

Die Benediktiner zogen von Cluny aus ihre Kreise; ihre Äbte standen auf einer Stufe mit den Päpsten.

Im 12. Jahrhundert leitete der Mönch Bernard eine Reform des Ordens ein. Benannt nach seinem Standort Citeaux, ging daraus der Zisterzienserorden hervor.

Nicht nur durch seine Lage auf einem hohen Berg, sondern durch seine historisch bedeutsame Rolle verdient Vezelay die Bewunderung der Nachwelt.

Gegründet im 9. Jahrhundert, entwickelte sich die Abtei zu einem Zentrum des christlichen Glaubens. Es besitzt die Reliquien der St. Madeleine; 1146 brach von hier Bernard von Clairvaux zum zweiten Kreuzzug auf.

Ein Streifzug durch die Straßen der Stadt führt mit Sicherheit zur Basilika. Dieser extrem lange romanische Bau weist ein großartiges Tympanon mit überlebensgroßer Christus-Figur auf.

Die von Bernard gegründete Abtei von Fontenay ist die am vollkommensten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage in Burgund.

Sie liegt abgeschieden in einem entlegenen Tal und verdankt ihren Namen den zahlreichen Brunnen des Klosters. Von den Mauern bis zum Gefängnis sind alle Gebäude der Klostergemeinschaft erhalten geblieben.

Die Kirche und der Kreuzgang belegen die Einfachheit der Zisterzienser; keine Skulptur, kein Ornament lenkt die Mönche von der Vertiefung in den Glauben ab.

Alise-St.-Reine ist dem Gedenken zweier Helden gewidmet. Bis heute ist umstritten, ob dies der Schauplatz der Schlacht von Alesia ist, in der die Gallier unter Vercingetorix von Julius Caesar belagert und schließlich besiegt wurden.

Die monumentale Vercingetorix­ Statue thront über der Stadt des römischen Gallien, Ausgrabungsstätte seit 1906. Man stieß auf einen in Stein geritzten Stadtplan sowie eine frühchristliche Kirche, die dem Märtyrer Reine geweiht war.

Im Musee Alesia sind Grabungsfunde ausgestellt.

Die Seine entspringt in den Wäldern nördlich von St.-Seine-I'Abbaye.

Unweit der Quelle errichtete eine antike Kultgemeinschaft dem Wald- und dem Flussgott einen Tempel. Die Kirche des winzigen Ortes, aus klarem, hellem Stein erbaut, stellt stilistisch eine gelungene Verbindung zwischen ebenmäßiger Romantik und den feinen Strukturen frühgotischer Baukunst dar.

Dijon verdankt seinen guten Ruf dem Erbe des Herzogtums Burgund ebenso wie seiner Internationalen Gastronomiemesse.

Die alten Gebäude sind ins moderne Stadtzentrum integriert. Das Herzogschloss Palais des Ducs de Bourgogne, dessen Barockteile aus dem 17. Jahrhundert mit den mittelalterlichen Bauten verschmolzen sind, besticht durch seine bogenförmigen Portale, die zu großzügigen Innenhöfen zwischen den Palastbauten führen.

In der Cour de Bar werfen die hellen Bodenplatten das Licht der bleichen Fassaden zurück. Das Musee des Beaux-Arts, eines der reichsten Museen des Landes, nimmt den ältesten Teil des Schlosses ein. In der Küche mit ihren sechs voluminösen Kochstellen sind die Vorläufer der heutigen Gastronomie Dijons zu sehen.

Die weltberühmten Grabmäler der Herzöge sind Glanzstücke des Museums.

Der kleine Rundweg vom Schloss zur Place d'Arcy und zurück führt durch das alte Stadtviertel mit Geschäften und winzigen Plazas.

Die gotische Kirche Notre-Dame weist unter anderem eine Figurengruppe auf, die von einem Uhrwerk in Bewegung gesetzt wird. Die Fassaden der alten Häuser reichen fast bis ans Kirchengemäuer heran.

Die eleganten Geschäfte in der Fußgängerzone nehmen schöne alte Gebäude mit Deckenbalken und Figurenschmuck in den oberen Etagen ein.

Das Hotel Chambellan ist die schönste einer Anzahl Renaissance-Villen, deren Balkone und Treppen zu den Innenhöfen hinausgehen. Die Kathedrale St.-Benigne ist wegen ihres hohen Kirchturms und der bunten achteckigen Türme sehenswert.

Am Ende des Rundwegs erinnern das Palais de Justice und die umliegenden Häuser an die Tage, da das Provinzparlament unter den bemalten und getäfelten Decken des Gerichts zusammentrat.

Es gibt nicht nur Senf.

Der Name Dijon ist eng mit dem Senf verknüpft, aber auch mit dem Johannisbeersirup Cassis, der, mit Weißwein vermischt, den nach Major Kir benannten Cocktail Kir Royal ergibt.

Die Küche Burgunds kennt die verschiedensten Zutaten und Zubereitungsarten, ist berühmt für die unnachahmlichen dicken, mit Wein angereicherten Soßen.

Wie die Henne zum Ei - so gehört zu einem Gourmet-Essen der entsprechende Qualitätswein; dieser wiederum braucht eine solide Grundlage, um sein reiches Aroma zu entfalten.

Nicht zuletzt der Weine wegen gehört ein burgundisches Diner zu den besonderen Reiseerlebnissen.

Die fünf C's der französischen Weine

Cote d'Or - die "goldenen Hügel" - wer denkt hier nicht an die im Sonnenlicht funkelnden Weintrauben und den Hof der Herzöge?

Der Burgunder gedeiht auf einem relativ kleinen Anbaugebiet; zwischen Dijon und Chalon­sur-Saone ist östlich der Straße 74 kein einziger Rebstock zu sehen.

Innerhalb des schmalen Bandes von Weinbergen unterscheidet man nach fünf Kategorien, den fünf C's.

Das erste Merkmal bilden die cotes.

Cote de Nuits ist bekannt für prächtige Rotweine, von der Cote de Beaune kommen Rot- und Weißweine.

Andere Weine sind nach der commune benannt, innerhalb derer es die cru gibt, die den Wein bestimmter Lagen bzw. eines speziellen climat bezeichnen.

Die clos-Weine schließlich gedeihen auf privaten, ummauerten Weinbergen.

Das Clos de Vougeot, das an die Straße grenzt, fasziniert durch die hohen Mauern, die den ausgezeichneten Vougeot außen und den phantastischen Grand Cru im Inneren scheiden.

Es ist der berühmteste Weinberg Burgunds, eine Schöpfung der Zisterzienser, die sich sehr um den Weinanbau auf Grundstücken, die dem Orden vermacht worden waren, bemühten.

Im kleinen Schloss, in dem Weinpressen ausgestellt sind, haben die Chevaliers du Tastevin, ein Gremium von Weinprüfern, dessen Preise bei den Winzern sehr gefragt sind, ihre Räume.

Das Clos de Vougeot wird von über 100 Grundbesitzern gemeinsam verwaltet. Im Gegensatz zu den Bordeaux­Weinbergen, wo jedes Schloss sein eigenes cru besitzt, sind die Weinberge Burgunds in der Regel unter mehrere Besitzer aufgeteilt.

Daher konnte hier eine spezielle Sorte von Weinhändlern gedeihen, die den Wein mehrerer Winzer derselben Lage aufkaufen und ihn unter ihrem eigenen Namen auf den Markt bringen.

Weinprobe mit dem edlen Burgunder

Seit dem 18. Jahrhundert bildet Beaune mit seinen Kellergewölben in einem ehemaligen Kloster den Treffpunkt der Weinkenner.

Sämtliche große Burgunder-Weine kann man hier probieren, für viele die Chance ihres Lebens, einen Corton oder einen Pommard oder einen der führenden Weißweine Meursault und Montrachtet auf der Zunge zergehen zu lassen.

Man erhöht (und verlängert) den Genuss, wenn man zum Wein eine Kleinigkeit isst.

Das Hotel-Dieu, dem Weingut gegenüber, ist ein Armenkrankenhaus, das aus Geldern aus dem Wein verkauf finanziert wurde.

Inzwischen ist das Gebäude ein Museum. Eine Weinauktion im Hospices de Beaune gilt nach wie vor als Höhepunkt des burgundischen Winzerjahres.

Unter den prächtigen Ziegelmustern des mehrfarbigen Daches stehen immer noch die Betten der alten Krankenstation. Die Säle zum Hof präsentieren eine Kunstsammlung, so eine Darstellung des Jüngsten Gerichts, deren viele Details man erst mit der Lupe entdeckt.

Autun, obwohl ein unscheinbares Städtchen, beging 1985 im großen Stil sein 2000 jähriges Jubiläum.

Augustus hatte es nach der Niederlage der Gallier zum Sitz von Behörden erkoren; aus dieser Zeit stammen die Stadttore und einige Straßen.

Das Amphitheater war das größte des römischen Gallien und fasste 15.000 Zuschauer. Vom mittelalterlichen Reichtum der Stadt zeugt die Kathedrale St.-Lazare, deren Portal (Figurenschmuck) sich vom gröberen Gemäuer der Kirche abhebt.

Im Musee Rolin gegenüber sind in sieben Räumen Grabungsfunde aus der Römerzeit sowie Sammlungen mittelalterlicher Gemälde und Skulpturen zu sehen, die in Burgund hohe Wertschätzung genießen.

Kleine Städte und große Kirchen

Kehren wir ins Saone- Tal zurück, um in Tournus eine der großartigsten romanischen Kirchen Burgunds zu besichtigen.

Von besonderem Reiz sind die kleinen, unregelmäßig verfugten Steine des Gemäuers von St.-Philibert. Von außen wirkt der schmucklose Bau mit dem vierschrötigen Turm eher wie ein Festungsbau.

Im Inneren stützen drei mächtige Pfeiler aus demselben gelben Stein drei parallele Gewölbe, von denen nur eines schwarz-weiß bemalt ist.

Diese herbe Schlichtheit von Kirche, Kreuzgang und der angeschlossenen Klosterbauten kennzeichnet den Baustil des 11. und 12. Jahrhunderts.

Die an einen schmalen Höhengrat geschmiegte feudale Burg Briancon lohnt einen Besuch.

Über dem alten Stadtviertel mit Kirche und Marktplatz erhebt sich immer noch stolz das herzogliche Schloss, von dem die Herzöge die Lehnsherren in Schach hielten.

Cluny, eine Stadt der kleinen Kirchen und 100jährigen Baumriesen, war lange Zeit ein Synonym für die Benediktiner und die ruhmreiche christliche Kultur.

Angesichts der Ruinen des 910 errichteten Klosters fällt es schwer, sich die weltliche und geistliche Macht des Ordens auszumalen.

5 der ehemals 15 Wachtürme stehen noch. 500 Jahre lang stand hier die bedeutendste Kirche der Christenheit.

Die Einrichtungen der Benediktiner wurden nach der Revolution nahezu vollständig vernichtet. Der Kreuzgang aus dem 18. Jahrhundert entging diesem Schicksal. Im städtischen Museum sind Aufstieg und Fall von Cluny dokumentiert.