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Kreuzfahrten in Burgund

 

 

 

 


Auf Wasserstraßen durch ein Weinland

Die originellsten Wege durch das Weinland Burgund sind zweifelsohne seine Wasserstraßen. Mehr als 1000 km schiffbarer Flüsse und Kanäle stehen dem Bootsurlauber zur Auswahl. Die Seine, die Saone mit ihrem Nebenfluss Seille, der Kanal von Burgund und der des Nivernais, der Canal du Centre, der Loire-Seitenkanal und seine Verlängerung und der Kanal von Roanne nach Digoin bilden eine riesige Doppelschleife, die Freizeitkapitänen und Erholungssuchenden zur Verfügung steht.

Welche Art Schiff man auch immer wählt: Ein Urlaub auf dem Wasser in Burgund ist ein Aufbruch in eine andere Welt.

Leinen los im schwimmenden Ferienhaus!
Die populärste Art, Burgund auf Wasserstraßen zu bereisen, ist das Mieten eines Hausboots. Ein solches schwimmendes Ferienhaus ist mit allem nötigen Komfort ausgestattet, von der Küche mit Gasherd und -kühlschrank bis zur Dusche und - für kühle Frühjahrs- und Herbstnächte - oft auch einer Heizung.

Hausbootferien sind für Familienurlaub, aber auch für eine Erlebnistour im Freundeskreis geeignet, denn die führerscheinfreien (!) Boote haben eine Kapazität von zwei bis zwölf Passagieren.

Nach einem knapp halbstündigen Einweisungskurs in die Handhabung des Bootes geht die Reise im Schneckentempo los. Mit etwa vier Kilometern pro Stunde tuckert man gemütlich auf dem Kanal durch die grüne Bilderbuchlandschaft - auf einem Fluss ein wenig schneller. Aber es geht ja nicht darum, Geschwindigkeitsrekorde zu brechen oder auch nur in möglichst kurzer Zeit möglichst viel von Burgund zu sehen.

Der Reiz der Bootsreise liegt gerade darin, in einem ganz anderen Rhythmus zu leben. Im Rhythmus der Schleusen zum Beispiel, die daran erinnern, dass Burgund sein Kanalnetz seiner geographischen Lage als kontinentale Wasserscheide zwischen den Flussbecken von Seine, Loire und Saone-Rhone verdankt.

Die erste Schleusendurchfahrt sieht meistens nicht besonders elegant aus, die ganze Mannschaft ist auf dem Deck, einer schwingt den Bootshaken, der andere den Besenstiel, damit das Boot nicht an den Schleusenwänden anstößt. Aber schon bei der dritten oder vierten Schleuse, welch ein Unterschied!

Und so gleitet man weiter zur nächsten Schleuse, entlang an Steinmauern und Schleusenwärterhäuschen, läßt talwärts fahrenden Booten Vorfahrt, überquert eine Wasserscheide mittels eines Tunnels, der der Reise einen Hauch von Abenteuer verleiht.

Man hat sich mit Bourgogne Aligote oder Passetoutgrain versorgt, bei einer Schleusenwärterin einen Salat und einen Sack voller Nüsse gekauft, im eben durchquerten Dorf Wurstwaren geholt und picknickt da, wo man will.

Abends macht man das Boot in einem ruhigen Winkel fest, sich selbst ein wenig „landfein" und zieht zu neuen Entdeckungen los. Man findet oft sehr schnell ein gastfreundliches Bistrot, in dem Omelett, Schinken oder Käse vom benachbarten Bauernhof und Wein der Gegend auf der Speisekarte stehen...

Sportliche fahren auf dem Treidelweg Fahrrad, Intellektuelle liegen auf dem Sonnendeck und lesen, die Kunstliebhaber schlagen im Reiseführer nach, um die nächste romanische Abtei zu entdecken. Und die Kinder werden nie müde, an den Schleusen die Leitern hochzuklettern, die Taue festzuziehen und der Schleusenwärterin beim Öffnen der Schleusentore zu helfen.

Ein Land durch die Gartenpforte betreten
Wer sich auf dem Wasserweg einem burgundischen Dorf nähert, sieht als erstes die Gärten mit ihren Blumen, Obstbäumen, Katzen auf Mäusejagd und uralten steinernen Umfassungsmauern, hinter denen Männer in Holzpantinen Unkraut jäten oder Bauersfrauen Wäsche aufhängen.

Dahinter Häuser mit rotbraunen Ziegeldächern, ein Kirchturm, oft auch hinter mächtigen Bäumen die Fassade eines Schlosses oder Schlösschens...

Eine Welt, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Ebenso ist die Begegnung mit dem Land Burgund. Die Kanäle bieten oft das idyllischste Bild: lange Pappelreihen am Treidelpfad entlang, ein sich windender Fluß neben dem Kanal, Wasservögel im Röhricht, grüne Weiden mit hellen, fast weißen Charolais-Rindern, eine Landstraße, die man mehr ahnt als sieht hinter Hecken und Bäumen...

Den Horizont bildet, je nachdem, in welchem Teil Burgunds man unterwegs ist, der gleichmäßige Rand eines Kalksteinplateaus oder die bewaldete Rundung eines granitenen Ausläufers des Morvangebirges.

Museumsbauernhöfe und -mühlen, aber auch Bergbau- und Industriemuseen zeugen von Traditionen und Lebensformen in den Landstrichen am Kanal. An und auf Wasserstraßen entdeckt man das Burgund der Flößer und Holzschuhmacher, der Schiffer und Fuhrleute.

Wenn man einen Bauern seine Charolais-Jungbullen auf die Weide am Ufer treiben oder einen Winzer seine Rebstöcke am Hang beschneiden sieht, wird diese mancherseits versunkene Welt doch höchst lebendig.

Kreuzfahrten auf burgundisch
Wem das Manövrieren eines Hausbootes zu sportlich erscheint, kann sich auf einem Hotelschiff verwöhnen lassen. Mehr als zwanzig schwimmende Hotels verkehren auf den Kanälen und Flüssen Burgunds. Zumeist handelt es sich um ehemalige Lastkähne, die mit klimatisierten Doppelkabinen, Speisesaal, Sonnendeck und diversen Extras - einem Whirlpool, zum Beispiel - ausgestattet sind und etwa zwanzig Passagiere aufnehmen können.

Manche Veranstalter bieten spezielle Kulturprogramme oder Kreuzfahrten zum unausschöpflichen Thema „Wein" an. Burgundische Küche an Bord aber gehört zu jedem Programm, ebenso wie Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten aller Arten und natürlich Weinproben !



Umgebaute Landschaft für Entdeckungslustige

Die Flüsse Seine, Loire und Saöne wollte man schon im 16. Jh. durch Kanäle verbinden, um so die Risiken der Schifffahrt auf offener See zu vermeiden.

Zur gleichen Zeit begann man, die Brennholzversorgung der Stadt Paris durch Flößerei aus dem Morvan über die Nebenflüsse der Seine zu organisieren. Aus diesem doppelten Bedürfnis heraus entstand im Laufe von knapp drei Jahrhunderlen das heutige Kanalnetz mit den Stauseen, die die Kanäle mit Wasser speisen.

Mitten im Morvan stehen Staumauern, die nicht nur die Pariser vor allzu nassen Füßen bewahren, sondern auch die Kanäle versorgt.

Auf dem größten Stausee des Morvan, dem Lac des Settons, bieten mehrere Ausflugsboote mit Erklärungen zu seiner früheren wirtschaftlichen Bedeutung. Es ist auch möglich, elektrische Boote für einige Stunden oder einen ganzen Tag zu mieten.