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Reiten in Burgund

 

 

 

 



Hoch zu Roos - Burgund erobern


Ritt zum Viehmarkt
Leise klappern Hufe auf der Erde, während es langsam hell wird. Die frische Morgenluft belebt die zu nachtschlafener Zeit aufgestandenen Reiter. Es riecht nach feuchtem Laub. Der Nebel im Flusstal lässt schemenhaft zwischen Baumreihen die Umrisse einer Burg erkennen.

Doch die kleine Truppe hoch zu ross kehrt Tal und Burg den Rücken und biegt in einen Waldweg ein, der wie ein grüner Tunnel wirkt. Hier verfallt sie in einen aufmunternden Trab. Ein paar Krähen erheben sich mit trägem Flügelschlag ungnädig am Ende des Weges.

Als ein Kettenhund undefinierbarer Rasse, der ein Gehöft bewacht, laut aufbellt und selbst das ruhigste der Pferde, eine kräftige Fuchsstute, leicht nervös mit den Ohren spielt, bemüht sich ein englisches Mitglied der Gruppe, sie auf französisch zu beruhigen : „Vous etes tres belle, Princesse, vous etes tres belle !".

Sei es, dass Princesse sich geschmeichelt fühlt, sei es, dass sie schon so manchen Reitanfänger sicher getragen hat - jedenfalls lässt sie sich nicht ernsthaft aus der Ruhe bringen. In dieser Heckenlandschaft erweist sich das Pferd als ideales Fortbewegungsmittel: Selbst schmälste Pfade sind dem Reiter zugänglich, doch hat man eine Sicht über die Hecken hinweg wie aus dem Reisebus.

Und so geht der Ritt weiter, mit Vogelgezwitscher und gelegentlichen Kommentaren des Anfuhrers des Grüppchens: hier eine romanische Kirche aus dem 11. Jh. inmitten eines Bilderbuchdorfs, dort ein Schlösschen am Hang, dazwischen eine alte Mühle, die zwar nicht mehr am rauschenden Bach klappert, dafür aber von einer jungen Töpferin bewohnt wird.

Doch die Reiter traben weiter, denn sie wollen ihr Ziel erreichen : den Viehmarkt in Saint-Christophe-en-Brionnais. Wenn auch der Handel mit den Hunderten von Charolais-Rindern erst am Mittwochnachmittag vonstatten geht, so wollen sie sich doch vorher in einem der Restaurants des kleinen Ortes inmitten der Viehzüchter und -händler bei einem deftigen Essen stärken, und das braucht seine Zeit...

Jedem Reiter sein Programm
Eine Alternative zu diesem ländlich-deftigen Programm, ebenfalls im Süden Burgunds, wäre ein Kontrastprogramm schnellen und langsamen Reisens gewesen: hoch zu ross zwischen zwei Zügen.

Von einem Bahnhof des Hochgeschwindigkeitszuges TGV, in Montchanin, zum anderen, bei Macon, fuhrt die zweitägige Tour durch Weideland und durch die Weinberge des sonnigen Maconnais - wobei natürlich auch ein Besuch beim Winzer nicht fehlen darf.

Ein breites Angebot an Reitwanderungen bietet der Morvan, das grün-granitene Herz Burgunds. Seine zum großen Teils bewaldeten Mittelgebirgslandschaften laden ein zu schattigen Ritten unter mächtigen Eichen und Buchen.

Unterwegs begegnet man oft Großwild - und am Abend in der Dorfgaststätte dem einen oder anderen der zahlreichen Drehleier- oder Dudelsackspieler, denn der Morvan ist auch eine Hochburg keltischer Musiktradition.

Und wer lieber im Planwagen las auf einem Pferderücken sitzt, dem bieten sich dazu im Morvan ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten im Rahmen mehrtägiger Touren.

Besonders abwechslungsreich ist das Reiterferienangebot in Nordburgund. Es reicht von Tagesausritten über mehrtägige Treks mit Biwak bis hin zu Sprachferien im Sattel für Jugendliche. Geübte Reiter können auch alljährlich im Frühjahr am großen Rundritt durch das nordburgundische Departement Yonne teilnehmen.

Bei allen Programmen werden die Teilnehmer in gemütlichen Fremdenzimmern oder ländlichen Hotels untergebracht, gelegentlich sind auch Übernachtungen auf Wanderhöfen vorgesehen. Auf eins aber kann man bei Reiterferien in Burgund immer zählen: schmackhaftes Essen und köstliche Weine, um Leib und Seele jeden Reiters beisammen zu halten.

Treffs für Pferdenarren
Wer lieber anderen Reitern zusieht, sollte einige Termine in Burgund nicht verpassen. Reit- und Springturniere gehobenen Niveaus finden alljährlich in Dijon, Auxerre, Cluny und La Clayette statt.

Die zwei letztgenannten Städte ebenso wie Paray-le-Monial und Vitteaux verfugen über Pfederennbahnen, auf denen schon so manches vierbeinige Talent internationalen Ranges entdeckt wurde. Das spektakulärste Pferderennen Burgunds aber ist zugleich auch das älteste von ganz Frankreich.

Die „Course de la Bague" genannte Veranstaltung -denn der Sieger erhält einen Ring als Trophäe - findet bereits seit dem 17. Jh. Ende Mai vor den Toren des mittelalterlichen Semur-en-Auxois statt. Sie ist der sportliche Höhepunkt von Festivitäten, die ihren Ursprung in einem mittelalterlichen Wettlaufhaben, der auch heute noch in historischen Kostümen ausgetragen wird.

Eine Augenweide anderer Art ist die große Hengstparade in Cluny Ende August. Wer im Sommer oder Herbst die Stadt besucht, sollte auch einen Besuch im Staatsgestüt, das auf dem ehemaligen Klostergelände errichtet wurde, nicht versäumen - im Frühjahr allerdings sind die besten Vererber auf den Deckstationen.