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Ritterturniere in Burgund

 

 

 

 

Im Jahre 1442 wurde die Ritterschaft Europas eingeladen, sich am 11. Juli 1443 im Dorf Marsannay-la-Cote, an der Straße von Dijon nach Nuits-Saint-George, zu einem Turnier einzufinden.

Solche Turniere waren für die Ritter eine Gelegenheit, ihre kriegerischen Fertigkeiten unter Beweis zustellen, und dieses versprach, eines der großartigsten aller Zeiten zu werden.

Die Kombattanten konnten zwischen zwei Kampfarten wählen: zu Fuß, als Streitaxt oder Schwertkämpfer, oder zu Pferde, wobei sie beiderseits eines Zaunes aufeinander losstürmten.

Ihre Rüstungen wogen bis zu 100 Kilogramm.

Das Turnier von Marsannay war der Kampf um einen alten Baum, der als I 'arbre de Charlemagne bekannt war.

Die vom Gastgeber, Pierre de Bauffremont, Herrn von Charny, ausgewählten zwölf Ritter mussten den Baum gegen die Gäste verteidigen.

Das sollte nicht in einem allgemeinen Handgemenge geschehen, sondern in einer Reihe von Einzelkämpfen nach strengen Regeln.

Die Identität der Herausforderer war Gegenstand intensiver Spekulationen, besonders nachdem bekannt geworden war, dass einer von ihnen Pedro Vasco de Saavedra war, ein Spanier von legendärem Ruhm.

Wenn irgendeiner der Verteidiger eine Chance gegen ihn hatte, war es nur Charny persönlich.

Der Herzog von Burgund, Philipp der Gute, hatte den Herzog von Savoyen eingeladen, und die bei den verbrachten die Nacht mit ihrem Gefolge in Nuits-Saint-George.

Sie standen zeitig genug auf, um bei Sonnenaufgang am Baum Zeugen der Vorbereitungen zu sein, bei denen der Anführer der Herausforderer seine Wahl der Waffen bekannt gab, indem er eines von zwei aufgestellten Schilden berührte.

Saavedra kam heran geritten, beugte sich über die Schilde und berührte erst das eine, dann das andere.

Eine Sensation!

Sowohl zu Fuß als auch zu Pferde kämpfen zu wollen, war fast ohne Vorbild.

Um acht Uhr kehrte Saavedra zurück, um dem Herzog vorgestellt zu werden. Er war ganz in Schwarz gekleidet, trug ein kurzes Wams und einen Hut.

Danach machte Charny seine Aufwartung. Im Vergleich zu dem zurückhaltenden Spanier war sein Anblick erstaunlich: Sein Pferd war mit seinem Wappen geschmückt, die sechs, die ihm folgten, trugen Decken aus blutrotem, golddurchwirktem Satin.

Die Rüstungen, die im Laufe der Zeit für die Turniere entwickelt worden waren, wichen stark von ihren militärischen Zwecken dienenden Vorbildern ab.

Auch wenn die Kämpfer dadurch unbeweglicher wurden, hatte man sie verstärkt, damit sie Lanzenstößen und den Schlägen von Schwert, Streitaxt und Streitkolben standhielten.

Die Lanzenspitzen waren abgestumpft, und manchmal waren die Pferde vorne durch eine Art strohgefütter Matratze geschützt.

Das Turnier dauerte sechs Wochen, und im Laufe der verschiedenen Kämpfe entwickelte Charny einen solchen Respekt für seinen spanischen Gegner, dass er ihm anbot, als Kämmerer in seine Dienste einzutreten.

Der Schiedsrichter entschied, nachdem alle Ritter gegeneinander angetreten waren, dass es dem Heimatteam gelungen sei, den arbre de Charlemagne zu verteidigen.

Zehn Jahre später 1435 wurde die christliche Welt von der Nachricht erschüttert, dass die Türken Konstantinopel eingenommen hatten.

Philipp der Gute war ein Verfechter der Kreuzzugsidee, und in schneller Folge wurden eine Reihe von Turnieren veranstaltet, um Begeisterung für dieselbe zu wecken.

Die Ritter wollten ihre in den Turnieren erworbenen Fähigkeiten unter Beweis stellen, die Teilnahme am Kreuzzug wurde zur Ehrensache.

Fast ohne Ausnahme ließen sie sich einschreiben und zogen von dannen.

Was ihnen bevorstand, war der Krieg gegen einen sehr beweglichen, kampfstarken Gegner. Nur wenige kehrten zurück.