Burgund
 
 
 
Südfrankreich
Burgund
Poitou Charentes
Alpen
Wandern
Bücher Fotos
Hotel
Ferienhaus
Mietwagen
Flüge
Pauschalreisen
Reisepartner
 
 
 

 

Sehenswertes in Burgund

 

 

 



„Stadtluft macht frei", sagte man im Mittelalter. In Burgund laden Städte und Städtchen mit ihrem Kulturgut, ihrer Lebensqualität und immer zahlreicheren Veranstaltungen dazu ein, lebendige Vergangenheit zu genießen. „Stadtluft macht Spaß", könnte man die mittelalterliche Devise auf sie ummünzen.

Dijon, die Hauptstadt von Burgund
Dijon, bereits im Mittelalter Hauptstadt des Herzogtums Burgund, bietet als Metropole der Region ein geschlossenes historisches Stadtbild. Zu Fuß sollte man seine nie geradlinigen Straßen, Plätze und Gassen erkunden, in die Kirchen, aber auch in die Innenhöfe der Patrizierhäuser hineingehen, um Dijons Charme zu erfassen: hier ein skurriler Wasserspeier, dort ein fein geschnitztes Portal, darüber bunte Dächer.

Das Ganze gruppiert sich um Rathaus und Kunstmuseum im ehemaligen Herzogspalast. Die historischen Räume beherbergen eine in Frankreich (abgesehen von Paris) einmalige Gemälde- und Skulpturensammlung, deren Glanzstücke die spätgotischen Grabmäler der Burgunderherzöge und die dazu gehörige Tafelmalerei sind. Aber auch ein Marktbesuch sollte nicht fehlen.

Weinseliges Beaune
Während Dijon die Hauptstadt von Burgund ist, gilt Beaune als Hauptstadt des Burgunderweines. Hier haben die meisten Weinhandelshäuser von Burgund ihren Sitz und alljährlich findet im November die Weinversteigerung des Hospizes von Beaune statt. Unter der Altstadt ziehen sich kilometerlange Kellergewölbe hin, in denen Millionen und Abermillionen von Flaschen roten und weißen Burgunders langsam dem Genuss durch weinliebende Kehlen entgegenreifen.

Doch besitzt Beaune auch einzigartige Kunstschätze. Herzstück der Altstadt ist das Hotel-Dieu, ein Armenspital, das Mitte des 15. Jh. vom burgundischen Kanzler Nicolas Roiin gegründet wurde. Dieses Meisterwerk flämischer Architektur ist mit seinen bunt glasierten Dachziegeln fast zum Emblem Burgunds schlechthin geworden.

Die hervorragend erhaltene Inneneinrichtung samt Krankensaal, Küche, Apotheke und dem Altargemälde des Jüngsten Gerichts ist ein Stück lebendiger Vergangenheit.

Autun, zwischen Rom und Romanik
Autun, nur 50 km westlich von Beaune gelegen und Heimatstadt des Kanzlers Rolin, verdankt seine Entstehung der römischen Eroberung Galliens. Das heutige Stadtbild jedoch wird im Wesentlichen vom Mittelalter bestimmt: verwinkelte Gassen, die sich vom riesigen Marktplatz hochschlängeln zur romanischen Kathedrale und dem einstigen Stadtpalast der Familie Roiin, in dem das Museum untergebracht ist.

Es lohnt sich, den Turm der Kirche zu besteigen und den Blick auf das in die grüne Landschaft des Morvans eingebettete Gewirr der rotbraunen Altstadtdächer zu genießen.

Chalon, Tournus und Macon: der Saone verpflichtet
Im südöstlichen Burgund bildet die Saone einen breiten, silbern schillernden Leitfaden zu drei historischen Orten mit kulinarischen Traditionen und zunehmend südländischer Atmosphäre.

Chalon-sur-Saone ist stolz darauf, Heimatstadt des Erfinders der Fotografie, Nicephore Niepce, zu sein, und hat seinem großen Sohn und seiner Erfindung ein ganzes Museum am Saonekai gewidmet. Aber auch die Insel Saint-Vincent mit dem Hotel-Dieu und der Rosengarten laden zu ausgedehnten Spaziergängen in der Stadt ein.

Das kleine malerische Tournus lebt noch heute ganz im Schatten seiner einstigen Abteikirche Saint-Philibert, die Cha lon-sur-Saone das Stadtbild beherrscht. Den schönsten Blick auf die Altstadtsilhouette mit ihren pastellfarbenen Fischerhäusern und das Mosaik der flachen, mit Rundziegeln gedeckten Dächer, die den Süden ankündigen, genießt man von der Saonebrücke aus, die besucherfreundlich mit Aussichtsplattformen versehen wurde.

Üppiger Blumenschmuck unterstreicht den südländischen Charakter von Macon, das sich ebenfalls im Fluß spiegelt. Von Osten her führt die uralte Steinbrücke geradewegs auf das Herz der Stadt zu, in der der Dichter Alphonse de Lamartine geboren wurde.

Die Klosterstädte Cluny und Paray-le-Monial
Cluny besaß im 12. Jh. nicht nur die mächtigste Abtei der christlichen Welt. Es war bereits damals eine geschäftige Stadt mit Kaufleuten und Handwerkern. Ihnen verdankt es noch heute Europas zweitgrößten Bestand an romanischer Zivilarchitektur nach Venedig.

Mächtige Arkaden über den Eingängen zu Werkstätten im Erdgeschoß, darüber elegante Bogenreihen der Wohnräume zeugen noch von der Lebensart der gut situierten Mitbürger der Mönche. Heute beleben vor allem pferdesportliche Ereignisse den Ort. Cluny besitzt ein staatliches Gestüt, so daß Pferderennen, Reit- und Fahrturniere sowie Hengstparaden aus dem Kalender der Stadt nicht mehr wegzudenken sind.

Anders Paray-le-Monial, eins der großen Pilgerzentren Frankreichs. Es ist Ursprung des Herz-Jesu-Kultes aufgrund der Erscheinungen Christi vor der heiligen Marguerite-Marie Alacoque Ende des 17. Jh. und heute Zentrum der charismatischen Bewegung, deren Treffen im Sommer alljährlich Tausende von Teilnehmern anziehen.

Paray-le-Monial war, ist und bleibt seiner romanischen Basilika verpflichtet, in deren Schatten die mittelalterliche Stadt entstand. Ihre Gassen und Plätze laden zum Flanieren ein und geben gleichzeitig einen Vorgeschmack auf die malerischen Dörfer und Marktflecken der Umgebung, entlang der ausgeschilderten „Straße der Romanik".

Nevers, von der Loire inspiriert
Nevers, die westlichste unter den historischen Städten Burgunds, ist der Loire zugewandt. Die Renaissancefassade des Herzogspalastes hingegen trägt rheinische Spuren in Erinnerung an die Herzöge des Nivernais aus dem Hause Cleve: Szenen aus der Sage des Schwanenritters Lohengrin sind hier abgebildet.

Doch die stärksten Impulse erhielt die Stadt aus Italien durch das Herzogshaus von Mancini-Mazzarini: Sie gründeten die älteste Fayencemanufaktur Frankreichs. Das „Blau von Nevers" leuchtet auch heute noch auf zahlreichen Kopien der historischen Stücke, während die zeitgenössischen Fayencekünstler ihren Ehrgeiz darein legen, auch auf dem Gebiet der Kreativität zu glänzen.

Im April aller ungeraden Jahre wird Nevers denn auch während der Fayence-Biennale zum Treffpunkt von Schöpfern und Liebhabern schön bemalten Steinguts aus aller Herren Länder. Nevers ist auch die letzte Ruhestätte der heiligen Bernadette Soubirous, der kleinen Seherin von Lourdes, im Kloster Saint-Gildard.

Auxerre, Joigny und Sens: Schifferstädte mit Blickrichtung Paris
Nordburgund war Jahrhunderte lang durch die Seine und ihren Nebenfluß Yonne mit Paris verbunden. Auf dem Wasserwege wurden Wein und Bausteine aus den Kalksteinhügeln um Auxerre, sowie Brennholz und Ammen aus dem Morvan in die französische Hauptstadt gebracht.

Die wichtigsten Etappen auf diesem Wege waren die beiden alten Bischofsstädte Auxerre und Sens, sowie das malerische Joigny.

Auxerre ist mit seinen drei Kirchtürmen, die die Altstadtdächer überragen, sicher eine der schönsten Städte ganz Frankreichs. Die Flussfront wird vom regem Hausboot- und Hotelschiffs-Verkehr belebt.

Kulturelles Glanzlicht der Stadt ist die karolingische Kryptenanlage der Abtei Saint-Germain, doch sollte man einen Spaziergang in die liebevoll restaurierte Oberstadt nicht versäumen.

Ganz anders Sens, das sich diskret im Anlagenring der einstigen Römermauer verbirgt. Herzstück des Altstadtkerns ist die Kathedrale, der erste gotische Dom Frankreichs, bereits ab 1130 errichtet, mit den daran anschließenden Gebäuden des Erzbischöflichen Palastes, heute Museum.

Bemerkenswerte Sammlungen aus der Römerzeit sowie der Domschatz, einer der reichsten Frankreichs, zeugen von der früheren Bedeutung dieser Stadt. Zunächst als römische Provinzhauptstadt, dann als Erzbistum war es Jahrhunderte lang selbst Paris übergeordnet.

Fachwerkhäuser und Renaissancekirchen sind die verborgenen Schätze, die den Spaziergänger im Labyrinth der Altstadtgassen von Joigny erwarten. Ein Zentrum für moderne Kunst hat sich als Kontrapunkt dazugesellt. Doch ist Joigny ebenfalls von Winzertradition geprägt und man sollte das Städtchen nicht verlassen, ohne den „vin gris", den Rosewein von der Cote Saint-Jacques der alten Stadtmauer, gekostet zu haben.

Lebendiges Mittelalter
Zeugnisse der großen Vergangenheit Burgunds haben sich nicht nur in den größeren Städten und den Museen der Region erhalten.

Unter den zahllosen geschic'htsträchtigen Orten Burgunds ragen, von Nord bis Süd, einige besonders lebendige Beispiele mittelalterlichen Ursprungs heraus : Noyers-sur-Serein, in einer Flußschleife gelegen und von einer kompletten Stadtmauer umgeben, ist mit seinem Kopfsteinpflasler, seiner arkadengesäumten Hauptstraße und seinen Fachwerkhäusern der Inbegriff eines mittelalterlichen Handelsstädtchens.

Nicht weil entfernt beherrscht noch die einst königliche Festung Montreal von der Bergkuppe aus, der sie ihren Namen verdankt, mit Stadttor und Festungsmauern die nordburgundische Landschaft.

Kernland herzoglicher Macht war das Auxois, mit dem geschäftigen Semur auf einem Granitfelsen hoch über dem Tal des Armancon, dem verträumten, vom Duft der charakleristisc hen Anisbonbons durchzogenen Flavigny-sur-Ozerain gegenüber Alosia sowie dem malerischen Chateauneuf-en-Auxois, das das Flusstal der Ouche überwachte.

In Südburgund schließlich ist das einstige Adlernest Brancion ein Musterbeispiel für all jene Städtchen und Dörfer, in deinen noch ein Hauch von Ritterromantik weht.