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Das Elsass / Beschreibung

 

 

 

 

Wer mit dem Zug aus Richtung Westen kommt, gleitet durch einen Tunnel ins Elsaß hinein.

Ein traditioneller Stützpunkt der Protestanten, in dem die Hugenotten nur knapp der Ausrottung entgingen, in dem Alemannisch gesprochen, der Wein und die Küche mehr deutsch als französisch sind, verlangt das Elsaß einige einführende Worte.

Das Elsaß war ursprünglich Teil des alemannischen Königreichs in der Nachfolge Karls des Großen, bis es 1648 Frankreich einverleibt wurde.

Straßburg besaß die Steuerhoheit und unterhielt eine protestantische Universität.

Nach der Niederlage Frankreichs im Krieg von 1870/71 wurde Elsaß ­Lothringen vom neuen deutschen Kaiserreich unter Bismarck annektiert und 1918 an Frankreich zurückgegeben.

Das Elsaß beansprucht daher auf verschiedenen Gebieten einen Sonderstatus.

Von seinen weltbekannten Festtagen der klassischen Musik im Juni bis zur September Musica mit Aufführungen zeitgenössischer Kompositionen entfaltet Straßburg, heute Strasbourg, ein non-stop Kulturprogramm.

Es ist eine europäische Metropole, geprägt von Luxushotels, Flaggenmasten und Konferenzdolmetschern.

Der Europarat, dem 21 Staaten angehören, hat seinen Sitz in Straßburg. Alle zwei Jahre tritt hier das Europaparlament mit Abgeordneten der Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft (EG) zusammen.

Straßburg liegt nicht direkt am Rhein, ist aber durch Hafenbecken und Kanäle, durch die auch die Ausflugsschiffe geschleust werden, mit dem Fluss verbunden.

Während sich in den Außenbezirken Konferenz- und Bürogebäude sowie großzügig angelegte Wohnsiedlungen ausbreiten, beherbergt eine kleine Insel, die die Ill bildet, den Kern des alten Straßburg.

Zahlreiche Brücken überqueren den Illkanal. Am gegenüberliegenden Ufer stehen Villen aus dem 19. Jahrhundert unter Trauerweiden.

Ein Marmorkuchen

Von den Kais gelangt man auf Kopfsteinpflasterwegen zum Münster.

Wegen des rosenfarbigen Steins mit den cremefarbenen Flecken hat man es mit einem überdimensionalen Marmorkuchen verglichen.

Der 142 m hohe Kirchturm war bei seiner Fertigstellung im 15. Jahrhundert der höchste Europas.

Das Münster, auch Kathedrale Notre­Dame, ist überreich an Skulpturenschmuck und Reliefs, Glasmalereien und Portalfiguren.

Die Gotik wird hier auf die Spitze getrieben. Da während des Baus der Kathedrale die Pläne immer wieder geändert wurden, sind die Fassaden (die Rose an der Westfassade hat einen Durchmesser von 13,5 m) mehrschichtig mit Figuren, Türmchen und Reliefs dekoriert.

Im Inneren sind die Kanzel und der berühmte "Engelspfeiler" , sowie die astronomische Uhr beachtenswert. Wenn sie um 12.30 Uhr schlägt, erscheinen Gestalten aus der Bibel und der antiken Götterwelt.

Das Maison de l'Oeuvre Notre-Dame wurde im 13. Jahrhundert geschaffen, um den Bau der Kathedrale zu überwachen, und besteht seitdem ununterbrochen.

Sein Museum an der Place du Chateau birgt ungeheure Schätze. In einer Renaissance-Villa mit liebevoll polierten Möbeln sind unter anderem jüdische Epitaphe aus der Zeit vor dem 14. Jahrhundert sowie Meisterwerke der mittelalterlichen Kunst zu sehen, vor allem von Künstlern der Rheinschule.

Von ergreifender Schönheit sind Marias Gewand auf einem Altar-Retabel oder auch die vereinzelte Träne auf einem bemalten Fenster.

Das Museum besitzt zudem als einziges in der Welt den ursprünglichen Bauplan für die Kathedrale. Auf fast zwei Meter langen Pergamentrollen hat der Künstler die einzelnen Fassadenabschnitte sowie jede Figur bis ins letzte Detail ausgemalt.

Das alte Stadtviertel um das Münster erlebt jede Woche einen sehr beliebten Flohmarkt.

Jedes Haus an den Straßen mit den klingenden Namen wie Alter ­Fischmarkt-Straße ist anders gebaut. Die vertrauten Fachwerkbauten nehmen hier gewaltige Dimensionen an.

Sie sind meist zwei- bis dreistöckig, in die steilen Dächer sind bis zu fünf Giebelfenster übereinander gebaut. Jedes Haus ist mit einer anderen Farbe bemalt.

Imposante Museen

In ehrwürdigen alten Gebäuden Straßburgs sind weitere Museen untergebracht: im ehemaligen Zollgebäude und der Grande Boucherie ("großes Fleischergeschäft").

Das Chateau des Rohan fasziniert mit fürstlichen Gemächern.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses wurde in einem typischen Straßburger Wohnhaus aus dem 16. Jahrhundert das Museum des Elsaß eingerichtet.

Hier sind schöne alte grüne Kachelöfen, Stühle mit gespreizten Beinen und durchbrochener Lehne sowie Kleiderschränke mit spiralenförmigen Säulen von der Stärke kleiner Bäume zu sehen.

Die Gemeinde und ihre Kirchen

Im Geiste der humanistischen Tradition, die Straßburg vor dem katholischen Frankreich auszeichnen, haben sich lebendige jüdische und protestantische Gemeinden gebildet, die den Geist der Ökumene pflegen.

Es gibt zahlreiche protestantische Gemeinden mit eigener Kirche wie etwa die Zwillingskirche St.-Pierre-le-jeune.

Die Thomaskirche mit Kreuzgang, ein weithin geachteter Hort des Protestantismus, birgt das Mausoleum des Marschall de Saxe.

Hinter der Place Gutenberg sitzen die Männer der Feuerwache am Wasser und fischen, bis sie die Alarmsirene zum Dienst ruft.

Die Neubauten hier hat man mit langen steilen Dächern sowie mit Balkonen versehen und dem alten Stadtbild organisch eingegliedert.

Im malerischen Viertel Ile de la Petite France (Fußgängerzone) sind Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu sehen.

An der Rue des Moulins ("Mühlenstraße") wird der Fluss für den Betrieb von Mühlen in Kanäle geleitet. Das Wasser reicht oft bis zu den Haustüren der Gebäude.

Die Ponts Couverts ("bedeckte Brücken") stehen zwar nicht mehr, dafür aber die Türme der Befestigung aus dem 14. Jahrhundert.

Etwas weiter flussaufwärts hat man den Vauban-Staudamm angelegt, um den Schiffsverkehr zu regulieren.

Ebenen, Dörfer und ein Rosengarten

Die Elsässer Ebene zwischen Rhein und Vogesen mit ihren malerischen Dörfern eignet sich für schöne Tagesausflüge.

In Saverne (Zabern) ließ Kardinal de Rohan ein prunkvolles Schloß mit einem Rosengarten errichten (1797).

Die Landschaft nördlich von Straßburg ist im übrigen von Hochwäldern und zerstörten Burgen geprägt.

In La Petite­Pierre ist das Informationszentrum für den Regionalpark der nördlichen Vogesen, wo man Wanderungen an Tiergehegen vorbei unternehmen kann.

In den Dörfern des Hagenau-Waldes mit ihren Holzhäusern feiert man schöne Feste, bei denen die Frauen Trachten mit den typischen gestärkten Kopfhauben tragen.

In Molsheim beginnt das Weinbaugebiet. Neben der Stadtmauer und schönen alten Häusern ist das Metzig beachtenswert, ein Museum mit Weinkeller (Weinproben), das in einem schönen Renaissancebau mit Doppeltreppe und behauenen Balkongeländern untergebracht ist.

Obernai, die nächste Station an der Weinstraße, besticht durch seinen überdachten Marktplatz und einen reich verzierten Brunnen aus dem 16. Jahrhundert mit sechs Eimern.

Rings um den Marktplatz steht ein schönes altes Haus neben dem anderen.

Wenige Kilometer von Obernai kann man den Montagne Ste.-Odile aufsuchen, der in vorchristlicher Zeit als heilig galt und strategische Bedeutung hatte, wie die 10 km lange rätselhafte "Heidenmauer" noch heute belegt.

Vermutlich Teil einer Befestigung, erstreckt sie sich fast ohne Unterbrechung durch den Wald und gibt den Blick auf Ruinen einstiger Festungen frei.

Zwei Kapellen aus dem 11. und 12. Jahrhundert sind erhalten.

Von den mittelalterlichen Burgen an den Hängen der Vogesen stehen nur noch Ruinen. Die auf die Reformation folgenden europäischen Kriege, in denen es oft weniger um die Durchsetzung einer Glaubensrichtung als um Gebietsansprüche ging, suchten auch das Elsaßheim.

In Nideck und Schirmeck wie in Obernai und Ribeauville stehen Turmruinen und Mauerfragmente, überragt von hohen Baumriesen.

Nur in Haut ­Koenigsbourg hat man in der Zeit Kaiser Wilhelms II. die alte Burgruine vollständig wieder aufgebaut.

Die roten Dächer leuchten mit dem Laub des Bergwalds um die Wette. Allerdings galt die Renovierung in erster Linie der Wehranlage aus dem 15. Jahrhundert und weniger einer umfassenden Restaurierung der ursprünglichen mittelalterlichen Burg.

Zu den freien Städten des Elsaß, die sich zum Decapole zusammengeschlossen hatten, um die ihnen vom Heiligen Römischen Reich gewährten Privilegien zu verteidigen, zählt Selestat.

Auf dem zentral gelegenen Markt ist der mittelalterliche Teil mit zwei Stadttoren erhalten.

Die Kirche Ste.-Foy aus dunklem gelbrotem Stein mit einem leicht bauchigen Turm ist die rheinische Version der romanischen Rundform.

Aus demselben Stein ist die gotische Kirche St.­Georges gebaut.

Die Humanistische Bibliothek mit zwei bedeutenden Sammlungen philosophischer Werke ist in einem Renaissance-Hotel untergebracht.

Ein Obdach für die Störche

Zu den beliebtesten Symbolen des Elsaß gehört der Storch.

Jeder kennt sein weithin sichtbares Nest auf einem Kamin oder einem Masten mit Wagenrad.

Immer weniger Störche kehren von ihrem Winterquartier aus Afrika zurück. Um die Storchenbestände wieder zu stabilisieren, wurde im Schloss von Kintzheim eine Storchenstation eingerichtet, wo die Tiere auch den Winter verbringen.

Hier ist auch die Volerie des Aigles (Greifvogelwarte), die sich der Erhaltung und dem Studium der großen Raubvögel widmet.

Es finden auch diverse Flugvorführungen statt.

Von der engen Talebene aus bilden die Vogesen tatsächlich eine blaue Linie. In und um die kleinen Städte an ihren Ausläufern überwiegt das helle Grün der Weinberge.

In Ribeauville, im Zentrum des Weinbaugebiets, reichen die Weinberge bis an die Stadtmauer. Der Ort ist lang gestreckt an die Grand Rue gebaut. Durch die belebte Neustadt (18. Jahrhundert) erreicht man den Turm des mittelalterlichen Stadtkerns.

Während sich die Hauptstraße dichter Verkehr hinauf windet, sind die wenigen schattigen Nebenstraßen mit Fachwerkhäusern beschaulich ruhig geblieben.

Etwa auf halbem Wege nach oben weitet sich die Straße zur Plaza mit mehreren Steinfassaden im Renaissancestil. Ein schön gewundener Treppenaufgang, der Hundekopf auf einem Balken sowie eine Jahreszahl auf einem Türbalken fallen besonders ins Auge.

Der alte Brunnen am Ende der Straße ist für Fremde wie Einheimische ein beliebter Rastplatz.

Noch weiter oben steht eine Schlossruine.Einer von drei solcher Schlossbauten ist von Ribeauville in einstündiger Fußwanderung zu erreichen. Abseits der Autokarawanen auf der Fernstraße genießt man von oben den Blick auf das Tal und die Gipfel.

Ein malerisches Städtchen reiht sich ans andere.

In Hunawihr ist wieder eine Storchenstation zu sehen, außerdem eine befestigte Kirche mit dicken Mauern und Zinnen hoch über dem Tal.

Riquewihr ist eine Domäne der Fußgänger. Man bemüht sich, den Autoverkehr außerhalb der Mauern der mittelalterlichen Stadt zu halten.

Die Touristen fühlen sich von diesem wunderschönen Städtchen, seinen bunt bemalten Häusern, Balkonen, Blumenkästen und vielen guten Geschäften magisch angezogen.

Um die mit Pflastersteinen ausgelegten Höfe baute man hübsche Türmchen. Neben den Holzschnitzereien fallen überall die schmiedeeisernen Geschäftsschilder ins Auge.

Alte Schilder kann man im Postmuseum der Stadt bewundern.

Nicht zu vergessen: die zahlreichen Weinkeller, die den Riesling, den bekanntesten elsässischen Wein, ausschenken.

Albert Schweitzers Geburtshaus

Kaysersberg, der Geburtsort Albert Schweitzers, zählt zu den reizvollsten Städtchen an der Weinstraße des Elsaß.

Dicht gedrängt stehen die Häuser der Altstadt an den Fluss Weiss geschmiegt. Am oberen Ende des Ortes durchquert der Wasserlauf einen runden Platz.

Er ist von einer befestigten Brücke und einem steinernen Altar vor dem Hintergrund der auf den Berg oberhalb der Stadt gebauten Burg beherrscht.

Die Anwohner der schmalen Gassen (angelegt im 16. Jahrhundert) beziehen ihr Wasser von zahlreichen Renaissance­ Brunnen.

Das bevorzugte Getränk ist jedoch der Wein.

Außer dem Schweitzer-Haus ist neben dem Winzerkeller ein kleines Museum zu besichtigen.

Die typischen Elsässer Weißweine sind fruchtig und trocken. Man unterscheidet sie nach Rebsorten und nicht nach Anbaugebieten.

In kleinen Mengen baut man auch Rot- (Tokaier) sowie Roseweine (Pinot Noir) an.

Zu den bekanntesten Weinen zählen Riesling, Gewürztraminer und Tokaier, auch Pinot gris genannt.

Diese Weine zergehen angenehm auf der Zunge. Da sie meist jung getrunken werden, fehlt es ihnen am Bukett ausgereifter Weine. In den gemütlichen Weinstuben serviert man ihn in langstieligen Gläsern.

Vorzüglich mundet der elsässische Wein zu Fisch und lokalen Spezialitäten wie Sauerkraut, Leberpastete und Käsekuchen. Die Kirschen und Zwetschgenbäume zwischen den Weinbergen liefern den Rohstoff für die berühmten einheimischen Schnäpse.

Colmar

In Colmar, dem Sitz der großen Weinhandelsfirmen, wurde der Bildhauer Bartholdi, der die Freiheitsstatue in New York gestaltete, geboren.

Seine Werke zieren die Parkanlagen der Stadt. Die Altstadt (Fußgängerzone) setzt sich aus unregelmäßig angelegten Plätzen zusammen, die durch kurze Straßen mit historischen Gebäuden und Kirchen verbunden sind.

Das ehemalige Dominikaner-Kloster besitzt eine eindrucksvolle Sammlung wertvoller Manuskripte. Das Musee Unterlinden ist vor allem berühmt für die Werke Martin Schongauers (15. Jahrhundert).

Ein Streifzug durch Colmar führt in das Viertel Klein-Venedig, das seinen Namen dem seichten Kanal verdankt, in dem früher die Färber ihre Pelze wuschen.

Besonders schön ist der Blumenschmuck der Balkone und die individuelle Note jedes Hauses, auch die Skulpturen des "Kopf-Hauses" (Maison de Tetes) sowie das Zollgebäude mit den lackierten grünen und gelben Ziegeln.

Auf der Höhenstraße

Hinter Colmar mündet die Weinstraße in die Route de Cretes, eine Höhenstraße durch den höchstgelegenen und schönsten Teil der Vogesen.

In einem alten Weinkeller im Schloss von Kienzheim hat man das Museum des Elsässer Weines eingerichtet. Aus Münster stammt der gleichnamige Käse, den man frisch oder gereift, mit oder ohne Kümmel haben kann.

Von Münster könnte man zu einer der Landgaststätten aufbrechen, die ihre deftigen hausgemachten Spezialitäten bereithalten.

Rasch liegt das Tal hinter uns; an einigen Hängen wird noch Weizen angebaut, dann folgen Eichen- und Nadelwälder.

Von den Pässen Schlucht und Hohneck zum Ballon d'Alsace ist man ringsum von Bergen umgeben. Im Winter kommen die Skiläufer zu den schneesicheren Hängen.

Vom Grand Ballon, dem höchsten Berg der Region, kann man herrliche Wanderungen unternehmen.

Thann besitzt eine auffallend schöne Kirche. Das kleine Museum in der einstigen Markthalle präsentiert Holzmaler, die wichtige Ereignisse dieser Region festgehalten haben.

Mulhouse (Mühlhausen) ist eine Industriestadt, deren Vergangenheit als selbständige Republik im Bombenhagel ausgelöscht wurde.

Dafür hat man jede Menge Museen zu bieten. Das einzigartige Musee de l'lmpressionisme hat sich auf Stoffdruck und Papiertapeten spezialisiert.

Im Nationalen Automobilmuseum sind über 500 alte und seltene Fahrzeuge ausgestellt.

Wenige Kilometer weiter östlich steht ein wenig bekanntes Meisterwerk der romanischen Kunst, die achtseitige Kirche von Ottmarsheim.

Der Sundgau südlich von Mulhouse, der in vielem an die Schweiz erimiert, ist noch unentdecktes Reiseland.

Im Gegensatz zum Nord-Elsaß bilden hier alte Städte wie Altkirch farblich eine gedämpfte Hell-Dunkel-Palette vor dem Hintergrund des Jura.