|    Das Elsass / Märchen und Legenden
         Märchen und Legenden aus dem Sundgau und anderswoher.  Zur Zeit als das Meer zumindest noch teilweise das Elsass bedeckte, lebte ein Mann mit seinem Sohn auf dem                Buehlberg, oberhalb vom heutigen Sankt Ulrich, einem Dorf im Süden von Dannemarie.  Unterhalb ihres Schlosses breitete sich ein See aus. Und in diesem See lebte eine sonderbare Familie von Nixen und Wassergeistern. Eine                der Töchter stach durch ihre besondere Schönheit hervor, vor allem ihrer Augen, die zwei Diamanten glichen                und diejenigen, die sich dem Wasser näherten in Bann zogen.  Des Nachts, wenn sie ans Seeufer kam, sah man von weitem in der Dunkelheit, diese wundervollen Augen mit unvergleichlichem Glanz wie zwei Sterne am                Himmelszelt. Selbstverständlich träumten alle jungen Männer der Umgebung von der Nixe mit den Sternenaugen.  Um die Schönheit jedoch zu erobern, musste sie verführt oder gefangen werden und dazu musste man sich auf die                tiefen und gefährlichen Wasser ihres Reiches wagen.  Und ein jeder begnügte sich damit, anstatt die Augen der wunderbaren Nixe nach Belieben zu betrachten, den Himmel und seine Sterne zu bewundern...  Unter den                schüchternen Liebhabern, der am meisten in sie verliebt war, war der Sohn vom Fischer „Ritter der Angelrute".  Als er es nicht mehr aushielt, baute er eines Tages eine Art Kahn. Er machte sich also an die Eroberung der                schönen Nixe und traf sie schliesslich, doch sie floh, sobald er sich näherte. Er nahm ihre Verfolgung auf, fing sie und es kam zu einem Kampf. Dabei durchstach der junge Mann ohne Absicht mit seinem Dreizack die Augen, die einen verzauberten. Er hatte kaum Zeit Mitleid zu zeigen, als schon der wutentbrannte Vater der Nixe ins Wasser sprang, um seine                Tochter zu rächen. Er war beim Schwimmen so wütend, dass er einen schrecklichen Sturm auslöste, dessen grosse                Wellen den Deich des Sees brachen.  Die stürmenden Wasserfluten ergossen sich nach Westen, traten durch die Schneise von Beifort, nahmen das Doubstal ein und erreichten so das Mittelmeer. Seit diesem titanischen                Ereignis fliesst die Largue gemütlich durch das liebliche Tal im Sundgau, das einst von den Wassern des Sees                überflutet war.  Angeblich hört man, wenn man genau hinhört, den Fluss manchmal ein Lied murmeln, das die            (Erinnerung an die schöne Nixe mit den funkelnden Augen aufleben lässt.     |