Das Elsass
 
 
 
Südfrankreich
Burgund
Tal der Loire
Alpen
Wandern
Bücher Fotos
Hotel
Ferienhaus
Mietwagen
Flüge
Pauschalreisen
Reisepartner
 
 
 

 

Das Elsass / Prominente - Beatus Rhenanus

 

 

 

 

Prominenet Bürger aus dem Elsass; Beatus Rhenanus

 

Beatus Rhenanus (1485-1547)

Unter den Humanisten des 16. Jahrhunderts war Beatus Rhenanus, der eng mit Erasmus befreundet war, einer der gelehrtesten und der berühmtesten.

Sein bürgerlicher Name war Beat Bild mit Beinamen Rhinower, weil seine Familie aus dem Dorf Rhinau stammte.

Seine Lehrer an der Schlettstadter Lateinschule waren Crato Hofman und Hieronymus Gebwiler. Die Grabinschriften seiner Eltern und seines Lehrers Crato Hofman befinden sich auf der Rückwand der St. Georgs­kirche in Schlettstadt.

Von 1503 an studierte er an der Faculte des Arts in Paris und besuchte Vorlesungen von vier Uhr morgens bis neun Uhr abends. Nach Abschluss seiner Studien arbeitete er als Korrektor, zuerst in Paris bei Henri Estienne, dann, von 1507 an, in Schlettstadt für Matthias Schürer, schliesslich, von 1511 an, in Basel beim Drucker Froben.

In Basel befreundete er sich mit Erasmus, der ihn sein «alter ego», sein «anderes Ich», nannte. Nach Ausbruch der Reformation unterstützte Beatus Rhenanus zuerst Luther, Zwingli, Oecolampad, Ulrich von Hutten und Capito; später, vor allem nach dem Bauernkrieg, vermied er es, Stellung zu nehmen.

Im Jahr 1526 kam er endgültig nach Schlettstadt zurück, wo er die Witwe Anna Braun heiratete.

Beatus Rhenanus liebte es, in alten Bibliotheken nach seltenen Manuskripten zu suchen. So fand er in Freisingen ein Evangelienbuch des Otfried von Weissenburg und in Murbach die verschollene «Römische Geschichte» des Vellejus Paterculus, die er 1520 in Basel bei Froben herausgab.

Beim gleichen Froben veröffentlichte er auch das gesamte Werk des Erasmus von Rotterdam (1540) und seine eigene Schrift «Rerum germanicarum libri III » (drei Bücher zur deutschen Geschichte), aufgrund deren Schoepflin ihn als den ersten elsässischen Geschichtswissenschaftler bezeichnete.

Rhenanus legte sich im Lauf seines Lebens eine umfangreiche Bibliothek zu, die er einige Tage vor seinem Tod seiner Vaterstadt vermachte.

Die kostbare Sammlung, heute in der Schlettstadter Humanistenbibliothek aufbewahrt, umfasst ungefähr 670 in Leder gebundene Bände, wobei einzelne davon zehn bis fünfzehn verschiedene Werke enthalten (Aristoteles, Plato, Aristophanes, die Kirchenväter).