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Das Elsass / Prominente Jacob Wimpfeling

 

 

 

 

Prominenet Bürger aus dem Elsass; Jacob Wimpfeling

 

Jacob Wimpfeling (ungefähr 1450-1528 )

Jacob Wimpfeling gilt als der Vater des Humanismus im Elsass. Geboren 1450, studierte er zuerst an der Freiburger Universität, wo zu jener Zeit Geiler von Kaysersberg Professor war.

Von 1479 an Dekan, von 1481 an Rektor an der Heidelberger Universität, riet Wimpfeling den Lehrern, die grossen Autoren der Antike zu studieren, statt sich immer nur mit scholastischen Spitzfindigkeiten in den Haaren zu liegen.

Sein kleines Theaterstück «Stylpho» mit moralisierender Tendenz wurde 1480 in Heidelberg aufgeführt.

Im Vorwort zum Traktat «De restitutione usurarum» des Bologneser Franziskaners Francisco de Platea formulierte er um 1489 recht kritische Gedanken.

Wimpfeling wandte sich gegen die Prinzen, die zu viele Steuern verlangten, gegen Geistliche, die mit zweifelhaften Reliquien Handel trieben, gegen Richter, die das Recht verkauften.

Mit solcher Kritik erscheint er uns heute als ein Vorläufer des Sebastian Brant. Wie für die meisten Humanisten stand für Wimpfeling die Erziehung der Jugend als Hauptaufgabe im Vordergrund, denn sie forme die Gesellschaft von morgen, auf der die Grösse der Nation beruhe.

Diese Grösse, behauptete er, fusse nicht nur auf militärischen Grosstaten, sondern im wesentlichen auf Leistungen im Bereich der Künste.

Wimpfeling war verärgert über die Basler, weil sie das Heilige Römische Reich verlassen hatten, und richtete bissige Attacken gegen die Eidgenossen, was in Basel wenig geschätzt wurde.

Als er sich 1505 in Freiburg befand, wurde ihm daher empfohlen, sich in Sicherheit zu bringen, denn die Basler verlangten seinen Kopf. In späteren Jahren wechselte er in das Lager der Humanisten, die in den heidnischen Autoren eine Gefahr für das Christentum sahen.

Seinen früheren Überzeugungen blieb der von Bauern abstammende Wimpfeling aber treu, als er um 1517, einige Jahre vor dem Bauernkrieg, ein Traktat über das schwere Los der Bauern schrieb, denen der Adel und die Geistlichen zu viele Steuern auferlegten.

Wiewohl er zuerst der Reformation Sympathie entgegenbrachte, distanzierte er sich von ihr, als er merkte, dass Luther neben den Missständen auch die Dogmen und den Kult angriff.