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Das Elsass / Prominente Jakob Balde

 

 

 

 

Prominenet Bürger aus dem Elsass; Jakob Balde

 

Jakob Balde (1603-1668)

Seine neulateinischen Gedichte machten Jakob Balde zu einem der bedeutendsten Dichter des Barockzeitalters.

Geboren wurde er 1603 in Ensisheim, der damaligen Hauptstadt der vorderösterreichischen Besitzungen. Nach Schuljahren im habsburgischen Belfort und in Ensisheim studierte er 1620 an der neuen Jesuitenschule in Molsheim.

Bei Beginn des Dreißigjährigen Krieges verliess er die Heimat und begab sich an die Universität von Ingolstadt (Bayern). Hier soll der junge Student während einer Maiennacht unter dem Fenster seiner Angebeteten, einer hübschen Bäckerstochter, sehnsuchtsvolle Lieder gesungen haben.

Nach langen Stunden vergeblichen Singens hörte er vom nahen Franziskanerkloster den Gesang der Morgenandacht. Da zerschlug er seine Laute auf dem Straßenpflaster und meldete sich als Novize im Jesuitenhaus.

1635 erhielt Balde eine Professur für Rhetorik in Ingolstadt, wo er 1637 seine Tragödie «Jephtias» aufführen ließ. Von 1638 an war er Hofprediger in München und wurde bald auch zum bayrischen Hofgeschichtsschreiber ernannt.

Seine historischen Arbeiten wurden von Leibniz gelobt. Balde schrieb vornehmlich Lyrik, Epen und Satiren, wobei er sich der lateinischen Sprache bediente, wie dies damals in katholischen Gelehrtenkreisen üblich war.

Seine satirische Ader erinnert an H. M. Moscherosch. Die Wurzel allen Übels, schrieb er, liege in der Erziehung. Die Eltern seien den Kindern schlechte Vorbilder. Die Jugend werde verweichlicht und habe keine Freude mehr an der Arbeit.

Die Mädchen stünden nur vor dem Spiegel und würden schon früh vom «süssen Becher der Liebe» trinken. Dazu würden viele Zeitgenossen an «Fressucht» leiden.

Das Essen wäre zu üppig und bestünde aus zu vielen Gängen. «Der neunte Teil hätte mir genügt», schrieb Balde, der aber einen guten Tropfen Wein zu schätzen wusste.

Als Lyriker besang Balde die Schönheiten seiner Heimat. Als Satiriker wies er auf die Gefahr der Zerstörung dieser Heimat hin. Goethes Freund Herder, der sowohl die Kunst als auch das patriotische Engagement Baldes schätzte, machte sich sehr verdient um die Verbreitung der Werke dieses elsässischen Dichters.