Midi Pyrenees - Renaissance
Blaue Farbe aus Pastel
Unvergleichliches Blau, gewonnen aus den Farbpigmenten des Pastel. Im
„Atelier Bleu de Lectoure" (Gers) wird glorreiche Vergangenheit lebendig.
Blau, die Farbe der Renaissance
Das heitere Zeitalter der Renaissance manifestiert sich in Midi-Pyrenäen mit einer überraschend großen Zahl prächtiger Patrizierhäuser.
Einen Großteil seiner großartigen Architektur verdankt Toulouse reichen Händlern, die bis Ende des 16. Jhs. ihren Wohlstand mit dem Pastelhandel machten. Die gelbe Waidpflanze, auch Pastel genannt, ist der Grundstoff für eine besonders haltbare, blaue Farbe.
Waid wurde im Dreieck Albi-Toulouse-Carcasonne angebaut und verarbeitet und sorgte einst für einen schier unermesslichen Reichtum. Hier entstand der Mythos des „Pays de Cocagne", eines Schlaraffenlandes.
Die zerstampften Blätter des Pastel wurden getrocknet und zu „Cocagne" genannten Kugeln geformt. Die Erinnerung an die weiten Felder mit dem Gelb eines van Gogh ist im Lauragais ebenso lebendig wie im Schloßmuseum von Magrin im Tarn, wo die mühsame Verarbeitung zum Farbstoff nachvollzogen werden kann.
Und im zu besichtigenden Atelier „Bleu de Lectoure" im Gers wird erneut das unvergleichliche Blau aus der Pastelpflanze gewonnen. Reiche Toulouser Pastelhändler stellten ihren Wohlstand mit dem Bau von Türmchen gezierten Patrizierhäuser zur Schau.
Ihnen verdankt die Stadt über 70 Prachtbauten, deren schöne Innenhöfe heute meist zugänglich sind. Die „Hotel" genannten Patriziergebäude Assezat, Bernuy, du Vieux Raisin, Pierre, May oder Astorg .... sind aus jenen typischen Backsteinen errichtet, die Toulouse den Titel „Rosa Stadt" verleihen.
Je nach Sonneneinstrahlung reicht die Farbpalette von korallen- über purpur- bis blutrot. Nicht weniger farbig ist auch das typisch Toulouser Ambiente, eine reizvolle Mischung von Nonchalance und quirliger Lebensfreude.
Toulouse und Lauragais
Die Architektur vieler Patrizierhäuser im Herzen von Toulouse verraten die Liebe bedeutender Familien in der Renaissance zur italienischm Kultur.
Heute ist im Hotel d'Assezat die umfangreiche Kunstsammlung Bemberg mit Malereien und Kunstgegenständen von der Renaissance bis in die Gegenwart untergebracht.
|