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Provence Cote d'Azur - Beschreibung

 

 

 

 

»Von jeher war die Provence allen Völkern ein Reiseziel und Gastland, von dem sich viele nicht mehr losreißen konnten.

Die Griechen, Spanier, Italiener ... zogen die aromatischen Feigen aus Frejus denen aus Ionien oder Tuskulum vor«, schrieb Michelet.

Die Provence ist ein Schmelztiegel, in dem sich alle mediterranen Völker vermischt haben und sie hat über die Jahrhunderte hinweg von deren Verschiedenartigkeit gelebt.

Außerdem ist sie durch ihre Geschichte, Geografie, durch ihre Oberflächenbeschaffenheit, die Vegetation und ihre Bauwerke viel komplexer, als man es sich im Allgemeinen vorstellt.

Die Provence ist zuerst einmal ein Feuerwerk an Farben: das Weiß der Steine, der Häuser und der Garrigues (Landschaften mit bestimmter Strauchformation in den Mittelmeerländem), das Rot der Dachziegel, das Blau des Himmels, das Silber der Olivenhaine, das Gelb der Mimosen und das Lila des Lavendel.

Dazu kommen die Aromen der Blumen, die von den Parfümherstellern aus Grasse in Düfte verwandelt werden, und der Kräuter, die der südländischen Küche ihre Würze verleihen: Thymian (hier Fangoule genannt) oder Rosmarin.

Die Provence weckt den Gedanken an sonnenbeschienene Hügel, an Dörfer, über denen der Gesang der Grillen liegt, und an den Akzent, mit dem die Figuren Pagnols sprechen.

Aber die Provence ist auch eine Welt der Gebirge, der Alpen, und eines sagenumwobenen Meeres, des von Stränden und kleinen Buchten gesäumten Mittelmeeres, und der ausgedehnten Weiten der Camargue.

Hier bieten die kleinen Bauern- und Landhäuser, die aus Bruchstein oder aus ockerfarbenem Putz bestehen und von römischen Dachziegeln gekrönt sind, den Angriffen der Sonne und des Mistrals nur kleine Öffnungen.

Auch durch die Zypressenhecken, die man von Zeit zu Zeit sieht, versucht man, den Wind abzuschwächen. Dieser wird ab dem Zeitpunkt, da er die Grenze des Languedoc überschreitet, »Tramontana« genannt.

Trotz ihrer Verschiedenheit besitzen die provenzalischen Landschaften eine gemeinsame Seele, die vom Klima und den Menschen des Mittelmeeres geprägt ist.

Der Hof der provenzalischen Grafen, im 15. Jahrhundert besonders der des Königs Rene, war geprägt von Vornehmheit.

Aix en Provence hat seine Rolle als provenzalische Hauptstadt der schönen Herrenhäuser beibehalten; sie säumen die Straßen und Plätze, die man zufällig von einer Promenade aus entdeckt.

Mirabeau war Abgeordneter der »Stadt der tausend Brunnen«, dem Geburtsort von Vauvenargue und Paul Cezanne, der hier seine Jugend verbrachte.

Am College d‘Aix nahm er sich Emile Zolas, eines Neuankömmlings, an. Es folgten eine lange Freundschaft und ein Briefkontakt.

Cezanne bereiste oft die Ufer des Arc und die Montagne Sainte Victoire. Die Bilder dieser Periode verdanken ihre wirklichkeitstreuen ockerroten Farbtöne der Erde, die er dem Hügel entnahm, um sie mit seinen Farben zu mischen.

Im Westen, hinter Marseille und dem Etang de Berre, breiten sich das Rhone-Delta und die Ebene der Camargue aus, die aus den Anschwemmungen des Flusses entstanden ist.

Die Camargue — das Gebiet der berittenen Viehhirten, der Stier- und der Pferdeherden — bietet eine erstaunliche Flora und Fauna. Jedes Jahr im Mai zieht die Pilgerstätte Saintes-Maries-de-la-Mer große Menschenmengen an, darunter auch viele Zigeuner, die ihrer Schutzpatronin Sara die Ehre erweisen möchten.

Begleitet von Marie Jacobäa und Maria Salome soll Sara an diesem Ufer gestrandet sein. Bei den Prozessionen trägt man noch heute die traditionellen Trachten aus Arles, der Stadt an den Pforten der Camargue.

Weiter im Osten erhebt sich die Gebirgskette der Alpilles mit ihren kahlen Bergspitzen und den weißen, mit Pinien übersäten Kalksteinhängen.

Hinter Fontvieille und der Mühle von Daudet befindet sich auf einem Felsvorsprung Les-Baux-de-Provence. Das heute fast verlassene Dorf hat sich im Schatten einer gewaltigen Festung gebildet.

Der Ort, der seit der Jungsteinzeit bewohnt ist, war schon eine Festung, bevor eine mächtige provenzalische Familie hier im Mittelalter eine Zitadelle errichtete.

Die Herren von Les Baux weiteten ihre Herrschaft im 11. Jahrhundert auf Dutzende von Städten aus. Ihr Ehrgeiz bescherte den Dorfbewohnem ein bewegtes Leben, das bis zum 15. Jahrhundert von Schlachten und Belagerungen geprägt war.

Dann fiel Les Baux in die Hände König Renes, der hier ein »Liebesnest« errichtete. Nachdem die Provence in den Besitz des Königs von Frankreich übergegangen war, brachen für das Dorf endlich friedliche Zeiten an.

Hinter Beaucaire und Tarascon, zwei Namen, die an die Erzählungen Daudets erinnern, erreicht man Avignon, das der Autor in seinem Werk Briefe aus meinen Mühle beschreibt. »Wer nicht das Avignon der Zeit der Päpste gesehen hat, hat nichts gesehen.

Es waren das Tick- Tack der Spitzenklöppler, die kleinen Hämmer der Kännchenziselierer, die Saiteninstrumente, die man bei den Geigenbauern stimmte, die Gesänge der Kettschärer: Von oben erklingt das Geläut der Glocken, und man hört stets das Trommeln einiger Tamburine, das von unten aus Richtung der Brücke erklingt.«

Im Norden des Comtat Venaissin laden die kleinen Gassen von Seguret, nahe Les-Dentelles-de-Montmirail, zu schönen Spaziergängen zwischen den alten Häusern und Brunnen ein, wie auch der Ort Malaucene mit seiner alten Kirche, der sich am Fuße des Berges Ventoux befindet.

Der Ventoux, ein Kreideberg, über den der Mistral fegt, galt in der Antike als Kultstätte, die dem Gott des Windes gewidmet war.

Auch Petrarca wurde von der kargen Schönheit des Ortes verzaubert, und er machte sich daran, den 2000 Meter hohen Berg zu besteigen.

Im 19. Jahrhundert verbrachte der Insektenforscher Fabre sein ganzes Leben damit, die besonders vielfältige Pflanzenwelt des Berges Ventoux zu erforschen.

Vom Gipfel aus hat man einen ergreifenden Rundblick. Im Wechsel der Jahreszeiten hat das Leben in der Umgebung des Bergs seit Jahrhunderten denselben Ablauf: Der Almauftrieb der Schafe im Frühjahr, die blau-violetten Reihen der Lavendelfelder im Sommer, die Weinlesen an den Hängen des Berges Ventoux im Herbst und die Olivenernte im Winter.

Die Häuser aus ockerfarbenem Stein der Dörfer Brantes, Bedoin und Flassan, ihre Kirchtürme und ihre kleinen, schattigen Plätze liegen auf den Vorläufern des Bergs.

Nördlich des Plateaus von Albion befindet sich Montbrun-les-Bains, das alle typischen Merkmale eines provenzalischen Dorfes aufweist, obwohl es zur Drome gehört.

Vom Gipfel eines Hügels aus, der von den Ruinen eines Schlosses überragt wird, erstrecken sich die Häuser des Dorfes terrassenförmig bis in die mit Zypressen bewachsene Ebene.

Im 16. Jahrhundert war der Herr von Montbrun ein überzeugter Protestant, der hingerichtet wurde, da er nach der Bartholomäusnacht an den Katholiken Vergeltung geübt hatte. Heute ist Montbrun eine grüne Oase inmitten dieser kargen Region.

Im Luberon, einer Mischung aus Wald und steinigem Boden, gibt es viele Dörfer, die auf einem Felsvorsprung liegen und in einer Landschaft entstanden sind, in der Kiefern, Zedern und Olivenbäume neben dem Thymian, Lavendel und Rosmarin der Gannigues wachsen.

Durch den leicht rosafarbenen Stein der Häuser, die kurvenreichen Straßen mit ihren gewölbten Durchgängen und durch die Düfte entfaltet sich hier zwischen Sonne und Schatten der ganze Charme der Provence.

Das gilt auch für die Orte Oppede-le-Vieux, Lourmann, Ansouis und Lacoste, wo der Marquis de Sade als Schlossherr lebte.

In Menerbes, das sich der Länge nach auf einem Felsvorsprung erstreckt, umgeben schöne Häuser und einige wundervolle Hotels eine Zitadelle, die zur Zeit der Religionskriege sehr umkämpft war.

Von der alten Kirche aus hat man einen Blick auf Gordes, das am Rand der Ebene des Vaucluse liegt. Das um ein mittelalterliches Schloss herum gebaute Gordes krönt eine Felsklippe.

Dieses im 16. Jahrhundert umgebaute Schloss inspirierte schon den Maler Victor de Vasarely, einen der Begründer der OP-Art.

Seit den 1960-er Jahren werden die Säle des Schlosses als Museum genutzt, das seinem Werk gewidmet ist. Vom Rundweg aus, der als Überrest der alten Mauer geblieben ist, hat man einen Panoramablick über die Ebene, die sich am Fuße des Dorfes erstreckt. Er reicht von Apt bis Cavaillon und auf den Berg Ventoux.

Früher war die Stadt von Seidenraupenzüchtem und Webern bevölkert, während man in der Umgebung Oliven und Färberröte anpflanzte.

Etwas weiter südlich liegt das Dorf der Bories. Die kleinen runden, kegelförmigen, rechteckigen oder quadratischen Häuschen aus Trockenmauerwerk dienten je nach Epoche als Zufluchtsort in Zeiten der Unruhe, als Herberge für vorbeiziehende Hirten oder als Schuppen.

Sie sind im gesamten Süden Frankreichs verbreitet, vor allem im Luberon. Das Besondere der Bories von Gordes aber besteht darin, dass sie wie ein großer Bauernhof wirken.

Innerhalb eines geschlossenen Hofes hat jede Borie eine ganz bestimmte Funktion: Wohnhaus, Brot-Backofen oder Nebengebäude.

Einige Kilometer entfernt befindet sich ein Meisterwerk der Kunst der Zisterzienser, die Abtei von Senaque. Petrarea lebte lange Zeit in der Nähe eines weiteren Wunderwerks, dieses jedoch von natürlicher Art: die Quelle der Fontaine-de-Vaucluse.

Die Fassaden von Roussillon, etwas weiter im Osten, schmücken sich mit der gesamten Ocker-Farbpalette von Gelb bis Rot. Die Produkte der umliegenden Steinbrüche werden in großem Umfang auch in andere Regionen exportiert.

Das winzige Dorf Lurs, das sich zwischen dem Tal der Durance und dem kargen Lure-Gebirge befindet, diente früher dem Bischof von Sisteron als Sommerresidenz.

Damals war die Stadt durch die Handwerker und Hirten stark belebt. Heute findet jeden Sommer eine internationale Veranstaltung für grafische Künste in den schönen, mit Erkern ausgestatteten Häusern und auf den kleinen, schattigen Plätzen von Lurs statt.

Die Romane des in Manosque geborenen Autors Giono sind geprägt von den wilden Landschaften, die den Ort umgeben: Kalksteinfelsen, auf denen Olivenbäume, Thymian und Lavendel wachsen.

Auf sie brennt die Sonne nieder, und sie werden ständig vom Mistral umtost.

Moustiers-Sainte-Marie war im 18. Jahrhundert sehr bekannt für seine Steingutfabnken. In einer wunderbaren in ein Museum umgewandelten Krypta kann man alte Räume bewundern oder die kleinen Läden und Werkstätten besuchen, in denen die Tradition fortlebt.

Oberhalb von Moustiers, das im 5. Jahrhundert von einer Kolonie von Mönchen gegründet wurde, liegt die Kapelle Notre-Dame-de-Beauvoir, die auf dem das Dorf überragenden Felsen errichtet wurde.

Der Felsen wird durch das Flussbett eines Stromes in zwei Teile geteilt: Man sagt, ein Ritter habe bei seiner Rückkehr aus dem Heiligen Land eine mit einem Stern geschmückte Kette als Dank von einem Ufer zum anderen gespannt.

Brücken, die über den das Dorf durchquerenden Fluss führen, enge Straßen und gewölbte Durchgänge, mit Kalk verputzte Fassaden, eine Kirche mit Glockenturm, der mit zweigeteilten Fenstern versehen ist — Moustiers besitzt alle Attraktionen eines verwinkelten Dorfes.

Nachdem sie im 19. Jahrhundert der Aristokratie als Winterresidenz diente, ist die Cote d‘Azur Mitte des 20. Jahrhunderts mit umstrittenen Bauwerken übersät worden. Man musste Platz schaffen für die Touristen, die in Massen kamen, um die »Große Blaue« zu genießen.

Aber glücklicherweise haben die Dörfer, Häfen und Strände der Cote d‘Azur vor allem im Hinterland, ihren Charme behalten.

Von der Steilküstenstraße des Maures aus kann man Le Lavandou entdecken, den kleinen Hafen mit blumigem Namen, den schönen Strand von Pampelonne in der Nähe von Ramatuelle, oder Saint-Tropez, das nach Colette und Cocteau in den 1950-er Jahren zum Treffpunkt der Filmstars wurde und seitdem »Saint-Trop‘« genannt wird.

Eine weitere kurvenreiche Küstenstraße zieht sich zwischen Saint-Raphael und Cannes durch das Esterel-Massiv.

Pinienwälder wachsen an den Hängen des zerklüfteten, wenn auch nicht sehr hohen Gebirges, das in Landzungen und Felsbuchten in das Meer übergeht.

In der Umgebung von Juan-les-Pins und Antibes haben die vom Duft der Mimosen erfüllten Städte und Dörfer auf den Hügeln eine Vielzahl von Malern aufgenommen.

In Antibes kann man im Picasso-Museum die Werke, die der Künstler in der Region malte, und die Keramiken, die er in Vallauris schuf, bewundern.

Im Fotografie-Museum in Mougins, wo er ebenfalls gelebt hat, findet man zahlreiche Porträts von Picasso und von den Besuchern, die er empfing.

Die Werke Renoirs sind in Cagnessur-Mer auf dem Landgut, wo der Maler seinen Lebensabend verbrachte, ausgestellt.

Das in der Nähe von Vence gelegene Saint-Paul ist berühmt für sein Museum für moderne Kunst, die Maeght-Stiftung, die sich in einem rosa- weißen Gebäude auf dem Gadettes-Hügel befindet.

Im Dorf galt der Gasthof La Colombe d‘Or seit den 1920- er Jahren als Treffpunkt der Künstler: Signac, Soutine, Chagall und viele andere verkehrten hier.

Etwas weiter im Hinterland befindet sich Seillans. Max Ernst, der von den abschüssigen, gepflasterten Gässchen des Ortes verzaubert war, hielt sich hier auf und malte.

Hier findet man den Charme der Klippendörfer, wie beispielsweise Gattieres oder das etwas weiter im Osten liegende Gourdon, das ein wahres Adlernest nahe der Schluchten des Loup ist.

In Tourrette-sur-Loup, zwischen Grasse und Vence, hat man sich auf den Anbau von Veilchen spezialisiert.

Im Hinterland von Nizza gibt es viele weitere erstaunliche Dörfer, wie beispielsweise Coaraze.

Hier gibt es einen Platz mit Sonnenuhren, die verschiedene Künstler, unter anderem Cocteau, entworfen haben.

Luceram mit seinen steilen Treppen und den schattigen Gässchen mit erfrischenden Brunnen wurde in großer Höhe errichtet.

Um auf dem kleinen Felsen, der dem Dorf als Sockel dient, Platz zu gewinnen, hat man über den Straßen in Höhe der ersten Etage Räume geschaffen, die so genannten pontis.

Das an der Bevera gelegene Sospel, Peille, ein mittelalterliches Dorf, das am Hang eines Hügels gebaut ist, Peillon, wo sich zwischen den Häusern die Kapelle Penitents blancs mit ihren schönen Fresken aus dem 15. Jahrhundert erhebt, das am Fuße eines rosafarbenen Kalksteinfelsen gelegene Salnte-Agnes — obwohl sie so nah an der Küste liegen, sind diese Dörfer noch von den Schäden, die der Tourismus anrichtet, verschont geblieben.

Weiter landeinwärts, in Richtung Italien, erhebt sich das Mercantour-Massiv mit seinen über 2.000 Meter hohen Gipfeln.

In einem Nationalpark findet man eine Bergwelt mit Tälern, Seen und Gebirgsbächen und einer besonders artenreichen Flora und Fauna.

Das Merveilles- Tal in der Umgebung des Berges Bego birgt zahlreiche Felsgravierungen, von denen die ältesten aus der Bronzezeit stammen.

Im Norden befindet sich im Gebiet Queyras Saint-Wran, das höchst gelegene Dorf Europas.

Die Umgebung von Saint-Wran, die im Sommer ein Wandergebiet ist, verwandelt sich im Winter in Skipisten.