Rocamadour
 
 
 
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Der Wallfahrtsort Rocamadour

 

 

 

 

 

Die in ganz Europa verbreitete Kunde von den Wundern der Heiligen Jungfrau von Rocamadour, die von 1140 bis 1172 im "Buch der Wunder" festgehalten wurden, löste im 12. Jh. ein regelrechtes Wallfahrtsfieber aus, so dass Rocamadour bald mit den großen Wallfahrtsorten der Christenheit, d.h. Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela, konkurrieren konnte.

Prinzen und Könige, vom Geruch der Heiligkeit umgebene Geistliche, Päpste und Mönche, aber auch einfache Bürger und Adelige - alle wollten sie sich des Schutzes der Heiligen Jungfrau versichern, deren Barmherzigkeit und Gnade sie frohlockend begrüßten.

Man muss sich einmal die gewaltige Menge Menschen vorstellen, die bekleidet mit einer langen Kutte und einem breitrandigen Hut, den Brotbeutel und den Pilgerstab in der Hand, mühsam, einige gar auf Knien, die Stufen der großen Treppe von Rocamadour erklommen, um schließlich zu den heiligen Stätten zu gelangen.

Flehentlich psalmodierte Bitten, das Tragen von Ketten und das Gebet am Fuße der schwarzen Madonna sollten die Seele des reuigen Sünders läutern.

Als Andenken nahm er dann die "Sportelle", eine Bronzemedaille mit dem Bildnis der Heiligen Jungfrau von Rocamadour heim.

Doch die geistlichen Würdenträger erlegten schlechten Christen die Wallfahrt nach Rocamadour oft auch als Strafe auf, so dass aus dieser Kultstätte paradoxerweise ein Sammelplatz für Bösewichte, die sich aller möglichen Schandtaten schuldig gemacht hatten, wurde.

Gezwungenermaßen, jedoch mit kaum aufrichtigerer Gesinnung fanden sie sich also an den Jubeljahren, wenn das Fronleichnamsfest auf den Tag des heiligen Johannes des Täufers fiel, hier ein, um den von der Kirche nur zu dieser Gelegenheit erteilten allgemeinen Ablass zu erhalten.

pilgerstaetten/Rocamadour