Das Dorf Saint-Michel-en-I'Herm, einst Insel im Golf von Pictons, liegt heute im Herzen der Marsch von Poitou und ist bekannt durch seine alte Abtei.
Die Mönche von Noirmoutier ließen sich, im 7. Jh., an diesem unbewohnten Ort ("in eremo" : in der Wüste, daher sein Name!) nieder.
Und zwar wie es Ansoald, Erzbischof von Poitiers und Freund von Philibert, gewünscht hatte.
Während mehr als 8 Jahrhunderten wird die Abtei durch Invasion und Zerstörung in den verschiedenen Kriegen erschüttert.
Als erstes bemächtigten sich 877 die Normannen der Insel.
Die Mönche hatten gerade erst Saint Michel zurück gewonnen, als ein Brand, 1048, die neuen Gebäude verwüstete.
Wiederaufgebaut, spielte die Abtei vom 12. bis 16. Jh. eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der Gegend.
Die Geistlichen hatten maßgeblichen Anteil an der Austrocknung der Sümpfe und dem "Kanal der 5 Äbte".
Schließlich folgten die Religionskriege: 1569 stürmten die Protestanten von La Rochelle die Abtei, metzelten mehrere hundert Katholiken nieder, die sich dorthin geflüchtet hatten, und plünderten ihre Schätze.
Im 17. Jh. von Leduc (genamit Toscane) für die Benediktiner von Saint-Maure wieder aufgebaut, findet sie doch nicht zu ihrer Größe aus früheren Zeiten zurück.
Ihrer ursprünglichen Bestimmung beraubt, wird sie während der Revolution als nationales Allgemeingut verkauft, ebenso wie das zur Abtei gehörige Schloss, in klassischen Stil (1685), das fast unverrändert erhalten geblieben ist.
Zu besichtigen sind auch die "BasseEglise" (= niedrige Kirche) von Anfang des 11. Jt. und der Kapitelsaal aus dem 12. (mit einem Gewölbe aus dem 15. und historischen Kapitelen an der Frontseite), die das Grabmal des Abtes Azo beherbergt, der 1048 starb.
Die Wärmstube, deren Bögen im letzten Jahrhundert hochgezogen wurden, ist ein Saal aus dem 13. Jahrhundert, mit zwei Emporen.
Im neuen Kloster kann man den 30 m langen Speisesaal von Ende des 17. Jh. besichtigen, der einst mit gotischem Gewölbe versehen war.
Man beachte das Wasserbecken und den Stuhl für den Vorleser !