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Prominente in Saint Tropez - Anouschka Renzi

 

 

 

 

 

St. Tropez, mon amour

Einen Frühling ohne Besuch an der Côte d'Azur konnte sich Anouschka Renzi nicht vorstellen.

Nirgends war ich in meinem Leben glücklicher als in St. Tropez. Meine Eltern kauften sich ein Haus zwischen Pinienbäumen, hoch auf einem Hügel über dem Dorf gelegen. Da war ich drei Jahre alt und St. Tropez noch ein kleines, verträumtes Fischernest.

Noch bevor es zum internationalen Jet-Set-Mekka aufstieg, ging ich dort in den Kindergarten und zwei Jahre in die Schule. Das Haus meiner Eltern gibt es immer noch, und so komme ich seit den glücklichen Kindertagen jedes Jahr wieder hierher. Ich liebe die Farben, die Gerüche, die Weinfelder, den milden Wind. Rotgelb die Erde, grün und tiefblau das Meer.

Schon Anfang des letzten Jahrhunderts wirkte St. Tropez wie ein Magnet auf die Pariser Künstler-Elite: Berühmte Sänger, Schauspieler, Maler und Schriftsteller erholten sich hier, darunter Edith Piaf, Colette, Picasso, Jean-Paul Sartre und Jean Genet.

St. Tropez liegt auf einer Halbinsel, überragt von einer alten Burg: "La Citadelle". Im Park um die verwitterte Burg herum leben Pfauen, deren Geschrei noch nachts zu hören ist - schaurig schön. Überhaupt besitzt das Dorf magische Kräfte, die einen nachts wild träumen lassen.

Zugegeben, der Ortseingang mag so manchen abschrecken: Er ist verbaut und über die Zufahrtsstraße wälzt sich meist ein Stau.

Souvernir-Shops und Imbissbuden en masse sind sicher auch kein schöner Anblick. Doch ist diese erste Hürde überwunden, entdeckt man ein sehr authentisch gebliebenes kleines Städtchen. Wenn möglich, sollten Sie die Monate Juli und August meiden.

Denn dann schieben sich Touristenmassen durch die engen Gassen - bis zu 150 000 Gäste sind in der Hochsaison hier. Erst im Winter und Frühjahr wird einem klar, wie magisch dieser Ort eigentlich ist. Dann ist es ruhig, und man begegnet überwiegend "Ureinwohnern" (die Stadt hat um die 10.000 Einwohner) sowie ein paar Alt-Hippies, Öko-Freaks und Aussteigern.

Ich persönlich finde den Mai am schönsten. Im Frühling genieße ich die mediterrane Natur intensiver als zu jeder anderen Jahreszeit: die uralten Pinien, Zypressen und Korkeichen, die leuchtend gelb blühenden Mimosenbäume, den betörenden Duft von wildem Thymian.

Es ist die Ruhe und Beschaulichkeit, die ich an St. Tropez so mag: Enge Gassen mit Balkonen, auf denen Wäsche im Wind flattert, Kirchen, bunte Märkte. Vor den Häusern spielende Kinder und alte Damen mit Klöppelarbeiten, auf dem "Place des Lyces des Arts" ihre Männer, die Boules spielen und Pastis, Anisschnaps, trinken.

Dienstags und samstags zwischen acht und 13 Uhr ist Markttag - für mich ein absolutes Muss! Ich komme her, um Blumen, Obst, Oliven, Kräuter und frisch gebackenes Brot zu kaufen.

Doch am meisten interessieren mich Gesichter, die Geschichten erzählen; es macht Spaß, die vielen unkonventionellen, versponnenen Typen zu beobachten, die Touristen ihre handgearbeiteten Waren anbieten. Gleich neben dem Marktplatz liegt mein Lieblingsrestaurant, das "Café des Arts": Man muss durch die uralte Küche gehen, um in den gemütlichen Speiseraum mit Kamin zu kommen.

Der Hafen von St. Tropez wirkt in seinen Pastelltönen auf mich so romantisch wie ein Gemälde von Henri Matisse. Wer einmal genüsslich die vielzitierten Paradiesvögel (und solche, die es gerne wären) betrachten möchte, braucht nur ab 18 Uhr im Café "Senequier" Platz zu nehmen: Dann sieht man sie vorbei flanieren, die Prominenten, die alternden Playboys mit ihren 16-jährigen Freundinnen, die Fotomodelle und Superreichen.

In St. Tropez wird gefeiert, bis es kracht. In der Strandbar "La Voile Rouge" beispielsweise ist Bodypainting angesagt, und man tanzt auf den Tischen oder sieht sich Transvestitenshows an. An "Aqua-Club" und "Les Jumeaux" schätze ich das schöne Ambiente und das hervorragende Essen.

Shopping in schicken Boutiquen: St. Tropez ist der ideale Ort dafür. Die besten Adressen sind "Gilles & Poppy", "Versace", "Sonia Rykiel", "Claude Montana" und "Thierry Mugler" - alle an der Place de la Garonne gelegen. Die schönsten Hotels am Ort liegen versteckt im "Parc de St. Tropez" oder im "Parc de la Moutre". Ein Tipp für Amateur-Paparazzi: Das Haus von Gunter Sachs - der nach wie vor in St. Tropez rauschende Feste feiert - kann man vom Strand "Tahiti" aus mit dem Fernglas besichtigen. Und das Anwesen von Brigitte Bardot ist von dort aus bequem mit dem Paddelboot zu erreichen!

Anouschka Renzi war Schauspielerin, wuchs in St. Tropez auf und wohnte in Berlin.