Gilbert Bécaud aus Toulon
Monsieur 100.000 Volt
Frankreich trauert um Gilbert Bécaud
19.12.2001 Der französische Chanson-Sänger und Komponist Gilbert Bécaud ist tot. Nach Angaben des Rundfunksenders RTL erlag er am Mittwoch in Paris seinem Krebsleiden.
Bécaud wurde 74 Jahre alt und starb auf seinem Hausboot in der französischen Hauptstadt. Politiker aller französischen Parteien reagierten mit Bestürzung auf den Tod des prominenten Sängers.

Der Franzose zählte in einer Reihe mit Yves Montand, Edith Piaf und Charles Aznavour zu den großen Chansonniers des 20. Jahrhunderts.
Staatspräsident Jacques Chirac würdigte Bécaud, der auch in Deutschland große Erfolge gefeiert hatte, als einen der begabtesten Botschafter des französischen Chansons mit einer der "mitreißendsten Stimmen unserer Zeit".

In seiner jahrzehntelangen Karriere schrieb und sang der Franzose über 400 Chansons, zu denen auch Welterfolge wie "L'important c'est la rose" und "Nathalie" zählen. Charakteristisch Bécauds Auftritte war nicht zuletzt auch sein großes Temperament, das ihm den Spitznamen "Monsieur 100.000 Volt" einbrachte.
Seit mehreren Jahren litt der Sänger an Krebs - seine letzte CD erschien im Jahre 1999 (Faut faire avec).

Die Karriere des Sängers, der mit bürgerlichen Namen François Gilbert Silly hieß und aus dem südfranzösischen Toulon stammte, begann in den 50er Jahren nachdem er von Edith Piaf entdeckt wurde. Der große Druchbruch gelang ihm mit seinen legendären Auftritten in der Pariser Konzerthalle "Olympia".
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