Allgemeines zu Villandry

Die D 16 führt am Fluß entlang nach Villandry, dem letzten Besichtigungspunkt in diesem Teil der Touraine.

Dieses Chateau, das 1532 als letztes Renaissance-Schloss im Loiretal gebaut wurde, ist ein vollendetes Beispiel für die Architektur des 16. Jahrhunderts.

Eigentlich liegt es am Ufer des Cher, kurz vor seiner Mündung in die Loire, und ist auf drei Seiten von Wasser umgeben. Das Schlossinnere kann besichtigt werden, aber es sind unzweifelhaft seine Gärten, die Villandry so berühmt gemacht haben.

Die Beliebtheit italienischer Gartenbaukunst ist in Frankreich auf den Einfluss der italienischen Renaissance zurückzuführen. Aus ihr entwickelte sich der streng geometrische Stil der französischen Gärten. Der Initiative des spanischen Arztes und Schlossbesitzers Dr. Joseph Carvallo verdanken wir es heute, dass am Anfang dieses Jahrhunderts das Schloss und seine Gärten im originalen Stil wiederhergestellt wurden.

Die Gärten sind in drei Terrassen angelegt.

In die erste ist ein Bassin eingelassen, das den Schlossgraben und die Fontänen mit Wasser versorgt. Auf der nächsten Ebene befinden sich die Jardins d' amour. Hier sind Blumenbeete als Symbole der Liebe von gestutzten Buchsbaum- und Eibenhecken herzförmig eingerahmt.

Schattige Spazierwege, Pergolen und Springbrunnen verbinden alle Teile miteinander.

Auf der untersten Ebene bilden verschiedene Gemüsearten rund ums Jahr ein wohldosiertes Farbenchaos. Rote Paprikaschoten kontrastieren mit goldenen Kürbissen, Rotkohl leuchtet lila; Spinat und Auberginen, Tomaten und Radieschen und hundert verschiedene Früchte sind zur optimalen Wirkung arrangiert. Ein traditioneller Gewürz ­und Kräutergarten erfüllt die Luft mit kräftigen aromatischen Düften.

Jedes Detail dieser Gärten bereitet helle Freude, und die blumenumrankten Lauben bieten Gelegenheit, die ganze Pracht in Ruhe aufzunehmen. Am besten jedoch lässt sich die Fülle der Eindrücke aus der Distanz erfassen, entweder von der obersten Terrasse oder vom Ausguck des Schlosses.