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Befahrbare Kanäle und Wasserstrassen in Südfrankreich

 

 

 

 

Der Canal Robine

Der 1776 fertig gestellte Kanal, auch La Nouvelle genannt, verläuft 37 km von Port la Robine am Midi zum Mittelmeer und war hauptsächlich als Abkürzung gedacht.

Auch wenn Sie nicht den ganzen Weg bis zur letzten Stadt, Port la Nouvelle, fahren, ist die 14 km lange Strecke zur Narbonne ein netter Umweg.

Nachdem man den Midi verlassen hat, verläuft der Robine über 5 km schnurgerade. Hinter der Ecluse St Cyr kommt ein Wendegebiet für Frachtkähne, und bei Salles d' Aude teilen Eisenbahnschienen den Kanal.

Nach der Ecluse du Gailousty fließt der Fluss Aude für eine kurze Strecke in den Kanal (Navigationsmarkierungen beachten!). Die Strömung ist tückisch, man muss ein Wehr und Fährenkabel umfahren, und nach heftigen Regenfällen kann der Kanal bis zur Ecluse de Moussoulens äußerst schwierig zu befahren sein.

Die Ecluse du Gua bringt uns in die Außenbezirke von Narbonne, der Kanal verläuft mitten durch die Stadt. Sie wurde als Narbo Martius etwa 600 v.Chr. gegründet und 118 v.Chr. kolonisiert.

Als wichtigste Stadt von Gallo Narbonnensis hatte sie einen geschäftigen Hafen; in einer nahe gelegenen Lagune und einem Nebenfluss des Aude lagen große Schiffe vor Anker. Zwei römische Kaiser wurden hier geboren, und Marcus Antonius war einst Gouverneur dieser Stadt.

Die Architektur wurde von Ausonius im 4. Jh. und von Sidonius Apollinaris im 5. Jh. gepriesen.

Von 413 bis 720 stand Narbonne unter westgotischer Herrschaft und wurde zwei Jahre von den Sarazenen belagert, bevor es schließlich eingenommen wurde. Pippin der Kurze, der nächste Belagerer, saß den Sarazenen stolze sieben Jahre vor der Tür.

Zwischen dieser Zeit und 1355, als der Schwarze Prinz abgewiesen wurde, befand sich die Stadt unter der Herrschaft zweier Grafen, des Comte d' Auvergne und des Comte de Toulouse.

Das Versanden der Häfen, die Auswirkungen von Kriegen und wechselnden politischen Allianzen ließen Narbonnes Glück schwinden. Man sieht heute wenig von seiner großen Vergangenheit, und doch strahlt die Stadt Charme aus und heißt den Besucher willkommen.

Die mit Platanen bewachsenen Ufer des Kanals und der Flüsse laden mit ihren kleinen Tischen und Bänken zum Ausruhen ein.

Die besten Anlegeplätze befinden sich entlang des Betonkais in Sichtweite der Kathedrale. Es gibt Vertäuringe, Wege und Stufen, und die Plätze sind gut zu erreichen; in einer Markthalle östlich des Kanals kann man sich mit frischer Ware eindecken.

Neben den öffentlichen Toiletten (nicht in der Nähe übernachten; ohrenbetäubender Lärm zu jeder Tages- und Nachtzeit!) gibt es zwischen dem Kanal und der Kathedrale ein Einkaufszentrum mit vielen Restaurants, in denen man den Corbieres, den Wein aus der Gegend, probieren kann.

Die Kathedrale von St Just ist weitgehend unvollendet; der Bau gleicht einer Festung, er wurde 1272 begonnen und im 18. und 19. Ih. ergänzt. Im Innern ist es kalt und düster. Das Chorgestühl und die Glasmalereien der Fenster verdienen jedoch Beachtung; im Museum der Schatzkammer ist religiöse Kunst ausgestellt mit Objekten ab dem 7. Jh.

Ein Stadtmuseum ist im ehemaligen Palast des Erzbischofs untergebracht und beinhaltet eine interessante Sammlung französischer Töpferware, Porzellan, Gemälde und anderer Antiquitäten aus der Gegend.

Das den gotischen Stil nachahmende Rathaus (Hotel de Ville) nebenan wurde von Viollet-le-Duc entworfen.

Die Durchfahrt der Hausbrücke, des Pont des Marchands, ist eine lustige Sache. Das ist ein "Tunnel" von weniger als 16 m Länge. Jedoch: Superboote mit mehr als 3 m Länge kommen nicht durch.

Lassen Sie auf keinen Fall die Abtei Fontfroide aus. Sie steht 15 km außerhalb der Stadt in einer Zypressenoase. Im 12. und 13. Jh. erlebte sie einen Höhepunkt unter den Zisterziensern.

Nach der Revolution verfiel sie, wurde nicht vor Anfang des 20. Jh. restauriert und befindet sich nun in Privatbesitz. Besondere Beachtung verdienen die modernen Glasmalereien der Fenster, die anmutigen Gebäude und die sorgfältig angelegten Gärten, die ihren Namen widerspiegeln, "kühler Brunnen".

Wenn man von Narbonne auf das Meer zufährt, geht die Landschaft von Weinbergen, Kornfeldern oder grasendem Vieh in ein Gebiet mit Marschseen und Schilf über, das an die Camargue erinnert.

Es gibt kleine Städte, aber sie liegen entfernt; der Kanal zieht seine einsame Bahn zwischen zwei riesigen Seen, dem Etang des Bages und dem Etang de l' Ayrolle. Er ist trotz seines festgelegten Verlaufs eng, und manchmal scheint es, als würde ihn das Schilf am Ufer ersticken.

Die letzte Schleuse vor Port la Nouvelle ist die Ecluse Ste Lude. Mit den vielen kleinen Booten im Hafen wird Fischfang betrieben. Einige große Ozeanfrachter laden Wein und andere Güter von den Kanallastkähnen ein. Hier gibt es Treibstoff und Wasser und auch Kräne, um einen Mast zu setzen.

Die Stadt bietet wenig Touristenattraktionen, aber in der Nähe liegen einige Strände und Erholungsgebiete. Bei Les Montilles, ein paar Meilen im Südwesten von Port la Nouvelle, ist sogar ein offizieller FKK-Strand.