Gewässer in Frankreich
 
 
 
Paris
Burgund
Tal der Loire
Alpen
Wandern
Bücher Fotos
Hotel
Ferienhaus
Mietwagen
Flüge
Pauschalreisen
Reisepartner
 
 
 

 

Befahrbare Kanäle und Wasserstrassen in Südfrankreich

 

 

 

 

Die Garonne

Die großen Bordeaux-Weinberge liegen nicht, wie ihre ländlichen Gegenstücke vom Midi, an den Ufern der Garonne. Während ihres 56 km langen Verlaufes von Castets nach Bordeaux ­schleusenfrei - liegen sie gewöhnlich versteckt zwischen den Hügeln, aber gelegentlich kann man schon einen von ihnen besuchen.

Wegen des Gezeitenwechsels kann die Fahrt nach Bordeaux schwierig sein. Sprechen Sie sich mit dem Schleusenwärter von Castets ab, der Ihnen günstige Zeiten für die Fahrt nach Bordeaux nennt.

Ebenfalls sehr wichtig sind Kanalmarkierungen wegen der sich ständig verschiebenden Sandbänke und Untiefen; sie müssen unbedingt beachtet werden.

Wegen der Gezeiten ist es auch ratsam, untertags zu fahren. Wenn Sie ohne Halt durchfahren und einige Stunden für Besichtigungen einplanen, ist die Fahrt in 12 Stunden zu machen. Es gibt wenig Anlegeplätze, aber mit ansteigendem Ferienverkehr ziehen einige Städte hier nach.

Langon, der erste nennenswerte Hafen nach dem Verlassen des Garonne-Seitenkanals, hat einen kürzlich eröffneten, großen Hafen für Vergnügungsboote.

Die ausgedehnten Weinberge von Sauternes liegen etwa 10 km weit weg; das Chateau Filhot bietet unter anderem Führungen und Weinproben an.

Noch mehr ?

Fahren Sie auf der Route D-126 die 5 km nach Roquetaillade, wo Sie eine gut erhaltene Festung, gebaut von Papst Clemens V., erwartet. Der Weg zurück nach Langon vollendet das Dreieck; in vielen Restaurants können Sie Hunger und Durst stillen.

Von der Garonne sieht man die Mauern und Türme des Chateau des Ducs d'Epernon (15. Jh.) in Cadillac.

Die Mauern (14. Jh.) der einstigen Festung schließen immer noch große Teile der Stadt ein. In La Porte de Mer (Tor zum Meer) erinnern Tafeln an die Überschwemmungen von 1770 und 1930.

Während der Revolution wurde das Schloss geplündert, später als Gefängnis benutzt. Die herrlich gearbeiteten Kamine verdienen besondere Beachtung. Die Stadt bietet eine Vielfalt an Restaurants, und es gibt Ponton-anlegeplätze zum Übernachten.

In Cambes gibt es Wasser, keinen Treibstoff. Vermeiden Sie während der Ebbe den Südkanal um die IIe de La Lande, das Boot steckt sonst fest bis zur nächsten Flut.

Etwas unterhalb sehen Sie einige Schlösser zwischen den Hügeln, alle in Privatbesitz.

Obwohl Bordeaux 100 km landeinwärts liegt, ist es ein wichtiger internationaler Seehafen, der große Schiffe aufnehmen kann. Diese Schiffe und die 400 m breite Garonne können Kleinbootschiffern Respekt einflößen.

Für Durchreisende gibt es zwei Anlegeplätze am linken Ufer bei Pont St Jean und dem Büro des Service de Navigation (sehr geeignet für Kurzaufenthalte) oder im gezeiten unabhängigen Schwimmbassin.

Dahin gelangt man durch eine Schleuse an der Südseite unterhalb des Pont de Pierre (19. Ih., 17 Bögen), aber vor der modernen Hängebrücke.

Bordeaux war von Anfang an ein wichtiger Hafen und Weinhandelsplatz. Die ersten Weine stammten allerdings vom Midi. Wein wurde um Bordeaux erst ab dem 1. Jh. angebaut; er gedeiht seitdem prächtig - unabhängig von der jeweiligen Regierung.

Von der römischen Besetzung ist außer dem Wein (und einigen Säulen und Toren im Palais Galien südwestlich der Place Gambetta) nichts geblieben.

Etwa um 400 n. Chr. kamen die Westgoten; das Mittelalter brachte die Sarazenen (um 730), die Wikinger (840­50) und eine bunte Palette anderer Besucher, die zunächst zu Macht und Einfluss kamen, dann wieder verschwanden.

Als Louis VII. Eleanor, die Tochter des Herzogs von Aquitanien, verstieß, sie jedoch ihre Mitgiftsländereien behalten durfte, kam für Bordeaux der große Durchbruch. Eleanor heiratete den künftigen König Heinrich II. von England, und so kam Westfrankreich zu England; das Gebiet reichte von den Pyrenäen nordwärts bis zum Ärmelkanal.

England hatte das Monopol im Weinexport und erzielte (zusammen mit Bordeaux) große Gewinne.

Frankreichs Sieg über die Engländer im Jahr 1453 hätte für Bordeaux fast den finanziellen Ruin gebracht: sein Hauptabsatzgebiet und seine Steuervorteile waren dahin.

Schließlich ging jedoch die französische Krone mit ihren Steuerforderungen wieder herunter, und Bordeaux kam erneut zu Wohlstand.

Die Religionskriege gingen fast spurlos an der Stadt vorbei, die wichtigste Neuerung im 17. Jh. war die Anlage des neuen Weinanbaugebietes Medoc.

Die Französische Revolution und Napoleons Misserfolge waren ausschlaggebend für einen Rückgang des Wohlstandes, der bis in den Zweiten Weltkrieg hineinreichte.

Aber heute kümmert das nicht mehr.

Bordeaux ist nun Frankreichs viertgrößte Stadt, sechstgrößter Hafen und der Exporteur der besten Weine der Welt. Im Norden der Stadt liegt ein sich immer weiter ausdehnendes Industriegebiet mit chemischen und anderen Fabriken, Trockendocks, Schiffswerften und Ölraffinerien.

Am südlichen Flussufer findet man eine Parade eleganter Häuser aus dem 18. Jh. An der Place de la Bourse sind die Börse, das Zollgebäude, ein Marinemuseum und der Brunnen der drei Grazien.

Die Esplanade des Quinconces (um 1820) ist mit ihren 11 Hektar der größte Platz Europas. Das Herz von Bordeaux, die Weinhändler, findet man entlang des Quai des Chartrons.

Wer die örtlichen Weinkeller besuchen will, sollte unbedingt in die Maison du Vin am Cours du 30 Juillet gehen; dort können auch private Besuche oder öffentliche Führungen in Weinschlösser der Gegend arrangiert werden.

Das 1780 erbaute Grand Theatre (großes Theater) an der Place de la Comedie macht mit seinen Ausmaßen (88 auf 44 m) seinem Namen alle Ehre; die neoklassizistische Fassade ist mit großen korinthischen Säulen besetzt.

Das Theater steht an der Ecke eines Strassendreiecks (Allees de Tourney, Cours Georges Clemenceau, Cours l'Intendence), das den Kern der klassischen Architektur des 18. Jh. von Bordeaux bildet.

Nördlich der Place de Tourney liegen der Jardin Public und das Musee d'Histoire Naturelle (Naturgeschichtliches Museum). An der letzten Ecke dieses Dreiecks sind die Place Gambetta und ein altes Stadttor, Porte de Dijeaux, das am Anfang einer Boutiquenstraße liegt.

Die Cathedrale de St Andre liegt gegenüber dem Rathaus; der Bau dieser Kirche wurde im 11. Jh. begonnen, ihre Dimensionen erreichen fast diejenigen von Notre Dame in Paris.

Sie hat jedoch keinen besonderen Baustil aufzuweisen, wohl wegen der langen Bauperiode und regelmäßiger Restaurationsarbeiten.

An der Porte Royale befindet sich ein dreifaches Tympanon mit dem letzten Abendmahl, der Himmelfahrt und dem Triumph Christi. Der Glockenturm aus dem 15. Jh. wurde nach seinem Erbauer, Erzbischof Per Beyland, benannt, und der verzierte Kirchturm ist von der Kirche abgesetzt.

In der Nähe der Kathedrale sind das Musee des Arts Decoratifs, Musee des Beaux Arts, Musee d' Aquitaine und das Musee Bonie.

Die Basilika St Michel (14. Jh.) nahe beim Fluss südlich des Pont de Pierre an der Place Canteloup musste nach schweren Bombenschäden aus dem 2. Welt­krieg repariert werden, aber viele der alten Glasmalereien wurden durch moderne von Max Ingrand ersetzt.

Wie bei St Andre ist der Glockenturm von St Michel von der Kirche abgesetzt; der 114 m hohe Turm ist der höchste in Südfrankreich. Die Krypta des Turmes enthält eine Anzahl makabrer Ausstellungsstücke; vom Aussichtsturm (228 Stufen) hat man einen großartigen Ausblick auf die Stadt.

Zwei andere interessante Kirchen sind St Seurin (Baubeginn 11. Jh., Fassade aus dem 15. Jh.; in der Krypta befinden sich Gräber aus dem 6. Jh.) und St Croix (im klassisch romanischen Stil mit sorgfältig gearbeitetem Tympanon).

Freunde alter Autos werden einen Besuch im Musee Bonnal-Renaulac , (im Außenbezirk Begles) genießen.

Unterhalb von Bordeaux ist die Gironde, ein Seeweg, der für den durchschnittlichen Bootsurlauber (auch wegen seiner Verträge mit Bootseignern) nicht in Frage kommt.