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Kanäle und Wasserstrassen - Ile de France

 

 

 

 

Die Oise

Der Fluss entspringt in den belgischen Ardennen und schlängelt sich in süd­westlicher Richtung nach Vadencourt, wo er unter dem Canal de la Sambre a l'Oise vorbeifließt.

Zu diesem verläuft er nun fast parallel, bis in La Frette sein eigener Seitenkanal beginnt. Der Fluss ist erst ab Janville schiffbar. Von da bis zur Mündung in die Seine bei Conflans legt er eine Strecke von rund 100 km zurück, auf der sieben radarbetriebene Schleusen liegen.

Verbunden mit mehreren anderen Kanälen, bildet die Oise eine der größten südlichen Wasserstraßen. Auf dem Fluss fahren über 30.000 Schiffe im Jahr, hauptsächlich Handelsschiffe (durchschnittlich 60 bis 70 Schiffe täglich).

Doch keine Angst! Der fluß ist breit, und es gibt viele schöne Abschnitte und attraktive Anlaufhäfen.

Compiegne ist eine hübsche Stadt und, nach Verlassen der Aisne, der erste Anlaufhafen. Man kann am Kai oder im kleinen Jachthafen (kompletter Service) am linken Ufer anlegen.

Die beliebte Zufluchtsstätte der französischen Könige war auch der Ort, wo Jeanne d'Arc 1430 vor ihrer anschließenden Auslieferung an die Engländer und Hinrichtung in Rouen von den Burgundern gefangengenommen wurde.

Das erste Schloss hier wurde im 14. Jh. von Karl V. begonnen. Ludwig XV. wollte das Gebäude vergrößern, starb jedoch 1774. 1785 stellte Ludwig XVI. den Bau schließlich fertig - vier Jahre vor der Revolution.

Diese Mauern waren auch ein Ort der Romanzen. Ludwig XVI. und Marie Antoinette trafen sich hier zum ersten Mal. Doch erst Napoleon und Kaiserin Eugenie machten Compiegne bis zum Deutsch-Französischen Krieg (1870) zum Inbegriff des gesellschaftlichen Lebens.

Der Palast, einst der drittwichtigste des Landes nach Versailles und Fontainebleau, ist heute ein Museum. Am bemerkenswertesten sind die hoheitlichen Gemächer, in denen Empire-Möbel, Gobelins und andere objets d' art ausgestellt sind.

Das ebenfalls im Palast befindliche Musee de la Voiture enthält Fahrzeuge mit und ohne Motor.

Eine Reiterstatue von Jeanne d' Arc schmückt den Platz des Hotel de Ville. Eine ähnliche von Ludwig XII. steht neben vielen anderen an der Vorderseite des spätgotischen Gebäudes. Das Musee de la Figurine Historique im gleichen Gebäude enthält eine Sammlung von Miniatursoldaten und Dioramen verschiedener Schlachten.

Antiquitäten gibt es im Musee Vivenei; im Beauregard-Turm wurde angeblich Jeanne d' Arc gefangen gehalten.

Kurz nach Compiegne verschwinden die meisten Spuren des Stadtlebens, und der Fluss nimmt seinen Lauf durch ein tiefes, weites Tal.

Bitten Sie in Verberie um Erlaubnis, am Segelclub anzulegen. Es ist ein reizender Ort mit ein paar alten Häusern und dem Chateau Aramont aus dem 19. Jh.

Legen Sie in Pont Ste Maxence am linken Ufer unter der Brücke an. Die Eglise de Pont Ste Maxence stammt aus dem 15./16. Jh. Daneben steht die romanische Eglise de Sarron.

Im 14. Jh. gründete Philippe le Bel die Abbaye Royale du Moncel. Sehenswert sind u.a. das Refektorium, der Kreuzgang und der Fecamp- Turm.

An Nogent-sur-Oise und der Stadt Creil am anderen Flussufer sollte man nicht vorbeifahren.

Der beste Anlegeplatz ist an der Brücke, die über den oberen Teil der Insel St Maurice führt, obgleich die öffentlichen Docks weiter flussabwärts sind.

In Creil ist das Maison Galle-Juillet mit einer Sammlung von Möbeln und Fayoncen sehenswert, außerdem die Kirche St Medard (14. Jh.) und der Jardin Publique.

In Nogent beachte man die Fassade des im Parc Houbigant wieder errichteten Sarcus Chateau aus dem 15. Jh.

Die Klosterkirche von St-Leu-d'Esserent (12. Jh.) ist aus dem gleichen Stein wie Chartres und Versailles. Die Buntglasfenster sind modern, beeinträchtigen jedoch nicht die Schönheit der Kirche.

Von hier sind es 5 km auf der Rte D­44 nach Chantilly und weitere 10 km durch den Foret Chantilly nach Senlis. (Es gibt auch Taxis.)

Die Stadt Chantilly ist weltbekannt für ihre Spitze und Creme Chantilly (Schlagsahne).

Während der Rennsaison, wenn Weltklasserennen stattfinden, sollten Touristen sie jedoch meiden, da alle Gebäude geschlossen sind. Inmitten der von Le Natre entworfenen Gartenanlagen liegt das Schloss, das schon fünf Vorgänger hatte. Das erste wurde vom römischen General Cantilius erbaut, nach dem die Stadt benannt ist.

Es ist eines der anmutigsten Schlösser Frankreichs, umgeben von einem See, den Le Natre anlegte und in dem sich die Kuppeltürme und schwarzen Schieferdächer spiegeln.

Eigentlich sind es zwei Schlösser. Das Conde-Museum mit herrlichen Buntglasfenstern, Gobelins, Gemälden und anderen Kunstgegenständen ist im Grand Chateau (19. Jh.) untergebracht (Der Diamant Conde Rose ist nur an Wochenenden ausgestellt) Das ältere Petit Chateau ist nun eine Bibliothek.

Beachten Sie die Reiterstatue des Baron de Montmorency, Berater von sechs aufeinanderfolgenden Königen, von Ludwig XII. bis Karl IX.

Diese bemerkenswerte Persönlichkeit, auch als Le Grand Connetable bekannt, war der zweitwichtigste Mann im Land. Ein weiterer berühmter Schlossbesitzer war der Grand Conde. Sein Nachkomme, der Herzog von Bourbon, gelangte nach der Revolution wieder in den Besitz des Schlosses, doch 1897 wurde es Eigentum des Staates.

In Senlis sind noch 840 m der romanischen Stadtmauer und 16 Stadttürme erhalten. Hier wurde Hugo Capet, Gründer der französischen Königsdynastie, 987 zum König von Frankreich ausgerufen (das damals nur einen Teil seines heutigen Gebietes umfasste).

Eine Priorei aus dem 18. Jh. ist nun ein Jagdmuseum.

Die Kathedrale Notre Dame ist der Mittelpunkt eines Labyrinths von alten Häusern und engen, winkeligen Straßen. Die Türme ragen 80 m empor; an der romanischen Westseite ist eine geschnitzte Tür mit Szenen aus dem Leben Marias.

Vorsicht vor Schnellbooten und Wasserskifahrern in Boran-sur-Oise! Schön, dass auch Besucherboote die Anlagen des Jachtclubs benutzen dürfen. Kinder können sich im Schwimmbad vergnügen.

Weniger als 5 km von Boran entfernt ist das Kloster Royaumont. Im 13. Jh. von St. Louis gegründet, ist das Zisterzienserkloster eines der schönsten gotischen Bauwerke Frankreichs.

Die Kirche wurde während der Revolution niedergebrannt, doch die behutsam restaurierten Klostergebäude sind erhalten. Seit dem 19. Jh. ist es in Privatbesitz. Zu besichtigen sind u.a. das interessante Refektorium, der Kreuzgang und die Kapelle.

L'Isle-Adam ist benannt nach dem Lord von Villiers, genannt Adam, der im 11. Jh. ein Schloss auf der größeren der zwei Inseln erbaute. Doch die Geschichte der Stadt begann schon unter römischer Herrschaft. Ludwig der Fromme befestigte L'lsle 825, doch diese Festung wurde 61 Jahre später zerstört.

Robert - ebenfalls mit dem Beinamen "Der Fromme" - baute es 1014 wieder auf. Die Kirche St Martin, zwischen dem 16. und 19. Jh. erbaut, ist einen Besuch wert.

Keiner der Impressionisten, die hier malten (Cezanne, Pissaro, Gaugin u.a.), würde das "Licht" von Auvers-sur­Oise heute wiedererkennen, Smog und Industrieabgase haben es zerstört.

Das Cafe Ravoux, in dem sich Vincent Van Gogh das Leben nahm, heißt nun Cafe Van Gogh. Er und sein Bruder Theo liegen auf dem Friedhof der Stadt begraben. Im Parc Van Gogh steht ein Denkmal des Künstlers.

In den Jahren 1652, 1720 und 1753 wurde das Parlament nach Pontoise verbannt. Reste der alten Stadtmauer stehen noch, doch am meisten erinnern die engen, vom Verkehr verstopften Straßen an die Geschichte der Stadt.

Die Kirche Notre Dame ist älter, als sie aussieht. Sie wurde während der Belagerung der Stadt im 16. Jh. stark beschädigt. Im Innern sind das Grab von St Gautier (12. Jh.) und die Marienstatue (13. Jh.) bemerkenswert.

Steigen Sie die Stufen hoch durch den Jardin Publique zur Kirche St Maclou, einem in verschiedenen Kunststilen renovierten, gotischen Bau.

Nach Pontoise macht die Oise eine große Schleife, und kurz nach Neuville­sur-Oise geht es rechts weiter nach Rouen und zum Ärmelkanal, links nach Paris.