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Kanäle und Wasserstrassen in der Bretagne

 

 

 

 

Die Vilaine

Der Fluss verdient diesen Namen eigentlich nicht; er bedeutet "häßlich" oder "widerlich".

Es ist ein sehr hübscher Wasserweg mit langen, angenehmen Strecken. Vielleicht rührt der Name ursprünglich von den Tücken der Gezeiten, von seichtem Gewässer und den Felsen im Flussbett, die so manches Schiff sinken ließen.

Trotz des Schleusenbaus ist die Vilaine immer noch ein Fluss, und die Navigationsmarkierungen sollten peinlichst genau befolgt werden.

Durchfahren Sie das Industriegebiet von Rennes so schnell Sie können. Unterhalb der Ecluse 3, Apigne, biegen Sie scharf nach rechts in einen schattigen, ruhigen Durchstich.

Hinter der Ecluse 4, Cice, können große Schiffe wenden. Oberhalb von Le Pont Rean muss man mehrere Inseln umfahren, und das Passieren der Steinbrücke mit acht Bögen ist etwas schwierig. (Es gibt hier eine Bootsstation mit gutem Service.)

Zu Beginn des Parc Naturel de Boel verläuft der Fluss zwischen hohen Felsen; Pappel- und Weidenzweige hängen über dem Wasser, und an den Wochenenden drängen sich hier die Besucher.

Deswegen haben zwischen den Ecluses 7, Boel, und 8, Bouexiere, viele Restaurants aufgemacht, darunter das Le Vieu Moulin de Boel, in dem ein Kir am Nachmittag einen ganzen, gemütlichen Sommertag ausmachen kann.

Auf den Hügeln am weiteren Verlauf des Flusses stehen einige Chateaus. Am Pont de Macaire gibt es einen Bootsservice, der sich auf das Wesentliche beschränkt; die Kirche bei Saint Malo de Phily ist bemerkenswert.

Messac hat einen Bootsverleih und einen neuen Anlegeplatz, auf dem man viele Service-Einrichtungen wie z.B. einen Kran, eine Rampe, Treibstoff (Diesel und Normal) und Reparaturdocks vorfindet. Für Einkäufe legen Sie am Steinkai bei der Brücke unterhalb der Ecluse 12, Guipry, an.

Bevor die Vilaine zum Kanal ausgebaut wurde, konnte man flussaufwärts nur bis Guipry fahren, das für den Salzhandel im 17. Jh. wichtig war. Das Salz wurde bei St Nazaire gewonnen und mit dem Schiff nach Guipry gebracht, wo eine Steuer, die gabelle, erhoben wurde.

Da jeder Untertan jedes Jahr eine bestimmte Menge Salz kaufen musste, waren die Steuern erheblich. Die Männer, die sie eintrieben, hießen Gabelous.

Bei der Schleuse auf der Seite von Messac befindet sich die kleine Kapelle Notre Dame de Bon-Port. Der Graf von Treguilly, dessen riesige Salzvorräte von einer ungewöhnlich hohen Flut bedroht waren, ließ die Kirche 1644 errichten, um für die Verschonung seines wertvollen Besitzes zu danken.

Bei Malon ist die letzte Schleuse vor Arzal erreicht; danach kommen 50 km ruhige Fahrt. Man nennt das Gebiet Corbinieres, es ist typisch für "la Bretagne Sauvage" (Die wilde Bretagne).

Zu beiden Seiten ziehen sich Wälder entlang des Flusses, le Bois de Boeuvre und le Bois de Baron; auf den Felsen wachsen Pinien, Kastanien und Birken. Die Städte liegen etwas weiter vom Fluss entfernt, und es gibt auch weniger Häuser am Ufer.

Bei Besle kann man in dem attraktiven Hotel du Port zu einem vernünftigen Preis essen; bergauf geht man in die Stadt und zum Einkaufen. Und wieder verändert sich die Landschaft: anstelle der Felsen und Wälder erscheint flaches, verlassenes, kahles Land.

In Redon kreuzen Sie den Nantes­Brest-Kanal: in westlicher Richtung geht es nach Iosselin und Pontivy, in südöstlicher Richtung nach Nantes.

Die neueren Stadtviertel von Redon liegen nördlich des Nantes-Kanals, die älteren auf einer kleinen Insel zwischen der Vilaine und dem Hafen (alle Service­Anlagen vorhanden).

Im älteren Teil gibt es Straßen mit Pflastersteinen, alte Gebäude, die interessanteren Restaurants und genügend Creperies.

Die Stadt wurde ursprünglich als Benediktinerabtei im 9. Jh. gegründet; sie florierte und wurde im 14. Jh. mit Mauern versehen (einige Überreste kann man in der Nähe des Kai St­Jacques sehen).

Die Abteikirche St Sauveur sieht merkwürdig aus: wegen eines Feuers von 1782 ist der gotische Turm von der Kirche abgesetzt. Die Kirche steht an der Place de I'Hotel de Ville; Cardinal Richelieu ließ als Verwaltender Abt den fein gearbeiteten Hochaltar errichten.

Eine sehr hilfreiche Touristeninformation befindet sich auf der anderen Seite des Platzes.

Nach Süden zieht der sich verbreiternde Fluss durch ein weites Tal mit sanft gewellten Hügeln. 7 km weiter flussabwärts kommt linker Hand die Abzweigung nach Nantes.

Beachten Sie die Drehbrücke bei Cran, die für große Schiffe und Segelboote geöffnet wird. Zwischen Redon und La Roche Bernard begegnet man vielen Booten, die nur Tagesfahrten unternehmen, aber generell ist die Vilaine nicht sehr befahren.

Eine lange Hängebrücke, 50 m über dem Fluss, ist das erste Anzeichen von La Roche Bernard. Diese Stadt wurde im 17. Jh. gegründet, war ein großes Schiffsbauzentrum und ist heute eine wichtige Anlegestelle. Der Fluss ist außerordentlich breit, und man findet hier nicht nur Motor-, sondern auch zahlreiche Segelboote.

Die Stadt liegt zwar hoch oben über dem Wasser, aber es macht großen Spaß, hindurchzugehen. Vom Aussichtspunkt (mit einer alten Kanone gekennzeichnet) kann man den Fluss überschauen. Es gibt zahlreiche Geschäfte und Restaurants, und als Souvenir könnte man ein Paar Clogs mitnehmen, die im Ort hergestellt werden.

"Es verbleiben bis zum Wehr von Arzal nur noch 9 km. Die 7 km, die von dort aus zum Meer führen, sind nur eine Sache für den erfahrenen Schiffer. Von La Roche Bernard ist es nicht weit bis zu einigen Stränden, und Vannes ist auf der Straße 39 km entfernt.