Annot
 
 
 
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Historisches zu Annot

 

 

 

 

 

Der Ursprung von Annot reicht weit über 2.000 Jahre zurück.

Trotz dieser 2.000 jährigen Geschichte ist Annot heute, gegenüber vielen Gebirgsdörfern die nur noch in der Erinnerung existieren, eine lebendige moderne Stadt.

Am Anfang siedelten ligurische Bergbewohner, beim Bauen ihrer Holzhäuser boten die Felsen aus Kalksandstein Rückwand, Lehne und Stütze und damit Grossen Schutz.

Das "Chambre du Roi" mit seiner gewaltigen Felsformation, erscheint uns heute noch wie eine uneinnehmbare Festung.

Während der gallo-romanischen Epoche führte die berühmte römische Heeresstrasse von Cimiez über Annot nach Riez. Zeugnisse der Römer existieren noch heute: die Trümmer eines romanischen Grabmals in Argenton.

Im Mittelalter, mit dem Aufschwung des Christentums, wurde Annot der Sitz des Bischofs von Glandeves.

Etwa im 11.ten jahrhundert begannen die Bewohner sich um die Kirche herum anzusiedeln, das heisst der Ort Annot, wie er heute existiert, begann sich schon zu entwickeln.

Die erste Stadtmauer wurde um die Kirche gebaut, gewidmet dem heiligen Pons.

Über dem Altarraum befand sich zu dieser zeit der Wach und Glockenturm. Annot ist von nun an erwähnt als eine bedeutende Stadt in den Bergen.

Das 12. jahrhundert stand unter dem Einfluss des Templerordens. Im Viertel Verimande, wo sie Land besassen, errichteten sie eine Kapelle.

Nach der Zerschlagung des Ordens fiel ihr Besitz an die Abtei Saint Pons in Nizza.

1245, unter Charles I von Anjou, wurde Annot der Comte de Provence unterstellt.

1352 verlieh die Königin Jeanne Annot das seltene Privileg einer königlichen Stadt.

Im 14ten jahrhundert wird eine neue Stadtmauer errichtet, mit den Grossen spitzbogigen Portalen, die zur Sperrstunde geschlossen wurden In den Archiven ist dazu vermerkt: mit beginn der Abenddämmerung wurden die Tore geschlossen, und wer sich verspätet hatte musste die Nacht vor den Toren der Stadt verbringen.

Eine offizielle Urkunde belegt den guten Zustand dieser Mauer seit 1382. Die Pläne waren schon zwei Jahrhunderte früher gezeichnet worden, etwa um 1180.

Aus dieser Zeit existieren heute, ausser der Kirche und der Stadtmauer, keine Häuser mehr, denn sie wurden damals aus Holz und Strohkleiberlehm gebaut. Die ersten Wohngebäude aus Stein, innerhalb der Stadtmauer, entstanden am Ende des 14ten Jahrhunderts.

Um das Jahr 1388 gesteht Marie de Blois Annot zahlreiche Privilegien zu: z.b. die Befreiung von Zollabgaben, das Recht einen Markt abzuhalten und die Gerichtsbarkeit.

Der Aufstieg von Annot entwickelte sich stetig weiter, mit einem "titre de viguerie" (Justiz Verwaltung) zuerkannt 1420 von Louis II Comte de Provence.

Unter der Herrschaft von König Rene erlebte Annot eine Zeit der Ruhe und des Wohlstandes, die Landwirtschaft entwickelte sich zur Blüte: es wurde Weizen angebaut, der Weinbau wurde verbessert, es entstand die Seidenraupenzucht, die Kultur des Lavendels und der Nussbäume und ausserdem wurden Linsen angebaut.

Die Renaissance

Etwa um 1481 vererbte Charles III die Provence an das Königreich Frankreich. Die folgenden Jahre mit den Religionskriegen, den Epidemien und den feindlichen Streifzügen der Savoyer, machten das Leben der Bevölkerung schwierig und unsicher.

Mit einem plan für Erziehung, von Marie Rabiers de Chateauredon, wurde eine Mädchenschule gegründet.

1750 gründete Abbe Robion , cure de Regniers en Beaujolais, eine höhere Schule in der Latein und Rhetorik unterrichtet wurde.

Während des 16ten, 17ten und 18ten Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung auf 1.300 Einwohner. Aber für den Winter musste man noch 3.000Tiere dazu rechnen: Schafe, Ziegen, Esel, Pferde, Maultiere und Geflügel, die auf zahlreiche Ställe, Keller und Scheunen verteilt wurden, um die Nacht im Warmen verbringen zu können.

Die moderne Zeit

Ab dem 18ten jahrhundert entwickelten sich schon die verschiedensten industriellen Fabrikationen:

Wollverarbeitung, weil man Weideflächen für die Schafszucht nutzte. Seidenraupenzucht und die Verarbeitung zur Seide.

Mit den Leinenwebern entwickelte sich die Fabrikation von Wäsche. Es waren immerhin 200 Spinnerinnen registriert.

Dank der verschieden Tonsorten die man in der Region fand, entstanden Töpferwerkstätten, in denen Geschirr, Küchengeräte, Fussbodenplatten und Ziegel hergestellt wurden.

In der Landwirtschaft waren es besonders Kartoffel, der Dinkel und der Roggen welche angebaut wurden. Ausserdem gab es die distilation des Lavandels und die Produktion von Nussoel.

Um den Reichtum und die Vielfalt aufzuzählen und zusammen zufassen: es gab Tuchfabrikanten, Hutmacher, Schneider, Gewürzhändler, Pferdehändler, Schankwirte, öffentliche Schreiber, Advokaten, Notare und Ärzte.

Aus den Folgen der Kriege und der Öffnung nach draussen, verschwand nach und nach das landwirtschaftliche Leben. Die Entfaltung der grossen Städte trug ebenso zu dieser Entwicklung bei.

Nach einer Periode der Landflucht in die Städte zählt Annot heute ungefähr 1.000 Einwohner.

Die Menschen finden ihre Beschäftigung in den örtlichen Unternehmen: der Keksfabrik, der Fleischverarbeitung, dem Handel und der Verwaltung.

Annot ist ein Ort mit besonderem Charakter, und, nicht zu vergessen, umgeben von wunderbarer, zum Teil unberührter Natur.

Diese Situation wird von vielen Besuchern geschätzt, von Familien gleicher masen wie von Wanderern und Sportlern, sowie von denen die einfach nur Ruhe und Sommerfrische geniessen wollen.

Der alte Teil von Annot ist gefüllt mit Erinnerungen einer reichen interessanten Vergangenheit.

Der Marktplatz, umgeben von hundertjährigen Platanen ist ein Ort für sommerliche Feste. Über die Brücke der Vaire gelangt man in den neuen Teil von Annot mit Tennisplätzen, Schwimmbad und einem Saal für vielseitige Veranstaltungen.

Die Infonnationen zu diesem Bericht sind dem Buch "Histoire du Pays d' Annot" von Jean-Louis Damon, einem lokalen Schriftsteller entnommen.