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Baskenland in Frankreich

 

 

 

 

Basken in Frankreich und Spanien

Völlig abrupt ändert sich das Landschaftsbild, kommt man von der Atlantikküste von Biarritz nach Süden.

Schon von weitem sind am Horizont die Berggipfel der Pyrenäen zu erkennen. Auch die endlosen Kiefernwälder finden an der imaginären Grenze des Bergvorlandes ein Ende und gehen über in eine sanfte Hügellandschaft, die von Mischwäldern und mäandernden Bächen durchzogen ist, die an das Allgäu erinnert.

Aber die Palmen lassen den Zweifel vergessen: Wir sind im Süden Europas. Kleine, schmucke Dörfer finden sich über die Hügelketten verteilt. Auf den saftigen Weiden grasen Kühe, und die Luft ist voll von dem Klingen der Kuhglocken. Vereinzelte Bauernhöfe setzen bunte Tupfer in das nahezu monochrom grüne Landschaftsbild.

Hier hat ein ganz eigenes Völkchen seine Heimat - die Basken.

In kaum einem landstrich Europas gibt es derart viele Kühe, Schafe, Pferde, Gänse, Baskenmützen, Hühner und so wenig Autos wie im französischen Baskenland. So sagt die Fremdenverkehrswerbung, und dem kann man bis auf eine Ausnahme zustimmen: während der Urlaubssaison, in den Monaten Juni bis Mitte August, kann es so manch kleines Pyrenäennest mit einer stark befahrenen Nationalstraße in der Umgebung von Paris aufnehmen. Vor allem die küstennahen Dörfer wie Ascain, Sare, Ainhoa, Hasparren und Espelette sind während der Hauptsaison beliebtes Ziel von Touristen, die an der Küste ihr Urlaubsdomizil haben.

Die Basken scheinen eine besondere Freude an perfekt herausgeputzten Dörfern zu haben. Wie aus einem Musterkatalog scheinen die Straßenzüge mit den charakteristischen Häusern. Alle haben rote Fensterläden und Türen. Allein das Erscheinungsbild baskischer Dörfer drückt schon die Unterschiede zur französischen Bevölkerung aus.

Die Basken sind durch die Nationalgrenze zwischen Frankreich und Spanien getrennt, betrachten sich jedoch nach wie vor als eine zusammengehörende Volksgruppe.

Auf spanischer Seite kämpft die ETA seit Jahrzehnten einen blutigen Kampf um die Eigenständigkeit. Nach dem Sturz des Diktators Franco erteilte das demokratische Spanien den Basken immer mehr wirtschaftliche, politische und kulturelle Rechte, so daß die auf der französischen Seite lebenden Basken inzwischen recht neidisch über die Grenze schauen.

Der unter Einsatz von brutalster Gewalt geführte Kampf der ETA findet auf spanischer Seite heute kaum mehr Unterstützung. Auf französischer Seite verfügte die ETA bis in die letzten Jahre noch über zahlreiche Sympathisanten. Allerdings waren die politischen Forderungen der französischen Basken auch wesentlich geringer als die ihrer spanischen Brüder und Schwestern.

In Südwestfrankreich erträumen sich viele Basken zumindest ein eigenes Departement, das die baskischen Provinzen Labourd, Basse-Navarre und Soule zusammenfaßt. Das bestehende Departement Pyrenees-Atlantiques geht weit über die Siedlungsgrenzen der baskischen Minorität hinaus, und die Departements - Hauptstadt Pau liegt weit entfernt.

Trotz aller Widernisse hat sich die baskische Sprache (die älteste Europas) Euskara bis heute erhalten, aber nur in Privatschulen wird sie gelehrt. Forderungen an Paris, die Sprache als Schulsprache für baskische Kinder anzuerkennen, sind bis heute ungehört geblieben.

Das zentralistische Frankreich tut sich schwer mit den Forderungen einer selbstbewußten Minderheit. Aber die Basken pflegen hier ihre kulturelle Identität; stolz präsentieren sie den Gästen ihre Volkstänze.

In jedem Dorf findet sich eine Pelotawand, der fronton, meistens gegenüber der Kirche. Hier frönen sie ihrem Nationalspiel, dem Pelota. Das Spiel verlangt Kraft; Schnelligkeit und ein sicheres Auge. Die Pelota ist eine kleine Gummikugel, die an den fronton geschlagen wird und von dort zurückprallt.

Der Fänger kann mit bloßer Hand spielen, die dann allerdings völlig aufgeschwollen sein wird, oder mit Lederhandschuhen. Begeistert verfolgen die Zuschauer ihre Helden beim Spiel, und nach den berühmten Spielern werden sogar Straßen benannt.

 

Ascain