Sospel
 
     
   
     
     
     

 

 

 

 

 
   Rundgang
 
     
 
     
 

Rundgang durch Sospel

 

 

 
 

An der alten Brücke liegt ein kleiner Platz mit einem Arkadenbau und einem Brunnen. Das blaß apricotfarbige Gebäude ist das ehemalige Palais Communal, das bis 1810 den Stadtrat und einen Religionsgerichtshof beherbergte.

Die Arkaden an der angrenzenden Place Garibaldi stammen aus dem Mittelalter und wurden in neuere Häuser eingebaut.

Schmucklose Häuser aus dem 14. Jahrhundert bilden das Flussviertel zwischen Place Garibaldi und Place Ste-Croix; hier lebten einst die wohlhabenden Kaufleute von Sospel.

Die Häuser in der Rue de la Republique sind durch große Weinkeller verbunden. In derselben Straße steht auch die Maison de Toia, ein romanisches hotel particulier.

Die Chapelle Ste-Croix aus dem Jahre 1518 ist das älteste Bauwerk der Bruderschaften.

Es dient als Hauptquartier der Penitents Blancs auch heute noch einem wohltätigen Zweck. Im mittelalterlichen Sospel waren fünf Bruderschaften tätig, die Pilgern Gastrecht gewährten und verarmten Bauern Geld liehen.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Franziskaner-Bruderschaften waren die Bruderschaften von Sospel streng hierarchisch durchorganisiert.

Von der Place Ste-Croix ist es nur ein kurzer Spaziergang über den Fluss zur Avenue Jean- Medecin, der Hauptstraße, und der Place St-Pierre.

Baufällige Häuser, darunter auch die romanische Maison Domerego, säumen die Rue St-Pierre auf dem Weg zur Cathedrale.

Die schmuddelige Gasse öffnet sich überraschend auf die Place St-Michel, den theatralischsten Platz der Region.

Neben dem anmutigen romanischen Glockenturm erhebt sich die pfirsich-cremefarbene Fassade der Kathedrale mit Stuckverzierungen und kitschigen Figuren.

Gegenüber der Kirche steht das Foyer Rural, ein Objekt der Trompe l'oeil ­Kunst. Der Bau diente als Rathaus, bis er 1887 von einem Erdbeben zerstört wurde.

Im Palais Ricci nebenan, einem romanischen Arkadenbau, logierte 1809 Papst Pius VII. auf seiner Reise in die Toskana. Dieser barocke Platz erinnert an Pienza, den von Pius II. in der Toskana erbauten Renaissanceort.

Die Kathedrale von Sospel kommt am besten während eines plötzlichen Sommergewitters zur Geltung. Auch am späten Abend, wenn die Glocken läuten und der Mond zwischen dem lombardischen Turm und der Barockfassade steht, hat sie etwas Magisches.

Der majestätische Innenraum ist gut erhalten und licht durchflutet. Eine anrührende Inschrift heißt die Betenden willkommen: "Dies Licht symbolisiert mein Gebet, das ich fortführe, auch wenn ich fortgehe."

Prunkstück ist eine Madonna aus dem 15. Jahrhundert von Louis Brea aus Nizza. Die Muttergottes, in ein goldverziertes Gewand gehüllt, steht vor einer mediterranen Küstenszene. Breas Arbeit veranschaulicht sehr deutlich die damalige Vorstellung von Maria.