Massif de l‘Esterel
 
     
   
     
     
     

 

 

 

 

 
   Gebirge
 
     
 
     
 

Massif de l‘Esterel in Frankreich

 

 

 
 

Das Massif de l‘Esterel ist der Bergzug, der sich von Frejus bis auf die Höhe von Cannes erstreckt.

Wie das Massif des Maures gehört es nicht dem Kalkgestein der Alpenausläufer an, sondern bildet einen zerklüfteten Block aus leuchtend rotem, bisweilen auch bläulichem Porphyr.

Gerade an der Küste, etwa auf der Höhe der Bucht von Agay und am Cap Roux, bietet sich ein einzigartiger Farbakkord zwischen dem Rot der Felsen, dem Blaugrün des Wassers und dem Tiefblau des Himmels.

Das Gebirge steigt auch in der Nähe der Küstenlinie steil an: Die höchste Erhebung ist der Mont Vinaigre mit einer Höhe von 618 m.

Heute ist das Bergmassiv nur spärlich bewaldet und meist von niedrigem Krüppelgewächs überzogen.

Das war nicht immer so, denn eigentlich müßten ähnlich wie im Massif des Maures Eichen und Kastanien die Klimavegetation bilden. Doch zahllose Waldbrände haben diese Wälder dezimiert.

Heute versuchen die Forstbehörden, einen Mischwald entstehen zu lassen, der einerseits wenig anfällig für die Brandgefahr ist, andererseits den natürlichen Gegebenheiten entspricht und schließlich auch dem Reichtum der Fauna zuträglich ist: Außer Kork- und Steineichen sieht man hier deshalb Obstbäume, Zypressen, Schirmakazien und viele weitere Arten.

Noch zu Beginn dieses Jahrhunderts war der l‘Esterel praktisch unzugänglich; deshalb war er lange Zeit berüchtigt für die Banditen, die sich hierher zurückgezogen hatten. Vieles davon ist Legende: Mandrin, der im 18. Jahrhundert vor allem in Savoyen sein Unwesen als Straßenräuber trieb, war wohl nie an der Mittelmeerküste.

Gaspard de Besse und seine Bande hingegen lauerten den Reisenden tatsächlich in der Nähe des Mont Vinaigre auf. 1780 wurden die Straßenräuber gefangengenommen und hingerichtet.

Die Reisenden benutzten zur Durchquerung der Berge seit römischer Zeit die Via Aurelia bzw. die ihrem Verlauf folgenden späteren Wege.

Noch heute benutzt die N 7 im Prinzip diesselbe Trasse. Um vom Massif des l‘Esterel die Küste zu übersehen, bieten sich die Erhebungen an der Küstenstraße an: Der Semaphore du Dramont, die Pointe de l‘Observatoire oder die Pointe de l‘Esquillon.

Ein Kuriosum liegt im Meer vor der Küste von Dramont: Die Ile d‘Or: 1897 wurde das winzige felsige Eiland vom Pariser Mediziner Auguste Lutand erworben. Dieser errichtete hier einen Festungsturm nach mittelalterlichem Vorbild und rief den Felsen zum eigenständigen Königreich aus. Der exzentrische König Auguste 1. starb 1925, nachdem er eine der bekanntesten Figuren der mondänen Gesellschaft der Cote-d‘Azur geworden war.

Auf fast 500 m Höhe über dem Meer kommt man auf die über Fußmärsche erreichbaren Erhebungen des Pic du Cap Roux (452 m) und des Pic de l‘Ours (492 m).

Das Mal Infernet mit dem Lac de l‘Ecureuil ist eine klimatische Besonderheit, denn hier bleibt es immer kühl und angenehm.

 

Gaspard de Besse